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Hain - Rothenbach, Morena, Gunesch, Oczipka - Boll, Lehmann,
Bruns (66. Naki), Hennings (67. Sukuta-Pasu),
Kruse (83. Bourgault) - Ebbers
(Pliquett - Lechner, Thorandt, Sako / Stanislawski) |
Stuckmann - Demai, Herzig, Olajengbesi, Casper -
Fiel (83. Nemeth), Kratz, Adlung, Burkhardt,
Milchraum (77. Auer) - Gueye
(Hohs - Szukala, Polenz, Uludag, Özgen / Krüger) |
Am zweiten Spieltag musste die Alemannia zum Millerntor, wo wir in den
letzten Jahren von Hitze über Regen bis Kälte schon alles mitgemacht
hatten, in diesem Jahr war wieder Kälte dran: Bei -9 Grad waren bis
zur Halbzeit die Bierleitungen zugefroren. Ein Teil des letztjährigen
Gästeblocks war seit dem letzten Besuch samt zugehöriger
Tribüne einer Baustelle gewichen, während die VIP-Tribüne
hinter dem anderen Tor schon fertig war. Mit einer Choreo wurde auf dieser
Seite gegen die lächerliche Anstoßzeit von 13 Uhr protestiert, von
der die Alemannia erstmals betroffen war.
Als Favorit ging die Alemannia nicht in das Spiel: Gegen St.Pauli gab es
zuletzt drei Niederlagen in Folge; zur Stadioneinweihung hatte man die
höchste Heimniederlage seit 1947 kassiert. Zur langen Verletztenliste
(Plaßhenrich, Stehle, Daun, Lasnik, Müller) hatten sich seit dem
letzten Spiel auch noch Junglas und Achenbach gesellt, so dass improvisiert
werden musste: Mirko Casper rückte auf die linke Abwehrseite, und Kratz,
Fiel und Burkhardt bildeten das zentrale Mittelfeld. Babacar Gueye lief als
einzige Spitze auf, der zuletzt wenig treffsichere Benny Auer blieb
zunächst auf der Bank.
Die Alemannia spielte in der ersten Hälfte eher verhalten gegen
keineswegs überragende Hamburger. Die taten etwas mehr für das
Spiel und hatten eine ganz dicke Chance durch Rothenbach,
die Thorsten Stuckmann zunichte machte. Die beste Szene für die
Alemannia hatte Daniel Adlung, dessen Schlenzer von der linken Seite von
Hain entschärft wurde. Nach einer halben Stunde
ermöglichte naives Abwehrverhalten von Adlung und Demai auf der rechten
Seite den Pass auf den freien Kruse, der mit einem harten Schuss zum Tor des
Tages traf.
Zur Pause gab es keine Wechsel, aber unsere Mannschaft kam deutlich
engagierter und druckvoller aus der Kabine. Die Gastgeber kamen
überhaupt nicht mehr zu Entfaltung. Bis zum Sechzehner sah das gut aus,
aber wie so oft blieb die Alemannia vor dem Tor zu harmlos, um dem Spiel
noch eine Wende zu geben. Die ganz großen Chancen blieben ebenso aus
wie bis zur 77. Minute Einwechslungen weiterer Offensivkräfte. So
konnte der Tabellenzweite seinen Fünf-Punkte-Vorsprung auf den
Relegationsplatz halten, während es für die Alemannia nur noch
darum geht, irgendwie Zuschauer auf die gelben Sitze zu locken und für
die nächste Saison eine halbwegs schlagkräftige Mannschaft auf die
Beine zu stellen. Die Tendenz der letzten paar Spiele geht immerhin deutlich
nach oben.