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Ischdonat - Prus, Lösch, Latinovic - Pekovic,
Grzeskowiak (46. Koster), M. Keller (72. Marell),
Kevric (81. Thömmes), Dragusha - Braham, Labak
(A. Keller - Winkler, Dragaljevic, Aziz / Linz) |
Straub - Landgraf, Klitzpera, Lanzaat (46. Bediako), Heeren -
Mbwando, van der Luer, Grlic, Pflipsen - Ivanovic,
Spizak (69. Bayock)
(Memmersheim - F. Schmidt, Ferl, Lämmermann, Zimmermann / Berger) |
In Trier stand für die Alemannia nun schon das vierte Auswärtsspiel
der Saison an, und noch immer war man auf fremden Platz unbesiegt - eine
für unsere Mannschaft ganz außergewöhnliche Quote. Eine
Niederlage war also überfällig, zumal man in Trier noch nie gut
ausgesehen hatte. Im Vorjahr gab es im Pokal einen glücklichen Sieg
beim damaligen Drittligisten, zuvor in der Meisterschaft hatte man nichts zu
melden - 3:3, 2:0, 2:0, 4:3 und 3:1 waren die Ergebnisse in fünf
gemeinsamen Regionalligajahren.
Bei der Alemannia rückte Alexander Klitzpera nach überstandener
Verletzung wieder in die Mannschaft. So konnte George Mbwando (der durch
ein Transparent und vereinzelte geschwärzte Gesichter unterstützt
wurde) seinen angestammten Platz im Mittelfeld einnehmen. Das Spiel begann
vielversprechend: nach zwei Minuten legte Ivica Grlic einen Freistoß
zurück auf Eric van der Luer, dessen 17m-Schuss von Torwart Ischdonat
glänzend pariert wurde. Danach spielte aber nur noch die Eintracht.
Der Aufsteiger, der die ersten drei Heimspiele gewonnen hatte, trat
seiner Tabellenposition entsprechend selbstbewusst auf und setzte die
Aachener unter Druck. Die hatten an diesem Tag nicht viel entgegenzusetzen
und produzierten Fehlpässe und Ballverluste am laufenden Band. Trier
kam immer wieder gefährlich über die Flügel, wo Willi
Landgraf und Henri Heeren ihre Gegenspieler nie in den Griff bekamen. Die
erste ganz große Chance hatte Trier, als Eric van der Luer ein
Kopfballduell verlor und drei Trierer nur noch einen Aachener Abwehrspieler
vor sich hatten. Allerdings agierten sie etwas zu umständlich, so dass
sich Braham Willi Landgraf gegenüber sah. Braham kam gegen Landgraf zum
Schuss, aber Stephan Straub war in der kurzen Ecke zur Stelle und verhinderte
vorerst das 1:0. Das fiel dann ein paar Minuten später. Trier kam wieder
über rechts, wo Henri Heeren zu weit aufgerückt war und Quido
Lanzaat aushelfen musste. Labak setzte Loesch an der rechten Außenlinie
in Szene. Der legte zurück auf Pekovic, der vom ungestümen Klitzpera
gefoult wurde. Kevric verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:0.
Nur kurze Zeit später spielte George Mbwando einen schlampigen
Rückpass, den Alexander Klitzpera vertändelte. So fand sich Braham
frei vor Stephan Straub, wartete beim Abschluss aber zu lange. Auf der anderen
Seite kam George Mbwando auf halbrechter Position im Strafraum zum Schuss,
traf aber nur einen Abwehrspieler - ein Querpass wäre in dieser Szene
die wahrscheinlich bessere Wahl gewesen. Die wesentlich besseren Chancen hatte
aber die Eintracht. Kevric spielte lang auf Labak, der Lanzaat davonlief, aber
freistehend über das Tor schoss. Die Alemannia war zu diesem Zeitpunkt
mit dem 1:0 noch sehr gut bedient. Kurz vor der Pause fiel dann auch das
verdiente 2:0 Dragusha tanzte an der linken Außenlinie Landgraf aus
und flankte auf Labak, der unbedrängt zum 2:0 einköpfte. Noch vor
der Pause hatte die Eintracht eine gute Konterchance zum 3:0.
Nach dem Wechsel kam Bediako für Lanzaat, aber es half nichts. Die
Abwehr präsentierte sich auch weiterhin völlig desolat. Kurz
vor der Pause marschierte Koster ungestört mitten durch die Aachener
Deckung und schoss zum 3:0 ein, fünf Minuten später konnte Willi
Landgraf ohne Not sekundenlang seine Finger nicht von Braham lassen. Soviel
Dummheit wird bestraft - Elfmeter, 4:0. Trier steckte jetzt etwas zurück,
Spizak und Ivanovic hatten Chancen zum Anschlusstreffer, die sie wie so oft
vergaben. 20 Minuten vor Schluss wurschtelte dann der eingewechselte Bayock
(der als einziger ansatzweise Leistung brachte) irgendwie einen Ball über
die Linie. Im Aachener Fanblock, in dem es mittlerweile völlig still
geworden war, wurde erst mit einiger Verzögerung gejubelt - erstens sieht
man im Trierer Leichtathletikstadion eh nichts vom Spiel, zweitens wollten
die meisten auch gar nicht mehr hinsehen und warteten nur noch resigniert auf
den Schlusspfiff. Nach dem Tor hatte die Alemannia dann tatsächlich zehn
starke Minuten, in denen der Gegner unter Druck gesetzt wurde und man sich
noch einige Eckbälle und Strafraumszenen erarbeiten konnte. Dieses
Aufbäumen kam natürlich viel zu spät und ändert nichts an
der insgesamt völlig desolaten Leistung.
Die Mannschaft hatte ein Spiel abgeliefert, wie man es auswärts leider
schon allzu oft gesehen hat, aber von dem man hoffte, es in dieser Saison
nicht mehr sehen zu müssen. Insbesondere die in den ersten Spielen
hochgelobte Abwehr bot in allen Teilen eine katastrophale Leistung. Spiel
scheiße, Stimmung scheiße, im Stau gestanden - vielleicht steigt
Trier am Ende wirklich auf, damit wir da nicht mehr hinmüssen. Immerhin
waren sie nach dem Spiel zumindest für einen Tag Tabellenführer.