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Hahnel - Emmerich, Noveski, Barten -
Heidrich (58. Shubitidze), F. Berger,
Kurth (46. Tchipev), Toppmöller, Trehkopf - Curri,
Juskowiak (77. Broum)
(Trainer: Schädlich) |
Straub - Landgraf, Klitzpera, Lanzaat, Brinkmann - Grlic,
Paulus (81. Michalke), van der Luer, Fiel -
Krontiris (88. Bediako), Meijer (35. Mbwando)
(Memmersheim - M. Kniat, Ewertz / J. Berger) |
Im Gegensatz zum Vorjahr war der Spielplan günstig: Am Karnevalssonntag
verschlug es die Alemannia weit weg von Karneval und Kollektivverblödung
ins hoffentlich faschingsfreie Aue. Für die Alemannia war es das erste
Spiel in der Kleinstadt im Erzgebirge. Das Erzgebirgsstadion, in dem der
dreimalige Meister der DDR-Oberliga seine Heimspiele austrägt,
gehört trotz Laufbahn zu den schönsten der zweiten Liga - auch wenn
es im unüberdachten Gästeblock bei andauerndem Niederschlag
irgendwo zwischen Regen, Schnee und Hagel an diesem Tag etwas ungemütlich
war. Obwohl Aue gegen den Abstieg kämpft, kamen 9200 Zuschauer zum
Spiel, was 40% der Einwohnerzahl Aues entspricht. Im Gegensatz zu vielen
anderen Vereinen im Osten ging es in Aue entspannt und freundlich zu - auch
wenn der Stadionsprecher einige Details über Aachen durcheinanderbrachte
("Faschingshochburg").
Die Alemannia reiste mit großen Personalsorgen an. Neben den gesperrten
Stefan Blank und Daniel Gomez mussten auch der grippekranke Karlheinz Pflipsen
sowie Bachirou Salou zu Hause bleiben. Zudem standen hinter den Einsätzen
von Ivica Grlic, Erik Meijer und Emmanuel Krontiris noch drei Fragezeichen.
Nachdem man vor dem geistigen Auge schon Kai Michalke und Thierry Bayock
stürmen gesehen hatte, gab es Entwarnung: Alle drei fraglichen Spieler
konnten von Beginn an auflaufen. Dennis Brinkmann rückte für Stefan
Blank in die Viererkette, im offensiven Mittelfeld ersetzte Eric van der Luer
Karlheinz Pflipsen.
Die Alemannia begann druckvoll und machte schnell deutlich, dass man nicht
angetreten war, um ein Unentschieden mitzunehmen. Erik Meijer hatte nach gut
zwei Minuten die erste Chance, zielte aber aus halblinker Position am langen
Pfosten vorbei. Wenig später folgte die erste Schrecksekunde, als Erik
Meijer nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler liegenblieb. Meijer
konnte zunächst angeschlagen weiterspielen, musste aber nach 35 Minuten
für George Mbwando ausgewechselt werden. Die Gastgeber kamen nur langsam
ins Spiel, Frank Berger und Matthias Heidrich gaben die ersten
Warnschüsse auf das Tor von Stephan Straub ab. Die erste ganz große
Chance für die Alemannia hatte Alexander Klitzpera, der einen
Freistoß von Ivica Grlic am langen Pfosten mit der Fußspitze
erreichte, aber nicht im Tor unterbringen konnte. Auf der Gegenseite wurde
auf der linken Seite Dino Toppmöller freigespielt, verzog jedoch deutlich. Das
Tor des Tages fiel nach 28 Minuten. Ein Auer Abwehrspieler wehrte eine Flanke
von Willi Landgraf mit dem Kopf in die Mitte ab; Cristian Fiel nahm den Ball
aus gut 16 Metern volley und versenkte ihn halbhoch im rechten Toreck.
Fünf Minuten später hatte die Alemannia Glück, dass nach einem
Ballverlust von Dennis Brinkmann und anschließender Flanke Andrzej
Juskowiak den Kopf nicht richtig hinter den Ball bekam. In den letzten
fünf Minuten vor der Pause hätte Emmanuel Krontiris das Spiel im
Alleingang entscheiden können, vergab aber dreimal die Chance zum 2:0.
In der ersten Szene nahm er den Ball nach Flanke von Frank Paulus aus elf
Metern volley, schoss aber weit über das Tor. Dann wurde Krontiris durch
eine Traumkombination über Cristian Fiel, George Mbwando und Eric van
der Luer freigespielt, brachte es im Abschluss aber freistehend nur zu einem
Schüsschen. In der Nachspielzeit lief ein Konter über die rechte
Seite über Frank Paulus. Über George Mbwando gelangte der Ball zu
Krontiris, der zu lange zögerte, so dass sich schließlich noch
ein Abwehrspieler in seinen Schuss werfen konnte.
Diese vergebenen Chancen ließen schon Schlimmes (wie in Berlin oder
Mainz) befürchten, und Aue kam auch mit sehr viel Schwung aus der Kabine.
Nach einem Fehler von Alexander Klitzpera war Skerdilaid Curri frei
durchgebrochen, aber zuerst konnte Stephan Straub retten, und dann rettete
das Außennetz für unseren schon geschlagenen Torhüter. Drei
Minuten später scheiterte Andrzej Juskowiak nach einer Ecke aus kurzer
Distanz an Stephan Straub. Für die Alemannia gab es kaum noch
Entlastung, aber im Gegensatz zu vorherigen Auswärtsspielen stand man
in der Hintermannschaft konzentriert. So gab es erst in den letzten zehn
Minuten wieder wirklich brenzlige Situationen vor dem Aachener Tor. Eric van
der Luer musste im Fünfmeterraum retten, nachdem sich der eingewechselte
Shubitidze gegen Cristian Fiel durchgesetzt hatte. Dann vertändelte
Shubitidze freistehend anstatt den Abschluss zu suchen. Aue zog ein
Powerplay auf mit diversen Ecken und Freistößen, das aber
letztendlich nicht mehr zum Erfolg führte.
Die Alemannia hatte mit einer kämpferisch überzeugenden Leistung
einen ganz wichtigen Auswärtssieg eingefahren und ihre Negativserie
gestoppt. Mit einem Sieg gegen Fürth wäre man wieder im
Geschäft...