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Berntsen - Schöckel, Gunkel, Berhalter, Löw -
Reghecampf, Rost, Ogungbure (61. Iordache),
Mokhtari (77. Meszáros) - Baumgart,
Jungnickel (76. Brunnemann)
(Thoms - Szelesi, Hysky, Mattuschka / Geyer) |
Straub - Brinkmann, Klitzpera, Sichone (46. Stehle), Blank -
Plaßhenrich, Rolfes, Fiel - Pinto (88. Scharping),
Michalke (81. Gomez), Meijer
(Nicht - Landgraf, Hengen, Iwelumo / Hecking) |
Die Fans der Alemannia hatten 2004 schon einiges über sich ergehen
lassen müssen: fünf mal montags zu einem Auswärtsspiel, dazu
Mittwochstermine in München und Erfurt - alles zusätzlich zum
UEFA-Cup. Der letzte Coup des Dämlichen Scheiß Fernsehens schoss
allerdings den Vogel ab: zum Montagsspiel zu Energie Cottbus. Dementsprechend
stellten handgezählte 57 Aachener im Gästeblock einen
Away-Support-Minusrekord seit Wiederaufstieg auf. Ansonsten hat sich in
Cottbus seit dem letzten Gastspiel der Alemannia einiges getan: die
Mannschaft versinkt im Mittelmaß, die
Einheimischen verhalten sich ruhiger, und die Ordner ziehen zwar immer noch
gerne diverse Gegenstände von Gästefans ab und wollen Matches
vereinbaren, haben aber z.T. mittlerweile sogar Haare auf dem Kopf. Schon die
Plakate auf der Straße zeugten von Aufbruchsstimmung: Auch nach
zweimaligem Hinsehen waren es nicht etwa die Puhdys, für deren Konzert
in Cottbus geworben wurde, sondern Pink Floyd (und auf dem Aachener
Kultursommer spielen die Höhner).
Keine großen Überraschungen gab es hingegen bei der Aufstellung.
Dennis Brinkmann erhielt hinten rechts den Vorzug vor Willi Landgraf, und
vorne begann neben Meijer und Michalke Sergio Pinto anstelle von Holger
Dannhöfer. Energie, in dieser Saison auswärts mit Problemen, aber
noch ohne Heimniederlage, machte in der Anfangsphase viel Druck. Nach acht
Minuten musste sich Stephan Straub bei einem Freistoß von Youssef
Mokhtari zum ersten Mal lang machen. Eine Minute später hatten die
Gastgeber die ganz große Chance zur Führung. Dennis Brinkmann
verlor einen Zweikampf im Mittelfeld, und der Ball lief über Steffen
Baumgart zu Lars Jungnickel, der den Ball frei vor Stephan Straub über
unseren Keeper, aber knapp neben das Tor hob. Die Cottbusser Führung
nach 14 Minuten war hochverdient. Moses Sichone hinderte auf der rechten
Abwehrseite Steffen Baumgart nicht an einer Hereingabe. In der Mitte
konzentrierten sich Stefan Blank und Reiner Plaßhenrich auf Youssef
Mokhtari. Alle verpassten, und Laurentiu Reghecampf konnte völlig
unbedrängt zum 1:0 einschießen. Es sah wieder einmal nach einer
Pleite in Cottbus aus, aber allmählich kam unsere Mannschaft besser ins
Spiel. Erik Meijer verpasste bei der ersten gefährlichen Torszene nach
Flanke von Stefan Blank und Direktabnahme von Sergio Pinto knapp.
Überraschend fiel dann nach 27 Minuten der Ausgleich. Eine Aachener Ecke
von Sergio Pinto von der linken Seite wurde von Timo Rost zum langen
Pfosten verlängert. Dort gewann Cristian Fiel das Kopfballduell und
legte ab auf Alexander Klitzpera. Der nahm dem Ball direkt und traf zum
wichtigen 1:1. Cottbus wirkte in der Folgezeit verunsichert, und die
Alemannia hatte ihre beste Phase. Für einen Paukenschlag sorgte zehn
Minuten vor dem Wechsel Erik Meijer, dessen Schuss aus gut 20 Metern
abgefälscht wurde und seinen Weg von der Querlatte an den rechten
Pfosten und von dort an den linken Pfosten und entlang der Torlinie in die
Arme des Torwarts fand. Würde Meijer beim FC Cöln spielen, wäre
der Ball vom Hinterkopf des Torwarts im Netz gelandet, oder der Schiedsrichter
hätte den Ball hinter der Linie gesehen, aber es blieb vorläufig
beim 1:1. Die Führung für die Alemannia gab es einige Minuten
später. Eine Flanke von Stefan Blank wurde zu kurz abgewehrt, und der
Schuss des nachrückenden Simon Rolfes wurde von Cristian Fiel
unhaltbar für Torwart Berntsen zum 2:1 ins Netz abgefälscht. Nun
waren auch endlich "Geyer raus"-Rufe von einem (kleinen) Teil des
heimischen Publikums zu hören, an denen sich die Aachener Fans gerne
beteiligten. Daniel Gunkel hätte nach Freistoß von Reghecampf
beinahe noch vor der Pause den Ausgleich erzielt.
45 Minuten musste die Alemannia noch überstehen bis zum
Auswärtssieg, und Dieter Hecking nahm zur Sicherheit den leicht
gelb-rot-gefährdeten Moses Sichone vom Feld; für ihn kam Thomas
Stehle. Ein Distanzschuss von Lars Jungnickel machte schnell deutlich, dass
die Gastgeber im zweiten Durchgang noch einmal kommen würden. Bei
Cottbus wurde Adrian Iordache eingewechselt, der schon im Vorjahr zwei
Jokertore gegen die Alemannia geschossen hatte, aber auch er konnte
zunächst keine Akzente setzen. Nach einer Stunde hätte Sergio Pinto
die Partie nach Flanke von Dennis Brinkmann und Kopfballverlängerung von
Erik Meijer entscheiden können, erwischte den Ball aber nicht richtig.
Auf der anderen Seite schoss Laurentiu Reghecampf aus 16 Metern über
das Tor. Dann hätte Iordache fast sein Tor gemacht, kam mit dem Fuß
vor Stephan Straub an den Ball und hob ihn in Richtung Tor, aber Alexander
Klitzpera rettete auf der Linie. Richtig eng wurde es noch einmal gegen
Ende. Ein Kopfball von Iordache auf die Latte läutete die
Schlussoffensive ein. Zehn Minuten vor Schluss rutschte Lars Jungnickel kurz
vor der Torlinie an einem Eckball vorbei. Auf der Gegenseite verzog Reiner
Plaßhenrich aus 19 Metern, etwas später blieb der Abschluss des
eingewechselte Daniel Gomez zu harmlos. In der letzten Minute wäre es
dann beinahe doch noch passiert, aber Steffen Baumgart zielte aus 12 Metern
knapp am linken Pfosten vorbei.
Am Ende blieb es beim etwas glücklichen 2:1 für die erstmals in
Cottbus siegreiche Alemannia, die
den Abstand auf den Tabellendritten Greuther Fürth auf zwei Punkte
verkürzen und den nächsten Gegner 1860 München auf Distanz
halten konnte.