So, 25.10.09:
ALEMANNIA - Union Berlin 1:4 (0:2)
Stuckmann - Demai, Herzig, Olajengbesi, Achenbach - Kratz, Fiel, Müller (9. Junglas), Burkhardt (57. Nemeth), Milchraum (57. Gueye) - Auer
(Hohs - Szukala, Casper, Oussalé / Krüger)
Glinker - Rauw, Stuff, Göhlert, Kohlmann (70. Sahin) - Younga-Mouhani, Mattuschka, Dogan (89. Schulz), Parensen - Benyamina (77. Gebhardt), Mosquera
(Busch - Bemben, Menz / Neuhaus)

Zuschauer: 26050 (ca. 700 aus Berlin)
Gelb: Demai, Herzig, Kratz - Younga-Mouhani, Sahin

0:1 Mattuschka (34.)
0:2 Mosquera (44.)
1:2 Demai (65.)
1:3 Stuff (78.)
1:4 Mosquera (90.)





Nach einigen verhältnismäßig ordentlichen (bei unübersehbaren Schwächen) Spielen mit beschissenen Ergebnissen mussten dringend drei Punkte her, um nicht noch weiter in den Sog der Fußballkloake zu geraten. Dabei beließ es Trainer Krüger auch im Heimspiel gegen einen Aufsteiger beim 4-2-3-1 - mit Demai für Müller hinten rechts, Müller für Junglas vorne rechts und Milchraum für Gueye links. Das Ganze zumindest acht Minuten lang, bis der verletzte Müller durch Junglas ersetzt wurde.
Eine halbe Stunde lang passierte recht wenig. Keine Mannschaft hatte die spielerischen Mittel, um das gegnerische Tor aus eigener Kraft in Gefahr zu bringen. Wie gehabt waren es dann wir, die ohne Not Geschenke verteilten. Stuckmann bekam einen Querpass von Demai nicht unter Kontrolle, hätte den Ball noch wegschlagen können, versuchte zu dribbeln, und der Gegner freute sich über die unverhoffte Führung. Im Gegenzug semmelte Auer den Ball aus drei Meter Entfernung über die Latte. Das hätte die spürbare Verunsicherung der Mannschaft noch einmal bremsen können. Stattdessen spielte Demai einen Ball in die Beine des Gegners und hob auch noch das Abseits auf, so dass der Platz sogar für jemanden wie Mosquera zum Toreschießen reichte.
Nach dem Wechsel erinnerte die Hilflosigkeit einige Minuten lang wenn schon nicht an dunkle Zeiten unter Grünther oder vom Bruch, dann doch an das Debakel gegen St.Pauli. Ein Gegner dieses Kalibers hätte uns womöglich auch wieder 5:0 abgeschossen, heute ließen sich die Gäste von der Verunsicherung anstecken. Demai passte den Ball in den Strafraum, und der Torwart ließ sich vom danebentretenden Nemeth irritieren und den Ball zum 1:2 ins Tor rollen. Das Tor und der Doppelwechsel brachten immerhin ein wenig Leben zurück ins Spiel, bis Herzig und Olajengbesi bei einer Ecke vergaßen zu springen. Als ob die vorherigen Tore nicht lächerlich genug waren, schlug ein Gegner den Ball bis kurz vor Würselen ins Toraus, Demai blieb stehen, Stuckmann holte sich vom Balljungen einen neuen Ball und legte ihn zum Abstoß hin, und der Gegner spielte nach kurzer Irritation weiter und brachte den Ball ohne Gegenwehr zum peinlichen Endstand im Tor unter. Zumindest die neutralen Zuschauer dürften durch den gebotenen Slapstick für fußballerische Magerkost entschädigt worden sein. In unserer Mannschaft blieb von den ordentlichen Ansätzen der letzten Spiele durch Totalausfälle vor allem im Mittelfeld nichts mehr übrig. Auch gegen Koblenz und Ahlen wird man auf diese Weise nicht gewinnen können.
Einen Punkt vor dem Relegationsplatz ist hoffentlich jedem klar, wo wir angekommen sind. Acht Jahre ist es her, dass wir das letzte Mal in der zweiten Liga gegen den Abstieg spielen mussten. Eine bessere Mannschaft hatten wir da auch nicht, aber immerhin noch ein Stadion, das für den einen oder anderen Punkt gut war... Deprimierende Zeiten überhaupt: Zwischen den Spielen muss man dann noch im Videotext von der Insolvenz von Traditionsvereinen wie Herne lesen, und die Bundesliga ist voll von Plastikabfall wie Leverkusen oder Wolfsburg. Da bleibt nur noch eins:
HANNES RAUS !!!!!

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