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Neuhaus - Möhrle, Drobny, Benschneider, Wenzel -
Kern (75. Strauß), Hdiouad, da Costa, Müller -
Ledezma (92. Hlinka), Diabang (69. Luz)
(Pentke - Vorbeck, Pircher, Becker / Loose) |
Straub - Reghecampf, Klitzpera, Stehle (68. Vukovic),
Leiwakabessy - Fiel, Lehmann, Milchraum (83. Nemeth) - Ebbers,
Pecka (46. Krontiris), Kolev
(Stuckmann - Polenz, Weigelt, Lagerblom / Buchwald) |
Zwei Wochen frei, Trainingslager @ home, mit einer Serie bis zur Winterpause
wäre man ja wieder dran... nicht wenige glaubten an all das, immerhin
hatten sich trotz der vorherigen Auswärtsauftritte rund 500 Aachener auf
den 568km langen Weg gemacht. Ground und Gegner waren neu - zumindest
konnten sich nur die komplett Grauhaarigen an vorherige Gastspiele im
Rosenaustadion erinnern. Die Aufstellung bot schon weniger
Abwechslung, es lief dieselbe Elf auf, die mit Glück gegen Kaiserslautern
gewonnen hatte. Das Spielgeschehen bot schließlich dieselbe
Scheiße wie in den letzten Auswärtsspielen.
Die Alemannia
entwickelte keinen Druck, schoss in der ersten Halbzeit kein einziges Mal
ernsthaft aufs Tor und ließ sich im und um den eigenen Strafraum von
den wacheren Gastgebern zu Statisten degradieren. Da Costa aus dem
Gewühl, wieder da Costa abgefälscht von Stehle und Ledezma aus 18
Metern hätten den Tabellensechzehnten schon vor der Pause in
Führung schießen können. Nur Stephan Straub hielt noch
dagegen. Die einzige nennenswerte Szene der Alemannia sah Laurentiu Reghecampf entlang
der Torauslinie in Richtung Tor laufen, aber die Augsburger Abwehrspieler
hatten aufgepasst und standen eben nicht rum wie Statisten.
Schön saufen konnte man sich das alles leider auch nicht,
das Bier war irgendwann ausverkauft, und der Amaretto-Punsch zu sieben Mark
sein Geld ebenso wenig wert wie die Eintrittskarte. In dem Moment, in dem man
dann mit tiefgefroreren Füßen nüchtern im
überdimensionierten Stadion rumsteht und einigen Vollidioten zusieht,
die noch tiefer gesunken sind als man selbst und sich mit
Cola-Flaschen-Kostümen freiwillig an verblödeten Halbzeitspielen
beteiligen, stellt man sich doch die Frage nach dem Sinn.
Nach der Pause wurde es etwas besser, aber auch eher halbherzig. Bei einem
Zupfer von Klitzpera gegen Ledezma verzichtete der Schiedsrichter auf den
Elfmeterpfiff, auf der anderen Seite wurde immerhin mal versucht aufs Tor
zu schießen, auch wenn die Versuche häufiger im Seitenaus landeten
als sonstwo. Ich habe das nicht oft beim Fußball, aber ich fühlte
mich an lange vergangenen Schulzeiten erinnert. Auch dort dauerten die
Veranstaltungen 2x45 Minuten, und ich zählte die Sekunden
und Tage bis zum Ende und bis zu den Ferien. Nur hatte ich
damals einen kicker zum Lesen dabei. Ex-Alemanne Lars Müller sorgte
noch für den traurigen Höhepunkt, als er einen Freistoß
passend auf den Kopf von Benschneider schlug. Auch Emmanuel Krontiris fand
endlich noch den Weg in die Saisonstatistik.
Alles in allem war gegenüber
den vorherigen Spielen null Fortschritt zu erkennen, was dann doch
berechtigter Anlass für "Buchwald raus"-Rufe nach Abpfiff war.
Auch die wenigen Spieler, die sich ein paar Schritte Richtung Zaun wagten,
mussten sich einige Nettigkeiten anhören. Nett anzuhören auch die
Interviews, die man sich aus einem merkwürdigen Masochismus heraus
nach endloser Rückfahrt noch anhört. Viel vorgenommen,
Standartsituation, blablabla. Scheiße.