Mo, 22.11.04:
Energie Cottbus - ALEMANNIA 1:2 (1:2)
Berntsen - Schöckel, Gunkel, Berhalter, Löw - Reghecampf, Rost, Ogungbure (61. Iordache), Mokhtari (77. Meszáros) - Baumgart, Jungnickel (76. Brunnemann)
(Thoms - Szelesi, Hysky, Mattuschka / Geyer)
Straub - Brinkmann, Klitzpera, Sichone (46. Stehle), Blank - Plaßhenrich, Rolfes, Fiel - Pinto (88. Scharping), Michalke (81. Gomez), Meijer
(Nicht - Landgraf, Hengen, Iwelumo / Hecking)

Zuschauer: 6600 (ca. 60 aus Aachen)
Gelb: Ogungbure - Sichone, Blank

1:0 Reghecampf (14.)
1:1 Klitzpera (27.; Pinto, Fiel)
1:2 Rolfes (41.; Blank)









Die Fans der Alemannia hatten 2004 schon einiges über sich ergehen lassen müssen: fünf mal montags zu einem Auswärtsspiel, dazu Mittwochstermine in München und Erfurt - alles zusätzlich zum UEFA-Cup. Der letzte Coup des Dämlichen Scheiß Fernsehens schoss allerdings den Vogel ab: zum Montagsspiel zu Energie Cottbus. Dementsprechend stellten handgezählte 57 Aachener im Gästeblock einen Away-Support-Minusrekord seit Wiederaufstieg auf. Ansonsten hat sich in Cottbus seit dem letzten Gastspiel der Alemannia einiges getan: die Mannschaft versinkt im Mittelmaß, die Einheimischen verhalten sich ruhiger, und die Ordner ziehen zwar immer noch gerne diverse Gegenstände von Gästefans ab und wollen Matches vereinbaren, haben aber z.T. mittlerweile sogar Haare auf dem Kopf. Schon die Plakate auf der Straße zeugten von Aufbruchsstimmung: Auch nach zweimaligem Hinsehen waren es nicht etwa die Puhdys, für deren Konzert in Cottbus geworben wurde, sondern Pink Floyd (und auf dem Aachener Kultursommer spielen die Höhner).
Keine großen Überraschungen gab es hingegen bei der Aufstellung. Dennis Brinkmann erhielt hinten rechts den Vorzug vor Willi Landgraf, und vorne begann neben Meijer und Michalke Sergio Pinto anstelle von Holger Dannhöfer. Energie, in dieser Saison auswärts mit Problemen, aber noch ohne Heimniederlage, machte in der Anfangsphase viel Druck. Nach acht Minuten musste sich Stephan Straub bei einem Freistoß von Youssef Mokhtari zum ersten Mal lang machen. Eine Minute später hatten die Gastgeber die ganz große Chance zur Führung. Dennis Brinkmann verlor einen Zweikampf im Mittelfeld, und der Ball lief über Steffen Baumgart zu Lars Jungnickel, der den Ball frei vor Stephan Straub über unseren Keeper, aber knapp neben das Tor hob. Die Cottbusser Führung nach 14 Minuten war hochverdient. Moses Sichone hinderte auf der rechten Abwehrseite Steffen Baumgart nicht an einer Hereingabe. In der Mitte konzentrierten sich Stefan Blank und Reiner Plaßhenrich auf Youssef Mokhtari. Alle verpassten, und Laurentiu Reghecampf konnte völlig unbedrängt zum 1:0 einschießen. Es sah wieder einmal nach einer Pleite in Cottbus aus, aber allmählich kam unsere Mannschaft besser ins Spiel. Erik Meijer verpasste bei der ersten gefährlichen Torszene nach Flanke von Stefan Blank und Direktabnahme von Sergio Pinto knapp. Überraschend fiel dann nach 27 Minuten der Ausgleich. Eine Aachener Ecke von Sergio Pinto von der linken Seite wurde von Timo Rost zum langen Pfosten verlängert. Dort gewann Cristian Fiel das Kopfballduell und legte ab auf Alexander Klitzpera. Der nahm dem Ball direkt und traf zum wichtigen 1:1. Cottbus wirkte in der Folgezeit verunsichert, und die Alemannia hatte ihre beste Phase. Für einen Paukenschlag sorgte zehn Minuten vor dem Wechsel Erik Meijer, dessen Schuss aus gut 20 Metern abgefälscht wurde und seinen Weg von der Querlatte an den rechten Pfosten und von dort an den linken Pfosten und entlang der Torlinie in die Arme des Torwarts fand. Würde Meijer beim FC Cöln spielen, wäre der Ball vom Hinterkopf des Torwarts im Netz gelandet, oder der Schiedsrichter hätte den Ball hinter der Linie gesehen, aber es blieb vorläufig beim 1:1. Die Führung für die Alemannia gab es einige Minuten später. Eine Flanke von Stefan Blank wurde zu kurz abgewehrt, und der Schuss des nachrückenden Simon Rolfes wurde von Cristian Fiel unhaltbar für Torwart Berntsen zum 2:1 ins Netz abgefälscht. Nun waren auch endlich "Geyer raus"-Rufe von einem (kleinen) Teil des heimischen Publikums zu hören, an denen sich die Aachener Fans gerne beteiligten. Daniel Gunkel hätte nach Freistoß von Reghecampf beinahe noch vor der Pause den Ausgleich erzielt.
45 Minuten musste die Alemannia noch überstehen bis zum Auswärtssieg, und Dieter Hecking nahm zur Sicherheit den leicht gelb-rot-gefährdeten Moses Sichone vom Feld; für ihn kam Thomas Stehle. Ein Distanzschuss von Lars Jungnickel machte schnell deutlich, dass die Gastgeber im zweiten Durchgang noch einmal kommen würden. Bei Cottbus wurde Adrian Iordache eingewechselt, der schon im Vorjahr zwei Jokertore gegen die Alemannia geschossen hatte, aber auch er konnte zunächst keine Akzente setzen. Nach einer Stunde hätte Sergio Pinto die Partie nach Flanke von Dennis Brinkmann und Kopfballverlängerung von Erik Meijer entscheiden können, erwischte den Ball aber nicht richtig. Auf der anderen Seite schoss Laurentiu Reghecampf aus 16 Metern über das Tor. Dann hätte Iordache fast sein Tor gemacht, kam mit dem Fuß vor Stephan Straub an den Ball und hob ihn in Richtung Tor, aber Alexander Klitzpera rettete auf der Linie. Richtig eng wurde es noch einmal gegen Ende. Ein Kopfball von Iordache auf die Latte läutete die Schlussoffensive ein. Zehn Minuten vor Schluss rutschte Lars Jungnickel kurz vor der Torlinie an einem Eckball vorbei. Auf der Gegenseite verzog Reiner Plaßhenrich aus 19 Metern, etwas später blieb der Abschluss des eingewechselte Daniel Gomez zu harmlos. In der letzten Minute wäre es dann beinahe doch noch passiert, aber Steffen Baumgart zielte aus 12 Metern knapp am linken Pfosten vorbei.
Am Ende blieb es beim etwas glücklichen 2:1 für die erstmals in Cottbus siegreiche Alemannia, die den Abstand auf den Tabellendritten Greuther Fürth auf zwei Punkte verkürzen und den nächsten Gegner 1860 München auf Distanz halten konnte.



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