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Nicht - Landgraf, Stehle (72. Bruns), Sichone, Casper -
Pinto (66. Ebbers), Sukalo, Noll -
Schlaudraff (78. Reghecampf) - Rösler, Meijer
(Hesse - Klitzpera, Heidrich, Fiel / Hecking) |
Ramovic - Weißenfeldt, Schumann (46. Budz), Happe,
Rehm (87. Mintzel) - Mokhtari (87. Kanyuk), Sieger,
Möhrle, Judt - Türker, Dorn
(Trainer: Boysen) |
Trotz acht mäßiger Spiele zu Saisonbeginn war nach dem
überzeugenden 3:1 in Dresden schnell wieder vom Aufstiegsfavoriten
Alemannia die Rede. "Die hauen wir weg", war rund um den Tivoli zu
hören, und auch OFC-Coach Hans-Jürgen Boysen nahm die vermeintliche
Außenseiterrolle äußerst dankbar an.
Die Alemannia, in der selben Formation wie in Dresden angetreten, fand aber
wie schon gegen Fürth kein Mittel, die dicht gestaffelte Deckung des
Gegners in Gefahr zu bringen. In einer schwachen ersten Halbzeit blieben
Torszenen auf beiden Seiten Mangelware. Bei einem Freistoß von Sergio
Pinto behinderten sich Thomas Stehle, Sascha Rösler und Goran Sukalo
gegenseitig. Auf der anderen Seite traf Oualid Mokhtari nach Anspiel von
Stephan Sieger den Ball nicht richtig. Für die lange Zeit beste Szene der
Alemannia sorgte Goran Sukalo aus der Distanz, aber auch mit diesem Schuss
hatte Sead Ramovic nicht allzu viel Mühe. Die einzige echte Chance hatte
Sascha Rösler mit einem Kopfball aus spitzem Winkel nach Flanke von
Mirko Casper. Das Spiel war richtig scheiße, und für Stimmung
sorgten hauptsächlich die mitgereisten Fans aus Offenbach. Die
Alemannia-Fans wurden nur dann aus ihrer Lethargie geweckt, wenn Sead Ramovic
mal wieder nach irgendeinem leichten Rempler minutenlang den sterbenden
Schwan markierte - allein dreimal in der ersten Halbzeit (wofür er
völlig zu Recht die gelbe Karte sah). Kurz vor der Pause musste Ramovic
dann auch noch einen Schuss von Jan Schlaudraff halten, mehr war nicht mehr
drin.
Nach der Pause änderte sich nicht viel. Sead Ramovic legte sich noch
einige Minuten auf die Erde und reklamierte einen geworfenen Gegenstand (der
Offenbacher Keeper sollte nie nach England wechseln, dort würde er bald
für seine lächerlichen Aktionen von den eigenen Fans
verprügelt werden). Zwei dicke Chancen zur Führung hatte die
Alemannia. Zum einen hatte Sascha Rösler mit einem Kopfball nach Flanke
von Emil Noll Pech, dass Ramovic ausnahmsweise nicht auf der Erde lag. Zum
anderen hatte Erik Meijer viel Platz im Strafraum, schoss aber viel zu
unplatziert auf den Torwart. Den Gästen reichte ein Konter für den
Todesstoß. Ein Pass von Thomas Stehle auf Sergio Pinto über
drei Meter kam nicht an. Suat Türker schickte Regis Dorn steil, der einen
halben Meter im Abseits stand und entsprechend Vorsprung vor Moses Sichone
hatte. Dorn versprang der Ball bis zur Außenlinie, konnte aber
unbedrängt in die Mitte passen, da Moses Sichone ihn nicht angriff, und
auch Kristian Nicht nur unschlüssig aus seinem Tor herauskam. Suat
Türker vollendete gegen mittlerweile fünf Aachener zum 0:1, und
Sead Ramovic tanzte vor den Aachener Fans herum. Dabei
blieb es bis zum Ende. Die Alemannia versuchte es schon früh nur noch
mit hohen Bällen, und nach den Auswechslungen von Pinto und
Schlaudraff ging auch die letzte spielerische Linie verloren - obwohl auch
die beiden vorher nichts gerissen hatten. Von Joker Marius Ebbers war wieder
einmal 25 Minuten überhaupt nichts zu sehen.
Insgesamt hat die Alemannia damit in zwei Heimspielen kein Tor und
höchstens eine Handvoll Chancen zustande gebracht. Gegner waren zwei
Durchschnittsmannschaften, die sich taktisch gut auf die Alemannia
eingestellt hatten und gegen die die Alemannia kein Mittel fand. Was
Fürth und Offenbach können, das können die meisten unserer 17
Gegner, und so muss sich die Alemannia gehörig etwas einfallen lassen,
um Heimniederlagen nicht zur Regel werden zu lassen. Im Moment ist es einfach
nur deprimierend, wie sang- und klanglos Spiele auf der einstigen Festung
Tivoli verloren werden können.
P.S.: Nur der Vollständigkeit halber: Wilfried Landgraf machte sein 500.
Zweitligaspiel. Darauf ein dreifaches herzliches "Rot-Weiß
Essen - ficken und vergessen!"