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Drobny - Schröder, Maltritz, Yahia, Bönig -
Epalle (81. Ilicevic), Dabrowski (61. Bechmann), Zdebel,
Trojan, Misimovic - Gekas
(Renno - Drsek, Meichelbeck, Imhof, van Hout / Koller) |
Straub - Stehle, Herzig, Klitzpera, Leiwakabessy - Lehmann,
Plaßhenrich, Reghecampf (90. Pinto), Rösler,
Schlaudraff (46. Dum) - Ibisevic (81. Fiel)
(Nicht - Sichone, Casper, Heidrich / Frontzeck) |
Vor gut einem Jahr zog es Bochumer Zuschauern und Mannschaft ob des
1:4 gegen die mäßig in die zweite Liga
gestartete Alemannia die Schuhe aus. Nun sah man sich zum Abstiegskampf wieder
und drehte den Spieß mit ebenso albernen wie erfolglosen
Einlasskontrollen erst einmal rum. Die komplette Kurve (inklusive des zweiten
Stehplatzblocks
gegenüber des Gästeblocks) war in Aachener Hand, allerdings auf den
Sitzplätzen schlechter gefüllt als man es sich bei der Bedeutung
des Spiels gewünscht hätte.
Michael Frontzeck vertraute derselben Elf, die gegen Bayern überzeugen
konnte, Marius Ebbers fehlte dieses Mal nicht suspendiert, sondern aufgrund
einer im Training zugezogenen Verletzung. Bochum gestaltete das Spiel optisch
überlegen, aber wenig effektiv. Den ersten Aufreger gab es Mitte der
ersten Halbzeit im Bochumer Strafraum. Jan Schlaudraff zog von links nach
innen, und Thomas Zdebel ließ den Fuß stehen. Schiedsrichter
Sippels Wahrnehmung sah ein wenig anders aus, und statt Elfmeter und
Führung ging der Schuss nach hinten los. Philipp Bönig wurde links
steil geschickt und flankte den Ball auf den langen Pfosten. Christoph
Dabrowski köpfte zurück in die Mitte, und Theofanis Gekas vollendete
aus kurzer Distanz zum 1:0. Auf der Gegenseite bot sich Nico Herzig nach
Freistoß Reghecampf und Kopfballablage Leiwakabessy die Chance zum
Ausgleich, aber unser Innenverteidiger schoss die Hand von Marcel Maltritz
an - wieder zeigte Sippel nicht auf den Punkt. Zum Glück hatte Bochum
anders als die Alemannia in der Winterpause eingekauft: Einer der
Neuzugänge, Torwart Drobny, half beim Ausgleich kräftig mit.
Philipp Bönig rutschte bei der Annahme eines Abwurfs von Drobny aus und
verlor den Ball an den energisch nachsetzenden Sascha Rösler. Der hielt
aus 20 Metern mit links drauf, Drobny wehrte den Ball mit einer Hand nach oben
ab und versuchte den Ball am Boden liegend mit beiden Händen zu fangen.
Das gelang nicht ganz, und Vedad Ibisevic bedankte sich mit dem 1:1.
Jan Schlaudraff, der 45 Minuten wenig engagiert über den Platz getrabt
war, blieb zur Pause in der Kabine, für ihn kam Sascha Dum. Nach gut
fünf Minuten ging der VfL erneut in Führung. Nico Herzig wehrte
eine Misimovic-Ecke zu kurz ab, und Bochums zweiter Neuzugang Joel Epalle
hielt aus 16 Metern drauf. Der dritte Neuzugang Anthar Yahia stand auf der
Torlinie im Abseits und irritierte Stephan Straub sicherlich mehr als damals
der zweite Ball, aber Schiedsrichter Sippel empfahl sich an diesem Tag
wirklich nicht für eine Alemannia-Ehrenmitgliedschaft und zeigte nach
Beratung mit seinem Linienrichter zur Mitte. Danach fing es heftig zu regnen
an, und die Alemannia fand gegen plötzlich unsortierte Bochumer zum
zweiten Mal zurück ins Spiel. Alexander Klitzpera schlug einen langen
Ball in den Bochumer Strafraum, Sascha Rösler legte den Ball per Kopf
zurück, und Matthias Lehmann traf aus 16 Metern zum 2:2 in den rechten
oberen Winkel. Nach diesem Tor hatte die Alemannia ihre stärkste Phase,
Bochum wirkte verunsichert. Direkt nach dem Anstoß eroberte Sascha Dum
den Ball, lief über links zwei Bochumern davon und legte quer auf Vedad
Ibisevic, der den Ball nicht richtig traf. Nach Ballgewinn des stark
aufspielenden Matthias Lehmann und präziser Flanke von Vedad Ibisevic
hatte Sascha Dum die Chance zum Siegtreffer, als er aus sieben Metern
völlig frei zum Kopfball kam, aber der Ball traf nur die Latte. Danach
gab es bis auf eine herrliche Grätsche von Thomas Stehle nichts
mehr zu sehen, es blieb beim leistungsgerechten 2:2.
Damit kann man sicher leben, auch wenn Mainz, Cottbus und Hamburg drei Punkte
geholt haben. Wenn ein Jan Schlaudraff nur halb so viel Einsatz gezeigt
hätte wie z.B. ein Reiner Plaßhenrich, wäre vielleicht noch
mehr drin gewesen, aber insgesamt überzeugten Einstellung und Moral der
Mannschaft. Spielerisch gab es einige Mängel, aber wichtig ist vor
allem, dass die Hintermannschaft zum dritten Mal in Folge
stabil gestanden hat, und damit lässt sich halbwegs beruhigt in die
nächsten wichtigen Spiele gehen.