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Stuckmann - Demai, Herzig, Olajengbesi, Achenbach - Junglas,
Adlung (77. Milchraum), Burkhardt, Gueye -
Nemeth (46. Uludag), Auer (46. Oussalé)
(Hohs - Szukala, Casper, Polenz / Krüger) |
Kirschstein - Wiemann (80. Felgenhauer), Kittner, Döring,
Pelzer - Thioune, Gorschlüter, Özkara (74. Mikolajczak),
Book, Vrancic - Bröker (90. Toborg)
(Lenz - Omodiagbe, di Gregorio, Reichwein / Hock) |
Hatte man bei dem Gegurke gegen Union oder Koblenz gedacht, es könne
nicht mehr schlimmer werden, so sah man sich beim komplett trostlosen Elend am
Freitagnachmittag gegen den Tabellenletzten TuS, LR oder was auch immer Ahlen
eines Besseren belehrt. 21000 zahlende Zuschauer, davon ca. 16000 anwesende
und vielleicht 10000 bis zum Abpfiff anwesende sahen die erbärmlichste
Vorstellung von elf Alemannia-Spielern in diesem Jahrtausend.
Die wiedergenesenen Demai und Junglas waren zurück ins Team gerutscht,
zudem Nemeth für Oussalé. Der Gegner wirkte kaum
drittligatauglich und erzielte nach der ersten Ecke das erste Tor. Die
Alemannia hatte derweil wieder neun Ecken, die durch Achenbachs Ausflüge
zur anderen Seite wieder einmal nur auf der falschen Seite Gefahr brachten.
Noch zuckte die Mannschaft ein wenig, Kirschstein lenkte einen
Distanzschuss von Nemeth an die Latte, und Herzig traf aus dem Gewühl
den Pfosten. Auf der Gegenseite ließ Olajengbesi seinen Gegenspieler
ungehindert durch den Strafraum laufen, und es stand 0:2.
Spätestens als Trainer Krüger zur Halbzeit mit den Auswechslungen
von Nemeth und Auer die weiße Fahne hisste, war klar, dass das Spiel
(wohlgemerkt das Spiel im eigenen Stadion gegen den sieglosen Tabellenletzten)
gelaufen war. Die beiden wären wenigstens in der Lage gewesen, sich zu
wehren, wenn sie sich denn mal zusammengerissen hätten. So stand im
zweiten Durchgang dann auch nominell die schlechteste
Mannschaft seit Jahren auf dem Platz, und das Gebotene hatte mit Fußball
wirklich überhaupt nichts mehr zu tun. Die Hälfte der Spieler
interessiert das wenig, die andere macht sich in die Hose. Gerade die jungen
Spieler sind mit der Situation offensichtlich völlig überfordert.
Schlimmer war nur das Verhalten vieler Charakterschweine auf den Rängen,
die Stolpereinlagen, resigniertes Rumgetrabe und Pässe ins Seitenaus mit
höhnischem Beifall und Anfeuerung für den Gegner quittierten.
Rund 200 Leute versammelten sich nach Abpfiff vor dem VIP-Eingang, wo ihnen
die Mannschaft ähnlich lethargisch begegnete wie sie Krüger in den
letzten Tagen im Training gesehen hatte. Sehr herzig war dann die Aussage,
die Mannschaft habe Angst vor Stadion und Fans. Zugegeben vermuten
mittlerweile nur noch die blondesten Abendrot-Groupies mehr als drei Gramm
Eier in den Hosen unserer Helden, aber für destruktive Intrigen reicht
es ja offensichtlich noch.
Zum Glück ist die Zweite Liga in dieser Saison dermaßen schlecht,
dass der Klassenerhalt selbst mit unserem Scherbenhaufen und ohne den
Heimvorteil des alten Tivoli möglich ist.
Einige unserer jungen Spieler sind für einen Neuanfang durchaus zu
gebrauchen und könnten sogar funktionieren, wenn sie Fußballer
statt Stinkstiefel neben sich hätten. Über den Schaden, den der
Verein bis dahin nimmt, sollte man besser nicht im Detail nachdenken.