Mi, 25.10.06:
ALEMANNIA - Erzgebirge Aue 4:2 (2:1, 2:2) n.V.
Nicht - Pinto, Herzig, Sichone, Leiwakabessy - Lehmann, Reghecampf (96. Nemeth), Rösler, Dum (67. Noll) - Schlaudraff, Ebbers (108. Fiel)
(Straub - Klitzpera, Stehle, Heidrich / Frontzeck)
Keller - Brecko, Loose, Emmerich, Adamski - Heller (69. Dostalek), Kurth (77. Jungwirth), Schäfer, Trehkopf - Klinka (69. Juskowiak), Siradze
(Bobel - Hampf, Rupf, Ehlers / Schädlich)

Zuschauer: 13583 (ca. 300 aus Aue)
Gelb: Loose

1:0 Ebbers (8.; Rösler, Schlaudraff)
1:1 Siradze (10.)
2:1 Rösler (14.; Reghecampf, Schlaudraff)
2:2 Juskowiak (82.)
3:2 Herzig (105.; Pinto)
4:2 Schlaudraff (120.)









Back to the roots am Tivoli: Zum Pokalspiel gegen Aue fanden sich ganze 13583 Zuschauer ein, die in der Meisterschaft sonst anwesenden weiteren 6-7000 waren vermutlich zum Pokalspiel der Amateure nach Euskirchen gefahren. Erstaunlich ist, dass man trotz der Zuschauerzahl kurz vor Spielbeginn an der Tür zu Block S noch mit den Worten "hier ist voll" zurückgewiesen wurde.
Bei der Alemannia blieb der angeschlagene Reiner Plaßhenrich draußen, für ihn begann Matthias Lehmann. Unsere Mannschaft trat in der Anfangsphase ähnlich druckvoll auf wie gegen Cottbus und ging nach acht Minuten in Führung. Sascha Rösler legte im Mittelfeld per Kopf auf Jan Schlaudraff ab, der per Direktabnahme steil auf Marius Ebbers spielte. Der behauptete sich gegen Adamski und traf unter Torwart Keller hindurch zum 1:0. Leider schien das einigen schon wieder zu Kopf zu steigen. Sergio Pinto ließ René Trehkopf flanken, Moses Sichone stand in der Mitte völlig falsch, und David Siradze konnte den Ball in Ruhe annehmen und zum 1:1 verwerten. Immerhin ließ sich unsere Mannschaft dadurch nicht beirren und legte sofort nach. Sascha Rösler setzte den Ball nach Freistoß Reghecampf volley über die Latte. Etwas später lief der Ball über Laurentiu Reghecampf und Jan Schlaudraff schnell und direkt zu Sascha Rösler. Der drehte sich um René Trehkopf herum und traf flach zum 2:1 ins linke Eck. Die Alemannia spielte im ersten Durchgang stark auf, versäumte es aber wie schon gegen Cottbus, nachzulegen. Nach Doppelpass mit Sascha Rösler schlenzte Jan Schlaudraff den Ball rechts am Tor vorbei, dann lief Nico Herzig in einen Reghecampf-Freistoß, aber Keller war auf dem Posten.
Der Bruch kam wieder einmal nach der Pause, man ließ den unterklassigen Gegner zurück ins Spiel kommen. Nach Flanke von René Trehkopf traf Marco Kurth den Ball nicht richtig. Auf der anderen Seite wurde ein Tor von Laurentiu Reghecampf nach Anspiel von Jan Schlaudraff zu Unrecht wegen Abseits aberkannt. Ansonsten gab es viel Leerlauf und bei der Einwechslung von Emil Noll für Sascha Dum erstmals lautstarke Pfiffe. Richtig Glück hatte Kristian Nicht, als er bei einem 50m-Schuss von Jörg Emmerich leichtsinnig die Hand wegzog und der Ball die Latte traf. Eine Viertelstunde vor dem Ende verpasste Jan Schlaudraff die Entscheidung, als er über links frei durchbrach und den Ball am langen Pfosten vorbeisetzte. Der eingewechselte Daniel Jungwirth leitete mit einer Flanke von der rechten Seite acht Minuten vor Schluss den Ausgleich ein, Andrzej Juskowiak stand völlig frei und köpfte den Ball zum 2:2 ins linke Eck. Den Rest der regulären Spielzeit war unsere Mannschaft völlig verunsichert und hatte mehrfach Glück, nicht das 2:3 zu kassieren.
Zur Verlängerung hatte man sich wieder gefangen und ging in der letzten Minute der ersten Halbzeit etwas glücklich zum dritten Mal in Führung. Sergio Pinto schlug aus 40 Metern zentraler Position einen Freistoß in den Strafraum, Nico Herzig ging gegen David Siradze zum Kopfball hoch, und der Ball landete im rechten Winkel - die Gäste reklamierten in dieser Szene Foulspiel. Kurz vor dem Ende brachte das ungleiche Duell Nationalspieler gegen diverse Zweitligaverteidiger schließlich die Entscheidung. In der sehenswertesten Szene des Tages ließ Jan Schlaudraff nach Ballgewinn von Sascha Rösler hintereinander Loose, Emmerich und Jungwirth stehen und traf zum 4:2-Endstand.
Die Alemannia hat sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, in der zweiten Halbzeit richtig Scheiße gespielt und durch die Verlängerung zusätzlich Kraft fürs Bielefeld-Spiel gelassen. Wichtiger ist aber, dass das Selbstvertrauen nach dem Cottbus-Spiel keinen ernsthaften Knacks durch eine weitere Heimniederlage bekam und man dem großen Ziel DFB-Pokal- und UEFA-Cup-Sieg einen kleinen Schritt näher kam. Wir freuen uns schon wahnsinnig auf die Auslosung, von der wir im Gästeblock in Blödefeld per Mobiltelefon hören werden...



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