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Straub - Stehle, Klitzpera, Herzig, Leiwakabessy -
Reghecampf (77. Plaßhenrich; 89. Milchraum), Lagerblom, Fiel,
Krontiris (72. Polenz) - Kolev, Ebbers
(Stuckmann - Lehmann, Pecka, Nemeth / Seeberger) |
M. Hofmann - Johnson, L. Bender, Berhalter,
S. Hoffmann - D. Schwarz, S. Bender (65. Pagenburg),
Wolff (54. Holebas), Gebhart (92. Baumgartlinger),
Bierofka - Kucukovic
(Tschauner - B. Schwarz, Ziegenbein, Eberlein / Kurz) |
Neues Jahr, neuer Trainer - bestimmt würde ab jetzt alles besser
werden. Mit 1860 kam auch noch ein vermeintlich dankbarer Gegner, der mit
Göktan und di Salvo auf zwei entscheidende Offensivekräfte
verzichten musste. Bei der Alemannia gab es nur eine Änderung
gegenüber der Startformation des Leverkusen-Spiels, Laurentiu
Reghecampf ersetzte Jérome Polenz. Unter anderem spielten also auch
nach starker Leistung gegen Leverkusen Pekka Lagerblom im zentralen
Mittelfeld, Matthias Lehmann blieb auf der Bank.
Die Alemannia spielte in der ersten Hälfte durchaus gefällig und
druckvoll. Nach zehn Minuten verstolperte Emmanuel Krontiris zentral vor dem
Tor einen Ball, und Todor Kolev erkannte die Situation, fand den Weg durch
drei Münchener und schob den Ball mit Glück zum 1:0 unter Hofmann
ins Netz. 1860 wurde mit der Zeit stärker und hätte schon in der
ersten Hälfte zum Torerfolg kommen müssen. Insbesondere Kucukovic
tat sich immer wieder durch eine bemerkenswerte Dämlichkeit im Abschluss
hervor. So köpfte er im Abseits stehend eine Flanke von Schwarz aus
zwei Metern am Tor vorbei. Nach
haarsträubendem Querschläger von Schwarz und ähnlich
orientierungsloser Kopfballvorlage von Thomas Stehle scheiterte Kucukovic
etwas später an einer starken Reaktion von Stephan Straub. Statt des
Ausgleichs konterte die Alemannia erfolgreich. Cristian Fiel gewann einen
Zweikampf im Mittelfeld und schickte Todor Kolev steil, den die Gäste
erfolglos versuchten ins Abseits zu stellen. Kolev bediente den mitgelaufenen
Marius Ebbers zum 2:0. Kurzzeitig gerieten die Sechziger jetzt völlig
ins Schwimmen, fingen sich aber noch vor der Pause wieder, mit Ausnahme von
Kucukovic, der sich freistehend drei Meter vor dem Tor beim Versuch eines
Flugkopfballs verletzte.
Bei so viel Unfähigkeit des Gegners wähnten sich viele Zuschauer
schon in Sicherheit und erfreuten sich an Zwischenständen aus Wuppertal.
Todor Kolev hätte nach Fehlpass von Schwarz für die Entscheidung
sorgen können, aber dieses Mal parierte Hofmann stark. Auf der
Gegenseite gab es erstmal nichts Neues. Bierofka ging über rechts an
Leiwakabessy vorbei und legte quer auf Kucukovic, der aus zwei Meter
Entfernung, hart bedrängt von Thomas Stehle, über das Tor schoss.
Stephan Straub entschärfte noch einen Flachschuss von Gebhart, und trotz
nach und nach verlorener Spielanteile und Entlastung hätte man das Spiel
nach Hause schaukeln können. Richtig schlecht sah das alles nicht aus:
Emmanuel Krontiris wirkte ein wenig konfus, Pekka Lagerblom litt unter
einigen Missverständnissen, Thomas Stehle war mehr oder weniger
gelb-rotgefährdet, und einige Chancen hatte man wieder zugelassen,
aber ansonsten konnte man fast zufrieden sein... mangelnde Einstellung
konnte man jedenfalls niemandem vorwerfen.
Ein Freistoß von Schwarz leitete dann acht Minuten vor Schluss das
Debakel ein. Der Ball prallte in der Mauer ab, es wurde unsererseits zu
halbherzig reagiert, und Schwarz traf im Nachschuss zum 2:1. Das Tor sorgte
ganz offensichtlich für einige vollgekackte Hosen in unserer Mannschaft,
anders sind die nächsten Minuten kaum zu erklären. Eine Flanke
von Bierofka war ewig in der Luft, aber Stephan Straub klebte auf der Linie,
und Nico Herzig ließ sich von Kucukovic überrumpeln, der zum 2:2
den Fuß hinhielt. Zu dem Zeitpunkt war der traurige Rest schon
vorhersehbar. Johnson wurde ungehindert im Strafraum angespielt, von Nico
Herzig nicht eng genug gedeckt und schlenzte den Ball ins linke Eck.
Insgesamt wurden genau die Schwächen offenbart, an denen wir uns in der
Hinrunde eigentlich schon gründlich sattgesehen hatten. Leider macht es
auch den Eindruck, als wird man sie so schnell nicht abstellen können.