Mi, 23.07.03:
KVC Westerlo - ALEMANNIA 1:1 (0:1)
Deelkens - Ntuka (83. Ba), Haraldsen, Elejiko, de Coninck - Janssens, Mennes (83. Vagemakers), Svoboda (83. Natama), Delen - Dosunmu, Brogno
(Trainer: Ceulemans)
Memmersheim - Paulus (83. Meijer), Brinkmann (69. Klitzpera), Bediako, Ewertz - Digozis (69. Blank), Mbwando, van der Luer (46. Kim), Grlic (46. Michalke) - Marinovic, Krontiris (46. Gomez)
(Trainer: Berger)

Zuschauer: 500 (ca. 70 aus Aachen)
Gelb: Klitzpera, Kim

0:1 Grlic (39.)
1:1 Delen (89.)







Zum Abschluss der Saisonvorbereitung ging die Alemannia mit drei Testspielen in fünf Tagen noch einmal in die vollen. Beim ersten dieser drei Spiele in Westerlo stand nicht wie gegen Fenerbahce die erste Garnitur auf dem Platz, sondern eine merkwürdig zusammengewürfelte Mannschaft mit Grlic, Mbwando und van der Luer im Mittelfeld, aber ohne Klitzpera und Lanzaat in der Abwehr oder Meijer im Sturm. In der Spitze lief neben Emmanuel Krontiris auch Marijo Marinovic auf, der in Laubach die volle Distanz gespielt hatte. Izudin Salamovic hingegen, der in Laubach auswechselt wurde, war in Westerlo nicht mehr bei der Mannschaft. Dafür kam im defensiven Mittelfeld ein weiterer Testspieler zum Einsatz, der Grieche Aggelos Digozis.
Digozis spielte meistens unauffällig, leitete aber durch zwei haarsträubende Querpässe Chancen des Gegners ein. Marijo Marinovic zeigte im Sturm nur wenig Durchsetzungsvermögen. Insgesamt sahen die wenigen Zuschauer in der ersten Halbzeit ein mäßig unterhaltsames Spiel. Nach 33 Minuten hatte Westerlo die erste ernsthafte Torchance, als sich Janssens nach Pass von Dosunmu gegen Dennis Brinkmann durchsetzte und mit einem Flachschuss knapp am langen Eck vorbeizielte. Fünf Minuten später hatte die Alemannia ihre erste gute Szene, nach Flanke von Frank Paulus prüfte Dennis Brinkmann Torwart Deelkens mit einem Kopfballaufsetzer. Eine Minute danach traf Ivica Grlic zum ersten Alemanna-Tor nach 410 torlosen Minuten. Sein Freistoß aus knapp 20 Metern landete genau im Winkel der Torwartecke.
Nach der Pause wusste sich der belgische Erstligist zu steigern und erspielte sich einige Ausgleichschancen. Dosunmu verfehlte nach einem Solo durch die Aachener Innenverteidung mit einem Flachschuss das Tor, dann vereitelte Fabian Ewertz auf der Linie stehend per Kopf das 1:1 nach einer schönen Ballstafette über Delen, Brogno und Mennes. Vlaminck und Natama vergaben weitere gute Gelegenheiten, und einmal rettete Frank Paulus mit einer halsbrecherischen Grätsche gegen den einschussbereiten Brogno. Zwei Minuten vor dem Ende war es dann doch passiert: Brogno wurde auf der rechten Seite steil geschickt, konnte mehr oder weniger ungehindert flanken und fand am langen Pfosten Delen, der freistehend zum Ausgleich einköpfte.
Die doch eher bunt zusammengewürfelte Alemannia-Mannschaft hatte sich gegen die fast in Bestbesetzung angetretenen Belgier relativ achtbar aus der Affäre gezogen. Bedenklich stimmt hauptsächlich die Flaute im Sturm, der wieder einmal kaum gefährliche Szenen zustande brachte - das Tor resultierte passenderweise aus einer Standardsituation. Was ähnlich bedenklich stimmt ist, dass es im achten Testspiel zum dritten Mal Schlagzeilen über Randale gab. Gegen Fenerbahce waren es die Gäste, die randalierten, aber durch öffentliche Gruppentherapien wie in Westerlo werden auch die Vorkommnisse gegen Fenerbahce von Verein, Polizei, Presse und Öffentlichkeit anders beurteilt werden. Schließlich hat nicht jeder so viel Verständnis wie das Publikum in Westerlo, das für den peinlichen Auftritt ("Kinderficker", "Marc Dutroux" etc.) auch noch mitleidigen Applaus übrig hatte. Wahrscheinlich freut man sich dort über jeden, der zehn Euro Eintritt bezahlt, um bestenfalls 30 Minuten Fußball zu sehen.



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