|
|
|
Stuckmann - Demai, Herzig, Olajengbesi, Achenbach - Kratz,
Fiel, Müller (9. Junglas), Burkhardt (57. Nemeth),
Milchraum (57. Gueye) - Auer
(Hohs - Szukala, Casper, Oussalé / Krüger) |
Glinker - Rauw, Stuff, Göhlert, Kohlmann (70. Sahin) -
Younga-Mouhani, Mattuschka, Dogan (89. Schulz), Parensen -
Benyamina (77. Gebhardt), Mosquera
(Busch - Bemben, Menz / Neuhaus) |
Nach einigen verhältnismäßig ordentlichen (bei
unübersehbaren Schwächen) Spielen mit beschissenen Ergebnissen
mussten dringend drei Punkte her, um nicht noch weiter in den Sog der
Fußballkloake zu geraten. Dabei beließ es Trainer Krüger
auch im Heimspiel gegen einen Aufsteiger beim 4-2-3-1 - mit Demai für
Müller hinten rechts,
Müller für Junglas vorne rechts und Milchraum für Gueye
links. Das Ganze zumindest acht Minuten lang, bis der verletzte Müller
durch Junglas ersetzt wurde.
Eine halbe Stunde lang passierte recht wenig. Keine Mannschaft hatte die
spielerischen Mittel, um das gegnerische Tor aus eigener Kraft in Gefahr zu
bringen. Wie gehabt waren es dann wir, die ohne Not Geschenke verteilten.
Stuckmann bekam einen Querpass von Demai nicht unter Kontrolle, hätte den
Ball noch wegschlagen können, versuchte zu dribbeln, und der Gegner
freute sich über die unverhoffte Führung. Im Gegenzug semmelte Auer
den Ball aus drei Meter Entfernung über die Latte. Das hätte die
spürbare Verunsicherung der Mannschaft noch einmal bremsen können.
Stattdessen spielte Demai einen Ball in die Beine des Gegners und hob auch
noch das Abseits auf, so dass der Platz sogar für jemanden wie Mosquera
zum Toreschießen reichte.
Nach dem Wechsel erinnerte die Hilflosigkeit einige Minuten lang wenn schon
nicht an dunkle Zeiten unter Grünther oder vom Bruch, dann doch an das
Debakel gegen St.Pauli.
Ein Gegner dieses Kalibers hätte uns womöglich auch wieder 5:0
abgeschossen, heute ließen sich die Gäste von der Verunsicherung
anstecken. Demai passte den Ball in den Strafraum, und der Torwart ließ
sich vom danebentretenden Nemeth irritieren und den Ball zum 1:2 ins Tor
rollen. Das Tor und der Doppelwechsel brachten immerhin ein wenig Leben
zurück ins Spiel, bis Herzig und Olajengbesi bei einer Ecke
vergaßen zu springen. Als ob die vorherigen Tore nicht lächerlich
genug waren, schlug ein Gegner den Ball bis kurz vor Würselen ins Toraus,
Demai blieb stehen, Stuckmann holte sich vom Balljungen einen neuen Ball und
legte ihn zum Abstoß hin, und der Gegner spielte nach kurzer
Irritation weiter und brachte den Ball ohne Gegenwehr zum peinlichen Endstand
im Tor unter. Zumindest die neutralen Zuschauer dürften durch den
gebotenen Slapstick für fußballerische Magerkost entschädigt
worden sein. In unserer Mannschaft blieb von den ordentlichen Ansätzen
der letzten Spiele durch Totalausfälle vor allem im Mittelfeld nichts mehr
übrig. Auch gegen Koblenz und Ahlen wird man auf diese Weise nicht
gewinnen können.
Einen Punkt vor dem Relegationsplatz ist hoffentlich jedem klar, wo wir
angekommen sind. Acht Jahre ist es her, dass wir das letzte Mal in der zweiten
Liga gegen den Abstieg spielen mussten. Eine bessere Mannschaft hatten wir da
auch nicht, aber immerhin noch ein Stadion, das für den einen oder
anderen Punkt gut war... Deprimierende Zeiten überhaupt: Zwischen den
Spielen muss man dann noch im Videotext von der Insolvenz von
Traditionsvereinen wie Herne lesen, und die Bundesliga ist voll von
Plastikabfall wie Leverkusen oder Wolfsburg. Da bleibt nur noch eins:
HANNES RAUS !!!!!