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Straub - Landgraf, Klitzpera, Lanzaat, Heeren - Grlic,
Mbwando, Lämmermann (86. F. Schmidt), Pflipsen -
Spizak (87. Zimmermann), Ivanovic (86. Keller)
(Memmersheim - Bediako, Ferl / Berger) |
Wilde - Achilles (41. Schweißing), Kullig, Arens -
Plaßhenrich, Weißhaupt (46. Przondziono),
Mbidzo (67. Scharping), Türkmen - Thioune, Bärwolf, Kunze
(Oberbeck - Rinal, Kruppke / Hecking) |
Nach zuletzt zwei Siegen hatte die Alemannia etwas Luft nach unten und konnte
gegen den offensivstarken Aufsteiger aus Lübeck befreit aufspielen. Dabei
ersetzte Stephan Lämmermann den verletzten Eric van der Luer. Die
ebenfalls angeschlagenen Henri Heeren und Ivica Grlic konnten hingegen spielen.
Die Alemannia gab vom Anstoß weg Vollgas. Gleich in der ersten Minute
herrschte im Lübecker Fünfmeterraum nach Flanken von Miroslaw Spizak
von Ivica Grlic ein heilloses Durcheinander. Die Lübecker Abwehr wirkte
verunsichert, insbesondere der schnelle Miro Spizak auf der linken Seite war
nicht in den Griff zu bekommen. Ivica Grlic hatte Pech mit einem Schuss aus
knapp 30 Metern, der knapp rechts am Winkel vorbeiflog. Wenig später
wurde Stephan Lämmermann von Josef Ivanovic freigespielt, aber im letzten
Moment noch abgegrätscht. Erst nach einer Viertelstunde konnte sich der
Gast ein wenig vom Aachener Druck befreien und nach einigen
Konzentrationsmängeln in der Aachener Deckung auch ein oder zwei Mal
gefährlich vor dem Tor auftauchen. Stephan Straub entschärfte einen
18m-Schuss von Marco Weißhaupt. Mitte der ersten Halbzeit erhöhte
die Alemannia noch einmal das Tempo. Ivica Grlic schickte Miro Spizak auf
der linken Seite. Der enteilte seinem Bewacher Kai Achilles und legte von der
Grundlinie zurück auf Josef Ivanovic, der in der Mitte nur noch den
Fuß hinhalten musste und seinen fünften Saisontreffer erzielte.
Nach dem Tor war die Alemannia drückend überlegen und hatte im
Minutentakt Chancen zum 2:0. Insbesondere wäre das erste Saisontor von
Miro Spizak in einigen Szenen überfällig gewesen. So drang er in
einer Szene in halblinker Position in den Strafraum ein, versuchte, Torwart
Maik Wilde zu umspielen und wurde zu weit abgedrängt. Dann war es
Stephan Lämmermann, der nach Pass von Ivanovic völlig frei auf Wilde
zulief, sich die Ecke aussuchen konnte und über das Tor schoss. Nach
einer Ecke von Pflipsen und Kopfball von Quido Lanzaat war es dann wieder
Spizak vorbehalten, aus zwei Meter Entfernung am Tor vorbeizuköpfen. So
stand es zur Pause "nur" 1:0 - wenn sich das mal nicht rächen
sollte.
Kurz nach dem Wechsel hatten die Zuschauer den Torschrei schon auf den
Lippen. Miro Spizak hatte sich wieder einmal über links durchgesetzt.
Seine Hereingabe wurde vom Torwart abgefälscht und kullerte entlang der
Torlinie in Richtung langer Pfosten. Karlheinz Pflipsen grätschte in den
Ball, aber ein Abwehrspieler war auch noch zur Stelle, und irgendwie ging der
Ball dann doch noch vorbei. Damit war der Aachener Angriffswirbel erst
einmal vorbei. Lübeck bekam Aufwind, ohne sich allerdings große
Chancen zu erspielen. Die Alemannia hatte Platz zum Kontern. Stephan
Lämmermann erorberte 30 Meter vor dem gegnerischen Tor den Ball und
umspielte den ebenso ungestüm wie unnötig herausstürzenden
Wilde. Lämmi legte zurück auf Spizak, der aus der Drehung einen
Abwehrspieler anschoss. Dann hatte Lübeck die große
Ausgleichschance, als Geburtstagskind Henri Heeren einen langen Ball falsch
einschätzte. Daniel Bärwolf stand somit frei vor Straub, schoss
diesen aber an. Eine Viertelstunde vor Schluss leitete Stephan Straub mit
einem weiten Abwurf auf Stephan Lämmermann das 2:0 ein. Lämmermann
spielte steil auf Ivanovic. Torwart Wilde hatte wieder einmal voreilig seinen
Kasten verlassen, und Ivanovic konnte ihn am Strafraumeck umspielen und den
Ball zum vermeintlich vorentscheidenden 2:0 ins leere Tor schieben. Fünf
Minuten danach ging die Aachener Abwehr nicht energisch genug zur Sache, und
Türkmens Schuss aus 16 Metern wurde von Quido Lanzaat so unglücklich
abgefälscht, dass er sich in hohem Bogen über Stephan Straub hinweg
zum 2:1 ins Tor senkte. Karlheinz Pflipsen hätte fast im Gegenzug das
Zittern schon wieder beenden können. Miro Spizak hatte einen Pass von
Ivica Grlic per Kopf verlängert, aber Pflipsen wartete zu lange und
traf den Ball nicht mehr richtig. Fünf Minuten vor dem Ende folgte aber
die Erlösung durch eine schöne Einzelaktion von Miro Spizak, der
nach Sololauf über die linke Seite endlich einmal vor dem Tor die
Nerven behielt, den Torwart umspielte und zum 3:1 einschoss. In der Schlussminute
bediente Frank Schmidt noch einmal Karlheinz Pflipsen. Der profitierte wie
schon Ivanovic beim 2:0 von der Reiselust des Torwarts und konnte den Ball
aus 20 Metern zum 4:1 im leeren Tor versenken.
Insgesamt hatte die Alemannia ihre beste Saisonleistung geboten und kann den
Ball nun vorerst nach oben richten. Besonders erfreulich war der erste
Saisontreffer von Miro Spizak, der durch seinen schnellen Antritt ständig
für Gefahr sorgte und sich sein Tor redlich verdiente. Somit steht die
Alemannia vor dem Spiel in Braunschweig vor der ungewohnten Situation, als
Favorit in ein Auswärtsspiel zu gehen.