Di, 29.01.08:
ALEMANNIA - TSV 1860 München 2:3 (2:0)
Straub - Stehle, Klitzpera, Herzig, Leiwakabessy - Reghecampf (77. Plaßhenrich; 89. Milchraum), Lagerblom, Fiel, Krontiris (72. Polenz) - Kolev, Ebbers
(Stuckmann - Lehmann, Pecka, Nemeth / Seeberger)
M. Hofmann - Johnson, L. Bender, Berhalter, S. Hoffmann - D. Schwarz, S. Bender (65. Pagenburg), Wolff (54. Holebas), Gebhart (92. Baumgartlinger), Bierofka - Kucukovic
(Tschauner - B. Schwarz, Ziegenbein, Eberlein / Kurz)

Zuschauer: 17520 (ca. 800 aus München)
Gelb: Stehle, Kolev - Kucukovic, S. Bender

1:0 Kolev (10.; Krontiris)
2:0 Ebbers (40.; Fiel, Kolev)
2:1 D. Schwarz (82.)
2:2 Kucukovic (85.)
2:3 Johnson (88.)









Neues Jahr, neuer Trainer - bestimmt würde ab jetzt alles besser werden. Mit 1860 kam auch noch ein vermeintlich dankbarer Gegner, der mit Göktan und di Salvo auf zwei entscheidende Offensivekräfte verzichten musste. Bei der Alemannia gab es nur eine Änderung gegenüber der Startformation des Leverkusen-Spiels, Laurentiu Reghecampf ersetzte Jérome Polenz. Unter anderem spielten also auch nach starker Leistung gegen Leverkusen Pekka Lagerblom im zentralen Mittelfeld, Matthias Lehmann blieb auf der Bank.
Die Alemannia spielte in der ersten Hälfte durchaus gefällig und druckvoll. Nach zehn Minuten verstolperte Emmanuel Krontiris zentral vor dem Tor einen Ball, und Todor Kolev erkannte die Situation, fand den Weg durch drei Münchener und schob den Ball mit Glück zum 1:0 unter Hofmann ins Netz. 1860 wurde mit der Zeit stärker und hätte schon in der ersten Hälfte zum Torerfolg kommen müssen. Insbesondere Kucukovic tat sich immer wieder durch eine bemerkenswerte Dämlichkeit im Abschluss hervor. So köpfte er im Abseits stehend eine Flanke von Schwarz aus zwei Metern am Tor vorbei. Nach haarsträubendem Querschläger von Schwarz und ähnlich orientierungsloser Kopfballvorlage von Thomas Stehle scheiterte Kucukovic etwas später an einer starken Reaktion von Stephan Straub. Statt des Ausgleichs konterte die Alemannia erfolgreich. Cristian Fiel gewann einen Zweikampf im Mittelfeld und schickte Todor Kolev steil, den die Gäste erfolglos versuchten ins Abseits zu stellen. Kolev bediente den mitgelaufenen Marius Ebbers zum 2:0. Kurzzeitig gerieten die Sechziger jetzt völlig ins Schwimmen, fingen sich aber noch vor der Pause wieder, mit Ausnahme von Kucukovic, der sich freistehend drei Meter vor dem Tor beim Versuch eines Flugkopfballs verletzte.
Bei so viel Unfähigkeit des Gegners wähnten sich viele Zuschauer schon in Sicherheit und erfreuten sich an Zwischenständen aus Wuppertal. Todor Kolev hätte nach Fehlpass von Schwarz für die Entscheidung sorgen können, aber dieses Mal parierte Hofmann stark. Auf der Gegenseite gab es erstmal nichts Neues. Bierofka ging über rechts an Leiwakabessy vorbei und legte quer auf Kucukovic, der aus zwei Meter Entfernung, hart bedrängt von Thomas Stehle, über das Tor schoss. Stephan Straub entschärfte noch einen Flachschuss von Gebhart, und trotz nach und nach verlorener Spielanteile und Entlastung hätte man das Spiel nach Hause schaukeln können. Richtig schlecht sah das alles nicht aus: Emmanuel Krontiris wirkte ein wenig konfus, Pekka Lagerblom litt unter einigen Missverständnissen, Thomas Stehle war mehr oder weniger gelb-rotgefährdet, und einige Chancen hatte man wieder zugelassen, aber ansonsten konnte man fast zufrieden sein... mangelnde Einstellung konnte man jedenfalls niemandem vorwerfen.
Ein Freistoß von Schwarz leitete dann acht Minuten vor Schluss das Debakel ein. Der Ball prallte in der Mauer ab, es wurde unsererseits zu halbherzig reagiert, und Schwarz traf im Nachschuss zum 2:1. Das Tor sorgte ganz offensichtlich für einige vollgekackte Hosen in unserer Mannschaft, anders sind die nächsten Minuten kaum zu erklären. Eine Flanke von Bierofka war ewig in der Luft, aber Stephan Straub klebte auf der Linie, und Nico Herzig ließ sich von Kucukovic überrumpeln, der zum 2:2 den Fuß hinhielt. Zu dem Zeitpunkt war der traurige Rest schon vorhersehbar. Johnson wurde ungehindert im Strafraum angespielt, von Nico Herzig nicht eng genug gedeckt und schlenzte den Ball ins linke Eck.
Insgesamt wurden genau die Schwächen offenbart, an denen wir uns in der Hinrunde eigentlich schon gründlich sattgesehen hatten. Leider macht es auch den Eindruck, als wird man sie so schnell nicht abstellen können.



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