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Wulnikowski - Yildirim, Nascimento, Ristau (65. Kück),
Sidney - Goldbaek, Schwarz (64. Lintjens), Haastrup -
Bilgin, Koen, Schoof (73. Teixeira)
(Trainer: Gelsdorf) |
Straub - Landgraf, Klitzpera, Sichone, Blank - Plaßhenrich,
Rolfes (68. Brinkmann), Fiel - Pinto (58. Paulus),
Scharping (88. Michalke), Meijer
(Nicht - Stehle, Gomez, Iwelumo / Hecking) |
Zum ersten Mal seit dem 18.4.1998, als die Alemannia
den RWE in die Oberliga schoss, traf die Alemannia in einem Pflichtspiel auf
Rot-Weiß Essen. Seit dem letzten Aufeinandertreffen ist alles eine
Nummer größer geworden. Insgesamt 14450 Zuschauer wohnten dem
Spiel bei, darunter zwei Sonderzüge aus Aachen. Die Atmosphäre und
das ganze Drumherum in Essen entschädigte die mitgereisten
Alemannia-Fans für die vorherige Begegnung in Ahlen - auch wenn die
Essener ein bisschen leiser und friedlicher geworden zu sein schienen.
Keine Veränderungen gab es in der Aufstellung der Alemannia, die
ähnlich offensiv begann wie in Ahlen. Dieses Mal gab es auch endlich
den Lohn in Form einer frühen Führung. Cristian Fiel trug über
halblinks den Ball nach vorne und bediente auf der anderen Seite Jens
Scharping. Der stand beim Anspiel ca. einen Meter im Abseits, aber die Fahne
des Linienrichters blieb unten. Scharping behielt die Übersicht und schlenzte den Ball mit
links in die linke Ecke - sehr zur Freude des Aachener Fanblocks, der das Tor
mit "Rot-Weiß Essen - ficken und vergessen"-Rufen
kommentierte. Auch in der Folgezeit blieb die Alemannia die bessere Mannschaft.
Nach zehn Minuten hätte Erik Meijer beinahe eine schöne
Kombination über Sergio Pinto und Reiner Plaßhenrich zum 2:0
vollendet. Mitte der ersten Halbzeit steigerten sich die Gastgeber und
gewannen auf dem Feld und auf den Rängen langsam die Oberhand. Allerdings
entsprang die einzige klare Essener Chance im gesamten Spiel einer
Zufallssituation. Moses Sichone fälschte einen hart getretenen
Freistoß von Erwin Koen unglücklich ab, und der Ball fiel
Sebastian Schoof vor die Füße. Der konnte sich die Ecke aussuchen,
brachte es aber fertig, den Ball am rechten Pfosten vorbei zu schieben.
In der zweiten Halbzeit blieb das erwartete Aufbäumen des RWE aus. Nach
einer Stunde verpasste Cristian Fiel mit einem Flachschuss aus 20 Metern die
Vorentscheidung. Torwart Wulnikowski, Saborowski, Chmielewski, Abramczik, Opa
Sonstwaskowski oder wie auch immer hielt den Ball fest, aber etwas später war auch er
machtlos. Reiner Plaßhenrich schlug einen langen Ball auf die linke
Seite, und Erik Meijer hielt aus spitzem Winkel drauf. Ähnlich wie beim
Schuss von Meijers Landsmann Marco van Basten im EM-Finale 1988 senkte sich der
Ball in den Winkel der langen Ecke zum 2:0. Frank Paulus verpasste zehn Minuten
vor dem Ende das 3:0, aber auch so geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr.
Das 3:0 fiel offenbar noch etwas später zwischen Stadion und Bahnhof
Essen-Bergeborbeck, aber was zählt, ist das Erreichen der zweiten Runde.
Dort bekamen die Amateure des FC Bayern die eigenen Profis zugelost, aber
dank neuer Regelung ist so eine Ansetzung nicht mehr möglich, und die
Arschkarte, dienstags oder mittwochs nach München fahren zu dürfen,
ging an uns. Immerhin ist die Aufgabe sportlich lösbar. Zwar bewegt sich
der Bayern-Nachwuchs eher auf Zweitliga- als auf Regionalliganiveau, aber wer
gegen eine Mannschaft wie München Gladbach ein Elfmeterschießen
braucht, um weiterzukommen, hat das Fußballspielen nun wirklich nicht
erfunden. Im übrigen hat unsere Mannschaft bereits die Bayern-Profis
gefickt, dann sollte der Nachwuchs auch noch fallen.