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Straub - Landgraf, Klitzpera, Bediako, Blank - Grlic,
Michalke, Pflipsen, Fiel (60. Salou) - Meijer,
Krontiris (46. Gomez)
(Memmersheim - Ewertz, Paulus, Mbwando, van der Luer / Berger) |
Martin - Stieglmeier, Schmidt, Keuler -
Sträßer (84. Stiegl), Kritzer, Knackmuß (77. Rraklli),
Binder, Hutwelker, Kolomaznik - Tölcseres (54. Willmann)
(Trainer: Brandl) |
Irgendwie ist seit dem Finaleinzug alles anders: Nicht nur, dass sich längst
verschollen geglaubte Personen bei einem melden und nach Berlin-Karten fragen
und Alemannia-Forum und Leserbriefseiten der Zeitung mit Beschwerden
über die Kartenvergabe überquellen - nein, auch zum Heimspiel gegen
einen Gegner wie Jahn Regensburg ist der Tivoli mit 15859 Zuschauern gut
gefüllt (dabei hatte man schon Sorge gehabt, der eine oder andere
könnte das Spiel in der ganzen Berlin-Hysterie glatt vergessen). Nach
dem 0:3 von RWO gegen Duisburg am Freitag hatte die Alemannia die
Möglichkeit, nach Punkten mit Oberhausen gleichzuziehen und zumindest
bis zum Montagabend auf einen Aufstiegsplatz vorzurücken. Dabei gab es
weiterhin personelle Probleme. Quido Lanzaat und Dennis Brinkmann fielen weiterhin aus, und der
Einsatz von Ivica Grlic und Karlheinz Pflipsen war lange fraglich gewesen -
großes Aufatmen, als beide zum Warmmachen auf dem Tivoli-Rasen
erschienen. Für Lanzaat spielte einmal mehr Edwin Bediako in der
Innenverteidung, vorne erhielt Emmanuel Krontiris wie schon in Unterhaching
den Vorzug vor Daniel Gomez.
Die Alemannia machte gegen anfangs schwache Gäste gewaltig Druck und
hatte schnell die ersten Chancen. Kai Michalke gab nach nur zwei Minuten den
ersten vielversprechenden Schuss ab, nach vier Minuten hätte es fast
schon geklingelt. Ivica Grlic lupfte einen Freistoß über die
Mauer, und Kai Michalke legte den Ball mit dem Kopf zurück auf Emmanuel
Krontiris. Der nahm den Ball aus 11 Metern direkt, traf aber nur den Arsch
von Carsten Sträßer. Die Gäste konzentrierten sich
hauptsächlich auf die Defensive, nur ein Distanzschuss von Michal
Kolomaznik sorgte für ein wenig Gefahr. Die Alemannia war zwar klar
überlegen, aber nur bei Standardsituationen wirklich gefährlich.
Alexander Klitzpera köpfte den Ball nach Ecke von Ivica Grlic aus drei
Metern über die Latte. Dann war es Karlheinz Pflipsen, der einen
Gegenspieler aussteigen ließ und mit einem Flachschuss am starken
Torwart Peter Martin scheiterte. Wenig später brachte wieder eine Ecke
von links von Ivica Grlic Gefahr. Dieses Mal setzte Edwin Bediako den
Kopfball aus kurzer Distanz rechts am Pfosten vorbei. Pünktlich nach
44 1/2 Minuten pfiff der Schiedsrichter zur Pause, die Alemannia hatte es bis
dahin versäumt, aus ihrer Überlegenheit Zählbares zu
machen.
Zur Pause kam mit Daniel Gomez für Emmanuel Krontiris ein frischer
Stürmer. Es war klar, dass es noch ganz schwer werden würde, die
Defensive der Gäste zu knacken. Ein Geschenk des Schiedsrichters sollte
helfen, der sich nach 51 Minuten bei einem Zusammenprall zwischen Daniel
Gomez und Mario Stieglmair gewaltig verguckte und auf den Punkt zeigte. Das
war beileibe noch kein Grund zu vorzeitiger Freude, hatte die Alemannia doch
schon drei Elfmeter in dieser Saison verschossen - Karlheinz Pflipsen beim
Hinspiel in Regensburg und zuletzt gegen Cottbus (und beim
Elfmeterschießen in Erfurt) sowie Ivica Grlic gegen Aue. Dieses Mal
versuchte wieder Grlic sein Glück, schoss halbhoch in die linke Ecke,
aber Peter Martin war früh und beherzt in die richtige Ecke unterwegs
und lenkte den Ball um den Pfosten. Das ließ schon wieder Schlimmes
befürchten, und auch die nächsten Chancen wurden vergeben. So kam
Kai Michalke am langen Pfosten nach Flanke von Erik Meijer frei zum Kopfball,
traf aber nur die Beine von Stefan Binder. Nach einer Stunde brachte Jörg
Berger mit Bachirou Salou für Cristian Fiel einen dritten Stürmer.
Dann verfehlte Willi Landgraf aus 25 Metern das Tor nur um Zentimeter. Mitte
der zweiten Halbzeit hätte das Spiel komplett kippen können. Stefan
Binder flankte von links auf Michal Kolomaznik. Der legte ab auf Mario
Stieglmair, der aus 14 Metern frei zum Schuss kam, aber zum Glück links
am Pfosten vorbeizielte. Auf der anderen Seite wurde Bachirou Salou nach
Hereingabe von Karlheinz Pflipsen von Carsten Keuler umgestoßen, aber
der Schiedsrichter verzichtete auf einen zweiten Elfmeterpfiff. Ivica Grlic
scheiterte mit dem Nachschuss einmal mehr an Peter Martin. Die Zeit lief
davon, und eine Viertelstunde vor Schluss schien ein weiterer Angriff zu
verpuffen. Ivica Grlic schlug einen langen Ball eigentlich zu hoch und zu nah
ans Tor. Während man schon über den vermeintlich missglückten
Ball fluchte, schaffte es Erik Meijer tatsächlich, höher als der in
dieser Szene zu zaghafte Peter Martin zu springen und den Ball zum 1:0 im Tor
unterzubringen. Die Gäste reklamierten Foul, aber der Torwart war
außerhalb des Fünfmeterraums gewesen und Meijer hatte sich nicht
aufgestützt o.ä. In den letzten 15 Minuten geriet der Sieg dann
noch mehrmals in Gefahr, als Regensburg zur Schlussoffensive blies. Carsten
Keuler köpfte nach Ecke von Karsten Hutwelker am Tor vorbei, dann hielt
Stephan Straub einen 16m-Schuss von Mario Stieglmair. Schließlich hielt
der freistehende Carsten Keuler bei einem Schuss von Martin Willmann den
Fuß hin, aber der Ball ging über das Tor. Wieder pfiff der
Schiedsrichter überpünktlich ab, und diesmal waren es die
Gäste, die sich darüber aufregten.
Die Alemannia hatte nicht gut gespielt, aber am Ende wichtige drei Punkte am
Tivoli behalten. Damit steht die Alemannia bis zum Montagabend auf Platz Drei
und könnte bei einem Unentschieden zwischen Mainz und Bielefeld eine
Woche dort bleiben. Sollte man am Freitag in Trier nachlegen können,
sind die Chancen gut, bis zum Ende ganz oben dranzubleiben. So nah am
Aufstieg in die Bundesliga war die Alemannia zuletzt 1989...