|
|
|
Straub - Landgraf, Klitzpera, Sichone, Blank - Plaßhenrich,
Rolfes, Fiel (46. Brinkmann) - Pinto (76. Scharping), Meijer,
Michalke (71. Bruns)
(Nicht - Stehle, Paulus, Iwelumo / Hecking) |
Eich - Demai, Nsaliwa, Echendu, Heeren - Hagner,
Reuter (68. Örtülü), El Idrissi (78. Stuff), Caruso -
Diane (68. Laping), Bencik
(Rott - Oelkuch, Tarillon, Rozgonyi / Ehrmantraut) |
Drei Tage nach dem 1:0 über Lille hatte die Alemannia der Ligaalltag
wieder. Nach dem Spiel in Cöln war es schön, wieder auf dem
Tivoli zu sein. Der war bei bestem Oktoberwetter prall gefüllt, mit
21402 Besuchern waren 200 Zuschauer mehr im Stadion als beim ausverkauften
Spiel gegen Cöln. Offenbar waren die hervorragenden Leistungen gegen
Dresden, in Trier und vor allem beim Live-Spiel gegen Lille beste Werbung
für die Mannschaft, die noch einmal einige Tausend Zuschauer mehr
anlockte als in den letzten Partien.
Die Befürchtung, dass unsere Spieler nach dem UEFA-Cup-Spiel
müde sein würden, schien sich schnell zu bewahrheiten. Vom
Anstoß weg gab es die erste Torchance. Taifour Diane nahm einen
langen Ball von Henri Heeren volley und verfehlte sein Ziel nur knapp. Als
die Gäste ihre zweite gute Chance hatten, war noch keine Minute
gespielt. Henri Heeren, der ein starkes Spiel machte, bediente Alessandro
Caruso, aber der traf frei vor Stephan Straub den Ball nicht richtig. Die
Gäste wirkten frischer und gewannen die meisten Zweikämpfe.
Die Alemannia konnte sich bei Alessandro Caruso bedanken, dass sie nicht in
Rückstand geriet. Der stand nach feinem Anspiel von Henrich Bencik schon
wieder frei vor dem Tor, aber Stephan Straub rettete das 0:0 mit dem rechten
Fuß. Eher überraschend fiel dann nach einer halben Stunde die
Führung für die Alemannia. Ein langer Einwurf von Stefan Blank
wurde von Adiele Echendu unglücklich mit dem Hinterkopf verlängert,
und Reiner Plaßhenrich übersprang Torwart Peter Eich. Der
reklamierte Foul, aber das Tor zählte. Wie das so ist, wenn man einen
Lauf hat, fiel aus dem Nichts auch noch das 2:0. Kai Michalke drehte einen
Freistoß aus mehr als 25 Metern nicht ganz unhaltbar unter die
Latte.
Auch nach dem Wechsel spielte die Alemannia nicht so überragend wie in
den letzten Spielen, stand aber jetzt sicher in der Abwehr und verteidigte
den Vorsprung ohne größere Verrenkungen. Mitte der zweiten
Hälfte verfehlte Simon Rolfes nach einem Solo ebenso das dritte Tor wie
etwas später der eingewechselte Florian Bruns, der frei vor dem Tor
links vorbei schoss. Erik Meijer war es schließlich, der mit seinem
ersten Saisontreffer (Kopfball nach Freistoß von Sergio Pinto) das
3:0 besorgte. Henrich Bencik betrieb auf der anderen Seite Ergebniskosmetik,
als er Stephan Straub im Nachsetzen zum 3:1 überwand. Die Gäste
hatten zu diesem Zeitpunkt allerdings schon aufgesteckt und machten keine
Anstalten, nach dem Anschlusstor noch einmal Gas zu geben. Entsprechend
fühlte sich die Alemannia so sicher, dass man sogar Willi Landgraf in
seinem 479. Zweitligaspiel einen Freistoß 18 Meter vor dem Tor
schießen ließ. Dennis Brinkmann hätte noch das 4:1
erzielen können, aber Torwart Peter Eich war ausnahmsweise zur
Stelle.
Mannschaft und Zuschauer gewöhnen sich allmählich ans Siegen, die
Feierlichkeiten nach dem Abpfiff nehmen immer größere
Ausmaße an (beeindruckend die HUMBA auf dem Würselner Wall). Die
Mannschaft zeigte das, was eine Spitzenmannschaft auszeichnet; trotz
fehlender Spritzigkeit wurde ein am Ende relativ sicherer Heimsieg
eingefahren.