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Straub - Landgraf (62. Mbwando), Klitzpera,
Lanzaat (38. Bediako), Brinkmann - Grlic, Paulus, Pflipsen,
Fiel - Krontiris (71. Salou), Meijer
(Memmersheim - Ewertz, van der Luer, Michalke / Berger) |
Neuhaus - Westermann, Reichel, Rundio, Birk -
Weber, Surmann, Heller, Caillas (69. Hoffmann) -
Ruman (80. Burkhardt), Feinbier
(Trainer: Möhlmann) |
Nach zwei Heimniederlagen zum Rückrundenauftakt sollte gegen die SpVgg
Greuther Fürth endlich wieder ein Heimsieg her - zumal nach dem 1:7 im
Hinspiel noch eine Rechnung mit Caillas, Feinbier & Co. offen war. Mit der
SpVgg war es seit dem 7:1 bergab gegangen, die Mannschaft hatte vor dem
Spiel zehn Punkte weniger auf dem Konto als die Alemannia und nur zwei
Punkte Abstand zu den Abstiegsrängen. Für den neuen Trainer Benno
Möhlmann war es das zweite Spiel seit Amtsantritt, was der SpVgg
hoffentlich nicht allzu viel neuen Schwung geben sollte. Bei der Alemannia
waren bis auf die gesperrten Blank und Gomez alle wieder an Bord, auch Eric
Meijer, dessen Einsatz lange fraglich gewesen war. Wie gehabt übernahm
Dennis Brinkmann den Part von Stefan Blank in der Viererkette.
Wie in den vorangegangenen Heimspielen machte die Alemannia in der
Anfangsphase Druck, aber keine Tore. Die erste gute Chance gab es nach
fünf Minuten. Ivica Grlic brachte einen Eckball von der linken Seite in
den Strafraum, den Alexander Klitzpera und sein Gegenspieler gemeinsam hoch
in Richtung langer Pfosten verlängerten. Der Ball hätte sich fast
unerreichbar für Sven Neuhaus in den Winkel gesenkt, sprang aber vom
Pfosten ins Feld zurück - besonders viel Glück hatte die Alemannia
schon in den letzten Heimspielen nicht gehabt. Etwas später legte Eric
Meijer einen langen Ball von Alexander Klitzpera mit dem Kopf auf Emmanuel
Krontiris ab, der direkt zum 1:0 verwandelte. Leider hatte das
Schiedsrichtergespann fälschlicherweise eine Abseitsposition erkannt -
überhaupt litt die Alemannia in der ersten Hälfte häufiger
unter zweifelhaften Abseitsentscheidungen. Nach einer guten Viertelstunde lag
Olivier Caillas zum dritten Mal auf dem Boden, aber zum ersten Mal aus gutem
Grund: Gegenspieler Willi Landgraf hatte ihn wie schon im Himspiel gepflegt
umgetreten und dafür die gelbe Karte gesehen. Zwei Minuten später
sorgte Markus Feinbier für den ersten Torschuss der bis dahin harmlosen
Spielvereinigung. Nach 20 Minuten hatte die Alemannia ihre beste Chance im
ganzen Spiel. Karlheinz Pflipsen leitete einen schnellen Konter mit einem
feinen Pass auf Emmanuel Krontiris ein. Der bewies zum einzigen Mal im Spiel
Durchsetzungsvermögen, lief zwei Fürthern davon und legte schön
quer auf Frank Paulus. Der stand in halbrechter Position frei vor dem Tor,
schloss aber zu unplatziert ab, so dass Sven Neuhaus den Ball mit dem
Fuß abwehren konnte. Fünf Minuten später hätte Eric
Meijer die Führung erzielen müssen, setzte aber einen Kopfball nach
Grlic-Ecke aus vier Metern freistehend über die Latte. Wie schon gegen
Cottbus waren das die Chancen gewesen, denen man nach dem Spiel nachtrauern
sollte. Mit einer Führung im Rücken wäre das Spiel sicher
anders gelaufen, aber so kam leider nicht mehr viel. Der Rest der ersten
Halbzeit brachte vor allem Hektik und Aufregung. So versuchte Petr Ruman
(nicht zum ersten Mal) per Schwalbe einen Elfmeter zu schinden. Als die Szene
geklärt war, wurde Ruman beim Zurücklaufen von Ivica Grlic
geschubst, woraufhin Ruman Grlic ein Bein stellte und der zu Boden ging. Im
Anschluss gab es noch eine Schubserei zwischen Willi Landgraf und Olivier
Caillas. Der
Schiedsrichter erkundigte sich beim Linienrichter und zeigte Ruman die gelbe
Karte - seine wahrscheinlich einzige richtige Entscheidung in 90 Minuten.
