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Renno - Haastrup (56. Lintjens), Ristau, Kück, Sidney - Bilgin,
Kaluzny (81. Calik), Yildirim, Goldbaek - Kioyo, Foldgast
(Wulnikowski - Schwarz, Gaede, Karlsson, Larsen / Gelsdorf) |
Nicht - Landgraf (80. Reghecampf), Stehle (48. Casper),
Sichone, Noll - Plaßhenrich, Fiel, Schlaudraff -
Pinto (36. Michalke), Gomez, Meijer
(Hesse - Paulus, Petrovic, Scharping / Hecking) |
Mit nur noch geringen Hoffnungen auf den Aufstieg konnte die Alemannia in
Essen relativ befreit aufspielen. Anders die Gastgeber: Eine Niederlage konnte
sich der RWE im Abstiegskampf kaum leisten. Dummerweise kam auch noch vor
dem Spiel die Meldung, dass Erwin Koen (der mit Muskelfaserriss auf der
Tribüne saß) zur Alemannia wechseln wird. Trotz der Brisanz
blieben größere Zwischenfälle zwsichen Bahnhof Bergeborbeck
und Georg-Melches-Stadion aus. Nervtötend waren nur die Essener Ordner,
die Rucksäcke einkassierten und dafür noch nicht einmal Nummern
austeilten.
Die Alemannia hatte mit unveränderten Verletzugnssorgen zu kämpfen:
In Abwesenheit von Stephan Straub, Alexander Klitzpera, Dennis Brinkmann,
Simon Rolfes, Florian Bruns und Chris Iwelumo rückte wie schon gegen Duisburg Amateur
Mirko Casper in den Kader, und Kristian Nicht bestritt sein erstes Spiel von
Anfang an. Sergio Pinto rückte wieder für den zuletzt schwachen
Laurentiu Reghecampf in die Startformation.
Das Spiel verlief unerwartet einseitig. Essen bot von der ersten Minute an
eine unterirdische Leistung, und unsere Mannschaft trat so dominant auf wie
auswärts bisher nur in Trier. Die Zweikämpfe wurden meistens
gewonnen, und der Ball lief zeitweise ähnlich flüssig durch die
eigenen Reihen wie in der Hinrunde. Die Gastgeber hatten nur sehr wenig
entgegenzusetzen und zeigten sich vor allem bei Standardsituationen
völlig überfordert. Nach knapp zehn Minuten verlängerte Erik
Meijer einen Freistoß von Sergio Pinto auf Emil Noll, dessen Kopfball
die Latte des Essener Tores traf. Torwart Renno war noch am Ball gewesen, so
dass es Ecke von der linken Seite gab. Wieder erwischte Erik Meijer den von
Sergio Pinto getretenen Ball, und Philipp Haastrup fälschte den Ball
unglücklich zum frühen 0:1 ins eigene Netz ab. Wenig später
verfehlte ein Volleyschuss von Sergio Pinto aus gut 20 Metern sein Ziel nur
knapp. Auf der anderen Seite hatten die Gastgeber immerhin eine ganz dicke
Ausgleichschance. Ramazan Yildirim setzte sich auf der linken Seite gegen
RWE-Urgestein Willi Landgraf durch, und in der Mitte stolperten Peter
Foldgast und Moses Sichone den Ball aus kurzer Distanz gemeinsam in die Arme
von Kristian Nicht. Das sollte die einzige brenzlige Situation bleiben, die
Alemannia hätte in der Folgezeit eine höhere Führung
herausschießen können. So verlängerte Erik Meijer eine weitere
Pinto-Ecke ins lange Eck, wo Sidney den Ball unter die eigene Latte
köpfte. Der Ball sprang zurück ins Feld, wo Thomas Stehle im
Nachschuss nur irgendeinen Rücken traf. Zehn Minuten vor der Pause
schickte Sergio Pinto vorbei an der Essener Abseitsfalle Daniel Gomez steil.
Der hatte in halbrechter Position freie Bahn, legte sich aber den Ball zu
weit vor. Schlimmer als die vergebene Chance, war die Verletzung, die sich
Sergio Pinto in dieser Situation zuzog; Radoslaw Kaluzny hatte von hinten
zugetreten.
Für Pinto kam Kai Michalke ins Spiel, kurz nach dem Wechsel folgte Mirko
Casper für den ebenfalls
angeschlagenen Thomas Stehle. Ansonsten änderte sich das Bild auf dem
Rasen nicht viel. "Wir wollen euch kämpfen sehen" wurde immer
wieder aus dem Heimblock ohne erkennbares Resultat angestimmt. Daniel Gomez
scheiterte aus 20 Metern an Torwart Renno, bevor nach einer Stunde wieder
nach einer Ecke die Vorentscheidung fiel. Emil Noll köpfte die von Kai
Michalke getretene Ecke zum 0:2 ins Netz. Gegen desolate Gastgeber hätte
der Sieg in der restlichen Spielzeit noch höher ausfallen können.
Daniel Gomez schoss nach schöner Kombination über Cristian Fiel und
Kai Michalke über das Tor, dann setzte Kai Michalke den Ball nach Anspiel
von Cristian Fiel am kurzen Pfosten vorbei. Eine Viertelstunde vor dem Ende
folgte leider noch nach der Verletzung von Pinto die zweite schlechte
Nachricht für das folgende Spiel gegen Cottbus. Der bereits verwarnte
Mirko Casper musste bei seinem ersten Zweitligaeinsatz Lehrgeld zahlen, verlor
den Ball an der Seitenlinie gegen Francis Kioyo und wusste sich nur mit einem
Foul zu helfen. Damit war sein Einsatz nach 29 Minuten schon wieder beendet,
aber auch zehnt hatte die Alemannia keine Mühe, den Sieg nach Hause zu
schaukeln. Entsprechend war im Gästeblock in den letzten Minuten Party
angesagt.
Wie schon 1998 hat die Alemannia den RWE dem Abstieg
im eigenen Stadion einen großen Schritt näher gebracht. Damit
bleibt man zwar oben dran, hat aber nach dem gleichzeitigen Sieg von Frankfurt
über Trier weiterhin nur noch eine Minimalchance auf den Aufstieg.