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Deelkens - Ntuka (83. Ba), Haraldsen, Elejiko, de Coninck -
Janssens, Mennes (83. Vagemakers), Svoboda (83. Natama),
Delen - Dosunmu, Brogno
(Trainer: Ceulemans) |
Memmersheim - Paulus (83. Meijer), Brinkmann (69. Klitzpera),
Bediako, Ewertz - Digozis (69. Blank), Mbwando,
van der Luer (46. Kim), Grlic (46. Michalke) - Marinovic,
Krontiris (46. Gomez)
(Trainer: Berger) |
Zum Abschluss der Saisonvorbereitung ging die Alemannia mit drei Testspielen
in fünf Tagen noch einmal in die vollen. Beim ersten dieser drei Spiele
in Westerlo stand nicht wie gegen Fenerbahce die erste Garnitur auf dem
Platz, sondern eine merkwürdig zusammengewürfelte Mannschaft mit
Grlic, Mbwando und van der Luer im Mittelfeld, aber ohne Klitzpera und
Lanzaat in der Abwehr oder Meijer im Sturm. In der Spitze lief neben
Emmanuel Krontiris auch Marijo Marinovic auf, der in Laubach die volle
Distanz gespielt hatte. Izudin Salamovic hingegen, der in Laubach
auswechselt wurde, war in Westerlo nicht mehr bei der Mannschaft. Dafür
kam im defensiven Mittelfeld ein weiterer Testspieler zum Einsatz, der
Grieche Aggelos Digozis.
Digozis spielte meistens unauffällig, leitete aber durch zwei
haarsträubende Querpässe Chancen des Gegners ein. Marijo Marinovic
zeigte im Sturm nur wenig Durchsetzungsvermögen. Insgesamt sahen die
wenigen Zuschauer in der ersten Halbzeit ein mäßig unterhaltsames
Spiel. Nach 33 Minuten hatte Westerlo die erste ernsthafte Torchance, als
sich Janssens nach Pass von Dosunmu gegen Dennis Brinkmann durchsetzte und
mit einem Flachschuss knapp am langen Eck vorbeizielte. Fünf Minuten
später hatte die Alemannia ihre erste gute Szene, nach Flanke von Frank
Paulus prüfte Dennis Brinkmann Torwart Deelkens mit einem
Kopfballaufsetzer. Eine Minute danach traf Ivica Grlic zum ersten
Alemanna-Tor nach 410 torlosen Minuten. Sein Freistoß aus knapp 20
Metern landete genau im Winkel der Torwartecke.
Nach der Pause wusste sich der belgische Erstligist zu steigern und
erspielte sich einige Ausgleichschancen. Dosunmu verfehlte nach einem
Solo durch die Aachener Innenverteidung mit einem Flachschuss das Tor, dann
vereitelte Fabian Ewertz auf der Linie stehend per Kopf das 1:1 nach einer
schönen Ballstafette über Delen, Brogno und Mennes. Vlaminck und
Natama vergaben weitere gute Gelegenheiten, und einmal rettete Frank Paulus
mit einer halsbrecherischen Grätsche gegen den einschussbereiten
Brogno. Zwei Minuten vor dem Ende war es dann doch passiert: Brogno wurde auf
der rechten Seite steil geschickt, konnte mehr oder weniger ungehindert
flanken und fand am langen Pfosten Delen, der freistehend zum Ausgleich
einköpfte.
Die doch eher bunt zusammengewürfelte Alemannia-Mannschaft hatte sich
gegen die fast in Bestbesetzung angetretenen Belgier relativ achtbar aus der
Affäre gezogen. Bedenklich stimmt hauptsächlich die Flaute im Sturm,
der wieder einmal kaum gefährliche Szenen zustande brachte - das Tor
resultierte passenderweise aus einer Standardsituation. Was ähnlich
bedenklich stimmt ist, dass es im achten Testspiel zum dritten Mal
Schlagzeilen über Randale gab. Gegen Fenerbahce waren es die Gäste,
die randalierten, aber durch öffentliche Gruppentherapien wie in
Westerlo werden auch die Vorkommnisse gegen Fenerbahce von Verein, Polizei,
Presse und Öffentlichkeit anders beurteilt werden. Schließlich hat
nicht jeder so viel Verständnis wie das Publikum in Westerlo, das für
den peinlichen Auftritt ("Kinderficker", "Marc Dutroux"
etc.) auch noch mitleidigen Applaus übrig hatte. Wahrscheinlich freut
man sich dort über jeden, der zehn Euro Eintritt bezahlt, um
bestenfalls 30 Minuten Fußball zu sehen.