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Walter - Eggimann, Rothenbach, Kracht (9. Grimm) - Fritz,
Trares, Jezek (56. Ouakili), Haffner (75. Fuchs), Cetin -
Saenko, Labbadia
(Becker - Hassa, Wawrzyczek, Waterink / Köstner) |
Straub - Zimmermann, Klitzpera, Bediako,
Caspers (74. Landgraf) - Grlic, Bayock (46. Rosin), Mbwando,
van der Luer - Krontiris (80. Ferl), Spizak
(Memmersheim - Lämmermann, Keller / Berger) |
Dem DSF sei Dank durften die Fans der Alemannia wieder einmal freitags mittags
Feierabend machen und von Stau zu Stau durch die halbe Republik fahren. Die
Reise ging nach Karlsruhe, wo es noch nie besonders spannend war. Auch an
diesem Tag sorgten 6500 Zuschauer nicht gerade für
Gänsehautatmosphäre - eine Gänsehaut bereiteten den gut 200
mitgereisten Aachenern nur die Temperaturen. Immerhin war es nicht ganz so
kalt wie beim 0:0 in Karlsruhe vor drei Jahren, und auch die Karlsruher Ordner
und Polizisten trugen durch ausgiebiges Abtasten zum Aufwärmen der
Gästefans bei. Nach der Niederlage gegen
Burghausen ging man ohne allzu große Erwartungen in das Spiel, zumal
die Alemannia auf vier Stammspieler verzichten musste. Neben Henri Heeren
und den gesperrten Lanzaat und Ivanovic fiel auch Karlheinz Pflipsen mit
einer Verletzung aus. Für ihn spielte George Mbwando im zentralen
Mittelfeld. In der Abwehr ersetzte Mark Zimmermann den formschwachen Willi
Landgraf. Anstelle von Ivanovic bestritt Emmanuel Krontiris trotz Grippe sein
erstes Spiel von Beginn an.
Die Alemannia agierte zunächst mit wenig Selbstbewusstsein, der KSC
übernahm die Initiative. Trotzdem hatte die Alemannia die erste Chance,
als Mbwando bei einer Hereingabe von Spizak einen Schritt zu spät kam.
Karlsruhe hatte zwar über weite Strecken leichte Feldvorteile, machte
aber wenig daraus. Eine knappe halbe Stunde dauerte es, bis Haffner den
ersten gefährlichen Schuss auf das Tor von Stephan Straub abfeuerte. Dann
ging ein Kopfball von Bruno Labbadia nach Flanke von Bernhard Trares knapp am
linken Pfosten
vorbei. In der nächsten Szene setzte sich Saenko gegen Alexander
Klitzpera durch, scheiterte aber aus halblinker Position an Stephan Straub.
Dann tauchte Clemens Fritz nach Doppelpass mit Labbadia frei am rechten
Fünfmeterraumeck auf, aber Stephan Straub rettete mit einem tollen
Reflex das 0:0. Der darauffolgende Eckball brachte dann schließlich doch
die mittlerweile verdiente Führung für den KSC. Fritz brachte die
Ecke auf Grimm, der das Kopfballduell mit Klitzpera gewann und den Ball hoch
in Richtung Torauslinie köpfte. Eric van der Luer am kurzen Pfosten sowie
George Mbwando blieben reklamierend stehen, während ein Karlsruher nachsetzte und den
Ball in die Mitte brachte. Dort verlängerte Saenko mit dem Kopf auf
Labbadia. Der hatte Spizak und Caspers neben sich, aber keiner der beiden
konnte ihn daran hindern, zum 1:0 einzuköpfen.
Zur Pause kam Daniel Rosin für den erneut enttäuschenden Thierry
Bayock. Während viele Aachener Fans noch am Bierstand die schwache
erste Halbzeit diskutierten, stellte Rosin, der eigentlich schon zu
Rot-Weiß Essen wechseln sollte, seine Kopfballstärke unter Beweis
und verlängerte einen Freistoß von Eric van der Luer zum 1:1 ins
Karlsruher Tor. Wenig später hätte Spizak aus spitzem Winkel
beinahe das 1:2 nachgelegt. Der KSC hielt dagegen. Ein Freistoß von
Patrick Jezek blieb in der Mauer hängen, aber der Ball wurde im
Nachsetzen auf Cetin geköpft, der Eddie Bediako entwischte und vom
Sechzehner abschloss. Der Ball ging rund einen Meter am linken Pfosten vorbei.
Die Alemannia konterte: Ivica Grlic startete mitten in der eigenen Hälfte
zu einem Lauf über das halbe Spielfeld. Per Doppelpass mit Daniel Rosin
hängte er zwei Gegner ab und lief zentral auf das Tor zu. Spizak und
Krontiris zogen links zwei Karlsruher auf sich, und Grlic behielt die
Übersicht und legte den Ball rechts auf George Mbwando. Der behielt die
Nerven und schob den Ball zum 1:2 ins lange Eck. Kurz nach der Führung
spielte Eric van der Luer einen herrlichen Diagonalpass über 40 Meter
auf Mark Zimmermann. Der hielt aus 17 Metern drauf, zielte aber zu hoch. Am
Ende musste noch einmal gezittert werden. Mit Landgraf für Caspers und
Ferl für Krontiris sollte die Defensive weiter gestärkt werden. Kurz
vor Schluss kam der KSC dann noch zu einigen Ausgleichschancen. Zuerst schoss
Fuchs aus 20 Metern über das Tor, dann stolperte ein Karlsruher den Ball
am linken Pfosten vorbei.
Es blieb beim 2:1 für die Alemannia, die eine Halbzeit lang schwach
gespielt hatte, sich in der zweiten Hälfte zu steigern wusste und dabei
vom Einbruch der Gastgeber profitierte, bei denen nach dem Wechsel kaum noch
etwas zusammenlief. Damit hat die Alemannia von insgesamt neun
Auswärtsspielen nur zwei verloren. Jetzt folgen drei Heimspiele, und
man fragt sich, ob das überhaupt ein Vorteil ist. Durch den Sieg ist die
Niederlage gegen Burghausen umso ärgerlicher. Sechs Punkte beträgt
der Rückstand auf Platz Drei bei einem Spiel weniger als der Dritte
Eintracht Frankfurt. Sollte man in den drei Heimspielen konzentrierter zu
Werke gehen als gegen Burghausen, könnte man noch eine ganze Weile oben
dranbleiben.