Fünf Minuten später wäre Erik Meijer frei durchgewesen, wurde
aber wegen Abseits zurückgepfiffen, obwohl er für alle deutlich
sichtbar beim Anspiel noch auf der Mittellinie gestanden hatte. Kurz vor der
Pause hatte Petr Ruman mit einem Kopfball die allererste Torchance der
Gäste.
Viel hatte Fürth im ersten Durchgang nicht zu bieten gehabt, aber die
Mannschaft von Benno Möhlmann steigerte sich und war in der zweiten
Hälfte die bessere Mannschaft. Probleme für die Alemannia gab es
schon nach wenigen Sekunden, als Willi Landgraf nach einem Foul kurz vor der
gelb-roten Karte stand. Jörg Berger ging ein großes Risiko, als er
Landgraf bis zur 62. Minute weiterspielen ließ - bei Olivier Caillas'
bestens bekannten Fallkünsten hätte er sich allzu leicht die zweite
Gelbe abholen können. Fünf Minuten nach der Pause hätte sich
noch einmal alles zum Guten wenden können, als Frank Paulus Erik Meijer
mit einem Steilpass bediente. Noch bedrängt von einem Abwehrspieler
wollte Meijer den Ball aus halbrechter Position über Sven Neuhaus heben,
aber der konnte den Ball mit einer Hand zur Ecke lenken. Nach einer Stunde
wurde Fürth immer stärker und hatte die Alemannia fast so gut im
Griff wie im Hinspiel. Ein abgefälschter Schuss von Mathias Surmann ging
am rechten Pfosten vorbei, etwas später landete ein Kopfball von Petr
Ruman auf dem Tor. Nur eine Minute danach verlor Emmanuel Krontiris in
der gegnerischen Hälfte den Ball, der Foulpfiff blieb aus, und Fürth
konterte vorbildlich. Florian Heller marschierte über die rechte Seite
und flankte auf Markus Feinbier, der am langen Pfosten frei zum Kopfball kam.
Zum Glück zeigte sich Feinbier ähnlich "treffsicher" wie
zu Aachener Zeiten und scheiterte erst am gut reagierenden Stephan Straub und
setzte den Ball im Nachschuss ins Außennetz, obwohl Straub noch
manövrierunfähig am Boden lag. Mitte der zweiten Hälfte setzte
dichter Schneefall ein, und die Alemannia schien immer größere
Probleme mit den Bodenverhältnissen zu haben. Während die Gäste
leichtfüßig den Ball laufen ließen, konnten unsere Spieler
das Leder kaum unter Kontrolle bringen. Eine Viertelstunde vor dem Ende
hatte die Alemannia zur Abwechslung Glück mit dem schwachen
Schiedsrichter. Die indisponierte Hintermannschaft ließ Jan Hoffmann
zum Schuss kommen, Stephan Straub ließ den Ball fallen, und Petr Ruman
stocherte ihn zum 0:1 über die Linie, wurde aber zurückgepfiffen.
Zehn Minuten vor dem Ende hatte Ivica Grlic die letzte halbe Chance für
die Alemannia, zielte aber aus 17 Metern genau in die Arme des Torhüters.
Ansonsten ging vorne kaum etwas, der eingewechselte Bachirou Salou wurde
einige Male angespielt, konnte sich aber auf dem Boden kaum auf den Beinen
halten geschweige denn die Anspiele sinnvoll verwerten. Fünf Minuten
vor Schluss ging es im Aachener Strafraum endgültig drunter und
drüber. Stephan Straub wehrte einen gefährlichen Schuss von Mathias
Surmann zur Seite ab. Cristian Fiel reagierte viel zu langsam, und Stephan
Straub musste vor dem einschussbereiten Florian Heller retten. Christian
Weber kam an den Ball und wurde vom ungestümen Dennis Brinkmann zu Fall
gebracht. Wieder hatte die Alemannia Glück mit dem Schiedsrichter, der
im dichten Schneetreiben wahrscheinlich ohnehin nichts mehr erkennen konnte.
Stephan Straub rettete schließlich ein zweites Mal vor Florian Heller.
Die Alemannia war mittlerweile völlig von der Rolle, der Ball wurde
meist schon in der eigenen Hälfte verloren. So konnte man fast froh sein,
dass der Schiedsrichter das Spiel zu früh abpfiff.
Die Alemannia scheint den Fürthern zu liegen, die Spielvereinigung war
die bisher erste Mannschaft in dieser Saison, die die Alemannia auf eigenem
Platz dominieren und unter Druck setzen konnte. Insgesamt konnte die Alemannia
in den letzten fünf Jahren bei einem Torverhältnis von 6:17 nur
eins von zehn Spielen gegen Fürth gewinnen.
Damit blieb die Alemannia
(Geister- und Pokalspiele ausgenommen) im vierten Heimspiel in Folge ohne
Torerfolg und verpasste die Chance, noch einmal den Anschluss an die
Aufstiegsränge herzustellen.