So, 25.05.03:
ALEMANNIA - FC St.Pauli 4:1 (2:0)
Straub - Landgraf, Klitzpera, Lanzaat, Heeren - Rosin (69. Zimmermann), van der Luer, Grlic, Lämmermann (56. Ferl) - Spizak, Krontiris (55. Ivanovic)
(Memmersheim - Caspers, Bayock / Berger)
Müller - Rasiejewski, Nascimento, Stanislawski - Gruszka, Inceman, Gibbs, Gerber, Meier (46. Adamu), N'Diaye (59. Kurbjuweit) - Fröhlich (80. Kacan)
(Tröger - Held, Brückner, Matthies / Gerber)

Zuschauer: 12753 (ca. 2500 aus St.Pauli)
Gelb: Nascimento, Müller, Rasiejewski

1:0 Grlic (11.; Foulelfmeter; Spizak)
2:0 Klitzpera (19.; van der Luer)
2:1 Gerber (51.)
3:1 Ivanovic (66.; Foulelfmeter; Grlic)
4:1 Zimmermann (89.; Grlic)













(Fotos: Thorsten/A-Team)







(Fotos: Thorsten/A-Team)



Das 5:0 in Reutlingen machte wenig Lust auf den Saisonabschluss am Tivoli. Dazu kam das peinliche Hin und Her um die Rückerstattung des Eintrittsgeldes aus Reutlingen. Wenn das schon in der Öffentlichkeit angeküdigt wird, sollte man das auch durchziehen. An den 750 Litern Freibier bedienten sich jedenfalls hauptsächlich die Fans, die das Stadion an der Kreuzeiche noch nie aus der Nähe gesehen haben. Peinlich auch die Diskussion um die Verabschiedung des FC St.Pauli aus der zweiten Liga im Alemannia-Fanforum. Immerhin leistete sich der Verein bei der Verabschiedung der Spieler dieses Mal keinen faux-pas. Von Caspers, Rosin, Zimmermann, Spizak und Ivanovic bis zu den abwesenden Amateuren Schäfer, Keller und Marso wurden alle ordnungsgemäß verabschiedet, wobei es für Josef Ivanovic sowohl Pfiffe als auch Beifall gab. Stephan Lämmermann durfte bei seiner Abschiedsvorstellung anders als damals Erwin Vanderbroeck noch einmal von Anfang an spielen. Die Aktiven Alemannia-Fans hatten extra für ihn ihre bisher aufwändigste Choreo aufgezogen, und noch einmal rief das ganze Stadion seinen Namen.
Leider konnte Lämmermann in seinem letzten Spiel für die Alemannia kaum Akzente setzen, dafür zeigten sich einige andere im Gegensatz zu den vorhergegangenen Auswärtsspielen noch einmal von ihrer besseren Seite. Nach zehn Minuten brachte Gästetorwart Müller mit einem ungeschickten Einsteigen Miroslaw Spizak zu Fall, der eine zu kurz geratene Flanke von Stephan Lämmermann erlaufen hatte. Das Publikum forderte für den Elfmeter Lämmermann, aber der winkte dankend ab. Einige besonders kluge Zuschauer sahen das nicht und pfiffen Ivica Grlic aus, der den Strafstoß sicher zum 1:0 verwandelte. Kaum zehn Minuten später erhöhte Alexander Klitzpera nach Ecke von Eric van der Luer auf 2:0. Dabei war er mitten im Fünfmeterraum völlig frei zum Kopfball gekommen. Bei einer solch haarsträubenden Abwehrleistung liegt es nahe, wieso der FC St.Pauli den Weg in die Regionalliga antreten muss. Mitte der ersten Halbzeit zeigte sich der Gast zum ersten Mal vor dem Tor von Stephan Straub. Meier wurde schön freigespielt, aber Straub konnte seinen Schuss mit dem Fuß abwehren. Auf der Gegenseite verfehlte ein 30-Meter-Schuss von Ivica Grlic das Tor nur knapp. Das Spannendste war in der ersten Hälfte allerdings die Anzeigetafel, die ständig neue Zwischenstände aus Braunschweig und Frankfurt präsentierte, durch die sich das Blatt mehrmals zwischen Frankfurt und Mainz wendete. Oben im S-Block wurde ohnehin jedes Tor auf der Anzeigetafel so bejubelt, als ob es die Alemannia geschossen hätte - keiner weiß, warum. Lauter wurde der Jubel bei Gegentoren von Greuther Fürth, die mit "Eugen Hach steigt niemals auf" sangestechnisch verarbeitet wurden.
Fünf Minuten nach dem Wechsel erzielte Gerber nach Vorlage von uns Ugur Inceman den Anschlusstreffer. Ein wirkliches Aufbäumen der Gäste war aber auch nach diesem Treffer zu spüren, die Alemannia gab weiterhin den Ton an. Zunächst einmal gab es aber stehende Ovationen bei der Auswechslung von Stephan Lämmermann. Mit weniger Beifall bedacht wurde der eingewechselte Josef Ivanovic, der wie schon Ivica Grlic unter einigen Pfiffen zum Elfmeter anlief. Ivica Grlic hatte zur Schwalbe abgehoben, und Ivanovic verwandelte den Elfer lässig zum 3:1. Kurz vor Schluss erhöhte Mark Zimmermann mit seinem ersten Treffer im letzten Spiel aus 17 Metern zum 4:1-Endstand.
Zum letzten Mal in dieser Saison gab es noch einige dämliche "Asylanten"-Rufe (als Antwort auf zündelnde Gästefans) sowie Stress mit halbwüchsigen "Ordnern", die allen Ernstes Matches mit Zuschauern vereinbaren wollen. Zum vorerst letzten Mal war auch der FC St.Pauli Gast am Tivoli, immerhin trotz feststehenden Abstiegs noch einmal mit 2500 Fans, darunter leider auch einige Trottel in Trikots von Sülz 07 - eigentlich schade, denn St.Pauli ist sicherlich eine reizvollere Auswärtsfahrt als Göddbüs oder Burghausen. Das Freibier nach dem Spiel reichte immerhin noch bis 19:00, und die meisten Spieler sowie Jörg Berger ließen sich auch noch am Fanzelt blicken und gestalteten den Saisonabschluss damit recht versöhnlich.

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