So, 22.02.04:
Erzgebirge Aue - ALEMANNIA 0:1 (0:1)
Hahnel - Emmerich, Noveski, Barten - Heidrich (58. Shubitidze), F. Berger, Kurth (46. Tchipev), Toppmöller, Trehkopf - Curri, Juskowiak (77. Broum)
(Trainer: Schädlich)
Straub - Landgraf, Klitzpera, Lanzaat, Brinkmann - Grlic, Paulus (81. Michalke), van der Luer, Fiel - Krontiris (88. Bediako), Meijer (35. Mbwando)
(Memmersheim - M. Kniat, Ewertz / J. Berger)

Zuschauer: 9200 (ca. 150 aus Aachen)
Gelb: Tchipev, Toppmöller - van der Luer

0:1 Fiel (28.; Landgraf)









Im Gegensatz zum Vorjahr war der Spielplan günstig: Am Karnevalssonntag verschlug es die Alemannia weit weg von Karneval und Kollektivverblödung ins hoffentlich faschingsfreie Aue. Für die Alemannia war es das erste Spiel in der Kleinstadt im Erzgebirge. Das Erzgebirgsstadion, in dem der dreimalige Meister der DDR-Oberliga seine Heimspiele austrägt, gehört trotz Laufbahn zu den schönsten der zweiten Liga - auch wenn es im unüberdachten Gästeblock bei andauerndem Niederschlag irgendwo zwischen Regen, Schnee und Hagel an diesem Tag etwas ungemütlich war. Obwohl Aue gegen den Abstieg kämpft, kamen 9200 Zuschauer zum Spiel, was 40% der Einwohnerzahl Aues entspricht. Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen im Osten ging es in Aue entspannt und freundlich zu - auch wenn der Stadionsprecher einige Details über Aachen durcheinanderbrachte ("Faschingshochburg").
Die Alemannia reiste mit großen Personalsorgen an. Neben den gesperrten Stefan Blank und Daniel Gomez mussten auch der grippekranke Karlheinz Pflipsen sowie Bachirou Salou zu Hause bleiben. Zudem standen hinter den Einsätzen von Ivica Grlic, Erik Meijer und Emmanuel Krontiris noch drei Fragezeichen. Nachdem man vor dem geistigen Auge schon Kai Michalke und Thierry Bayock stürmen gesehen hatte, gab es Entwarnung: Alle drei fraglichen Spieler konnten von Beginn an auflaufen. Dennis Brinkmann rückte für Stefan Blank in die Viererkette, im offensiven Mittelfeld ersetzte Eric van der Luer Karlheinz Pflipsen.
Die Alemannia begann druckvoll und machte schnell deutlich, dass man nicht angetreten war, um ein Unentschieden mitzunehmen. Erik Meijer hatte nach gut zwei Minuten die erste Chance, zielte aber aus halblinker Position am langen Pfosten vorbei. Wenig später folgte die erste Schrecksekunde, als Erik Meijer nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler liegenblieb. Meijer konnte zunächst angeschlagen weiterspielen, musste aber nach 35 Minuten für George Mbwando ausgewechselt werden. Die Gastgeber kamen nur langsam ins Spiel, Frank Berger und Matthias Heidrich gaben die ersten Warnschüsse auf das Tor von Stephan Straub ab. Die erste ganz große Chance für die Alemannia hatte Alexander Klitzpera, der einen Freistoß von Ivica Grlic am langen Pfosten mit der Fußspitze erreichte, aber nicht im Tor unterbringen konnte. Auf der Gegenseite wurde auf der linken Seite Dino Toppmöller freigespielt, verzog jedoch deutlich. Das Tor des Tages fiel nach 28 Minuten. Ein Auer Abwehrspieler wehrte eine Flanke von Willi Landgraf mit dem Kopf in die Mitte ab; Cristian Fiel nahm den Ball aus gut 16 Metern volley und versenkte ihn halbhoch im rechten Toreck. Fünf Minuten später hatte die Alemannia Glück, dass nach einem Ballverlust von Dennis Brinkmann und anschließender Flanke Andrzej Juskowiak den Kopf nicht richtig hinter den Ball bekam. In den letzten fünf Minuten vor der Pause hätte Emmanuel Krontiris das Spiel im Alleingang entscheiden können, vergab aber dreimal die Chance zum 2:0. In der ersten Szene nahm er den Ball nach Flanke von Frank Paulus aus elf Metern volley, schoss aber weit über das Tor. Dann wurde Krontiris durch eine Traumkombination über Cristian Fiel, George Mbwando und Eric van der Luer freigespielt, brachte es im Abschluss aber freistehend nur zu einem Schüsschen. In der Nachspielzeit lief ein Konter über die rechte Seite über Frank Paulus. Über George Mbwando gelangte der Ball zu Krontiris, der zu lange zögerte, so dass sich schließlich noch ein Abwehrspieler in seinen Schuss werfen konnte.
Diese vergebenen Chancen ließen schon Schlimmes (wie in Berlin oder Mainz) befürchten, und Aue kam auch mit sehr viel Schwung aus der Kabine. Nach einem Fehler von Alexander Klitzpera war Skerdilaid Curri frei durchgebrochen, aber zuerst konnte Stephan Straub retten, und dann rettete das Außennetz für unseren schon geschlagenen Torhüter. Drei Minuten später scheiterte Andrzej Juskowiak nach einer Ecke aus kurzer Distanz an Stephan Straub. Für die Alemannia gab es kaum noch Entlastung, aber im Gegensatz zu vorherigen Auswärtsspielen stand man in der Hintermannschaft konzentriert. So gab es erst in den letzten zehn Minuten wieder wirklich brenzlige Situationen vor dem Aachener Tor. Eric van der Luer musste im Fünfmeterraum retten, nachdem sich der eingewechselte Shubitidze gegen Cristian Fiel durchgesetzt hatte. Dann vertändelte Shubitidze freistehend anstatt den Abschluss zu suchen. Aue zog ein Powerplay auf mit diversen Ecken und Freistößen, das aber letztendlich nicht mehr zum Erfolg führte.
Die Alemannia hatte mit einer kämpferisch überzeugenden Leistung einen ganz wichtigen Auswärtssieg eingefahren und ihre Negativserie gestoppt. Mit einem Sieg gegen Fürth wäre man wieder im Geschäft...



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