Fr, 25.10.02:
ALEMANNIA - VfB Lübeck 4:1 (1:0)
Straub - Landgraf, Klitzpera, Lanzaat, Heeren - Grlic, Mbwando, Lämmermann (86. F. Schmidt), Pflipsen - Spizak (87. Zimmermann), Ivanovic (86. Keller)
(Memmersheim - Bediako, Ferl / Berger)
Wilde - Achilles (41. Schweißing), Kullig, Arens - Plaßhenrich, Weißhaupt (46. Przondziono), Mbidzo (67. Scharping), Türkmen - Thioune, Bärwolf, Kunze
(Oberbeck - Rinal, Kruppke / Hecking)

Zuschauer: 9056 (ca. 100 aus Lübeck)
Gelb: Arens

1:0 Ivanovic (26.; Grlic, Spizak)
2:0 Ivanovic (74.; Straub, Lämmermann)
2:1 Türkmen (80.)
3:1 Spizak (84.)
4:1 Pflipsen (91.; F. Schmidt)









Nach zuletzt zwei Siegen hatte die Alemannia etwas Luft nach unten und konnte gegen den offensivstarken Aufsteiger aus Lübeck befreit aufspielen. Dabei ersetzte Stephan Lämmermann den verletzten Eric van der Luer. Die ebenfalls angeschlagenen Henri Heeren und Ivica Grlic konnten hingegen spielen.
Die Alemannia gab vom Anstoß weg Vollgas. Gleich in der ersten Minute herrschte im Lübecker Fünfmeterraum nach Flanken von Miroslaw Spizak von Ivica Grlic ein heilloses Durcheinander. Die Lübecker Abwehr wirkte verunsichert, insbesondere der schnelle Miro Spizak auf der linken Seite war nicht in den Griff zu bekommen. Ivica Grlic hatte Pech mit einem Schuss aus knapp 30 Metern, der knapp rechts am Winkel vorbeiflog. Wenig später wurde Stephan Lämmermann von Josef Ivanovic freigespielt, aber im letzten Moment noch abgegrätscht. Erst nach einer Viertelstunde konnte sich der Gast ein wenig vom Aachener Druck befreien und nach einigen Konzentrationsmängeln in der Aachener Deckung auch ein oder zwei Mal gefährlich vor dem Tor auftauchen. Stephan Straub entschärfte einen 18m-Schuss von Marco Weißhaupt. Mitte der ersten Halbzeit erhöhte die Alemannia noch einmal das Tempo. Ivica Grlic schickte Miro Spizak auf der linken Seite. Der enteilte seinem Bewacher Kai Achilles und legte von der Grundlinie zurück auf Josef Ivanovic, der in der Mitte nur noch den Fuß hinhalten musste und seinen fünften Saisontreffer erzielte. Nach dem Tor war die Alemannia drückend überlegen und hatte im Minutentakt Chancen zum 2:0. Insbesondere wäre das erste Saisontor von Miro Spizak in einigen Szenen überfällig gewesen. So drang er in einer Szene in halblinker Position in den Strafraum ein, versuchte, Torwart Maik Wilde zu umspielen und wurde zu weit abgedrängt. Dann war es Stephan Lämmermann, der nach Pass von Ivanovic völlig frei auf Wilde zulief, sich die Ecke aussuchen konnte und über das Tor schoss. Nach einer Ecke von Pflipsen und Kopfball von Quido Lanzaat war es dann wieder Spizak vorbehalten, aus zwei Meter Entfernung am Tor vorbeizuköpfen. So stand es zur Pause "nur" 1:0 - wenn sich das mal nicht rächen sollte.
Kurz nach dem Wechsel hatten die Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen. Miro Spizak hatte sich wieder einmal über links durchgesetzt. Seine Hereingabe wurde vom Torwart abgefälscht und kullerte entlang der Torlinie in Richtung langer Pfosten. Karlheinz Pflipsen grätschte in den Ball, aber ein Abwehrspieler war auch noch zur Stelle, und irgendwie ging der Ball dann doch noch vorbei. Damit war der Aachener Angriffswirbel erst einmal vorbei. Lübeck bekam Aufwind, ohne sich allerdings große Chancen zu erspielen. Die Alemannia hatte Platz zum Kontern. Stephan Lämmermann erorberte 30 Meter vor dem gegnerischen Tor den Ball und umspielte den ebenso ungestüm wie unnötig herausstürzenden Wilde. Lämmi legte zurück auf Spizak, der aus der Drehung einen Abwehrspieler anschoss. Dann hatte Lübeck die große Ausgleichschance, als Geburtstagskind Henri Heeren einen langen Ball falsch einschätzte. Daniel Bärwolf stand somit frei vor Straub, schoss diesen aber an. Eine Viertelstunde vor Schluss leitete Stephan Straub mit einem weiten Abwurf auf Stephan Lämmermann das 2:0 ein. Lämmermann spielte steil auf Ivanovic. Torwart Wilde hatte wieder einmal voreilig seinen Kasten verlassen, und Ivanovic konnte ihn am Strafraumeck umspielen und den Ball zum vermeintlich vorentscheidenden 2:0 ins leere Tor schieben. Fünf Minuten danach ging die Aachener Abwehr nicht energisch genug zur Sache, und Türkmens Schuss aus 16 Metern wurde von Quido Lanzaat so unglücklich abgefälscht, dass er sich in hohem Bogen über Stephan Straub hinweg zum 2:1 ins Tor senkte. Karlheinz Pflipsen hätte fast im Gegenzug das Zittern schon wieder beenden können. Miro Spizak hatte einen Pass von Ivica Grlic per Kopf verlängert, aber Pflipsen wartete zu lange und traf den Ball nicht mehr richtig. Fünf Minuten vor dem Ende folgte aber die Erlösung durch eine schöne Einzelaktion von Miro Spizak, der nach Sololauf über die linke Seite endlich einmal vor dem Tor die Nerven behielt, den Torwart umspielte und zum 3:1 einschoss. In der Schlussminute bediente Frank Schmidt noch einmal Karlheinz Pflipsen. Der profitierte wie schon Ivanovic beim 2:0 von der Reiselust des Torwarts und konnte den Ball aus 20 Metern zum 4:1 im leeren Tor versenken.
Insgesamt hatte die Alemannia ihre beste Saisonleistung geboten und kann den Ball nun vorerst nach oben richten. Besonders erfreulich war der erste Saisontreffer von Miro Spizak, der durch seinen schnellen Antritt ständig für Gefahr sorgte und sich sein Tor redlich verdiente. Somit steht die Alemannia vor dem Spiel in Braunschweig vor der ungewohnten Situation, als Favorit in ein Auswärtsspiel zu gehen.

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