Fr, 21.02.03:
Karlsruher SC - ALEMANNIA 1:2 (1:0)
Walter - Eggimann, Rothenbach, Kracht (9. Grimm) - Fritz, Trares, Jezek (56. Ouakili), Haffner (75. Fuchs), Cetin - Saenko, Labbadia
(Becker - Hassa, Wawrzyczek, Waterink / Köstner)
Straub - Zimmermann, Klitzpera, Bediako, Caspers (74. Landgraf) - Grlic, Bayock (46. Rosin), Mbwando, van der Luer - Krontiris (80. Ferl), Spizak
(Memmersheim - Lämmermann, Keller / Berger)

Zuschauer: 6500 (ca. 250 aus Aachen)
Gelb: Fritz - Grlic, Spizak

1:0 Labbadia (39.)
1:1 Rosin (46.; van der Luer)
1:2 Mbwando (60.; Grlic)















Dem DSF sei Dank durften die Fans der Alemannia wieder einmal freitags mittags Feierabend machen und von Stau zu Stau durch die halbe Republik fahren. Die Reise ging nach Karlsruhe, wo es noch nie besonders spannend war. Auch an diesem Tag sorgten 6500 Zuschauer nicht gerade für Gänsehautatmosphäre - eine Gänsehaut bereiteten den gut 200 mitgereisten Aachenern nur die Temperaturen. Immerhin war es nicht ganz so kalt wie beim 0:0 in Karlsruhe vor drei Jahren, und auch die Karlsruher Ordner und Polizisten trugen durch ausgiebiges Abtasten zum Aufwärmen der Gästefans bei. Nach der Niederlage gegen Burghausen ging man ohne allzu große Erwartungen in das Spiel, zumal die Alemannia auf vier Stammspieler verzichten musste. Neben Henri Heeren und den gesperrten Lanzaat und Ivanovic fiel auch Karlheinz Pflipsen mit einer Verletzung aus. Für ihn spielte George Mbwando im zentralen Mittelfeld. In der Abwehr ersetzte Mark Zimmermann den formschwachen Willi Landgraf. Anstelle von Ivanovic bestritt Emmanuel Krontiris trotz Grippe sein erstes Spiel von Beginn an.
Die Alemannia agierte zunächst mit wenig Selbstbewusstsein, der KSC übernahm die Initiative. Trotzdem hatte die Alemannia die erste Chance, als Mbwando bei einer Hereingabe von Spizak einen Schritt zu spät kam. Karlsruhe hatte zwar über weite Strecken leichte Feldvorteile, machte aber wenig daraus. Eine knappe halbe Stunde dauerte es, bis Haffner den ersten gefährlichen Schuss auf das Tor von Stephan Straub abfeuerte. Dann ging ein Kopfball von Bruno Labbadia nach Flanke von Bernhard Trares knapp am linken Pfosten vorbei. In der nächsten Szene setzte sich Saenko gegen Alexander Klitzpera durch, scheiterte aber aus halblinker Position an Stephan Straub. Dann tauchte Clemens Fritz nach Doppelpass mit Labbadia frei am rechten Fünfmeterraumeck auf, aber Stephan Straub rettete mit einem tollen Reflex das 0:0. Der darauffolgende Eckball brachte dann schließlich doch die mittlerweile verdiente Führung für den KSC. Fritz brachte die Ecke auf Grimm, der das Kopfballduell mit Klitzpera gewann und den Ball hoch in Richtung Torauslinie köpfte. Eric van der Luer am kurzen Pfosten sowie George Mbwando blieben reklamierend stehen, während ein Karlsruher nachsetzte und den Ball in die Mitte brachte. Dort verlängerte Saenko mit dem Kopf auf Labbadia. Der hatte Spizak und Caspers neben sich, aber keiner der beiden konnte ihn daran hindern, zum 1:0 einzuköpfen.
Zur Pause kam Daniel Rosin für den erneut enttäuschenden Thierry Bayock. Während viele Aachener Fans noch am Bierstand die schwache erste Halbzeit diskutierten, stellte Rosin, der eigentlich schon zu Rot-Weiß Essen wechseln sollte, seine Kopfballstärke unter Beweis und verlängerte einen Freistoß von Eric van der Luer zum 1:1 ins Karlsruher Tor. Wenig später hätte Spizak aus spitzem Winkel beinahe das 1:2 nachgelegt. Der KSC hielt dagegen. Ein Freistoß von Patrick Jezek blieb in der Mauer hängen, aber der Ball wurde im Nachsetzen auf Cetin geköpft, der Eddie Bediako entwischte und vom Sechzehner abschloss. Der Ball ging rund einen Meter am linken Pfosten vorbei. Die Alemannia konterte: Ivica Grlic startete mitten in der eigenen Hälfte zu einem Lauf über das halbe Spielfeld. Per Doppelpass mit Daniel Rosin hängte er zwei Gegner ab und lief zentral auf das Tor zu. Spizak und Krontiris zogen links zwei Karlsruher auf sich, und Grlic behielt die Übersicht und legte den Ball rechts auf George Mbwando. Der behielt die Nerven und schob den Ball zum 1:2 ins lange Eck. Kurz nach der Führung spielte Eric van der Luer einen herrlichen Diagonalpass über 40 Meter auf Mark Zimmermann. Der hielt aus 17 Metern drauf, zielte aber zu hoch. Am Ende musste noch einmal gezittert werden. Mit Landgraf für Caspers und Ferl für Krontiris sollte die Defensive weiter gestärkt werden. Kurz vor Schluss kam der KSC dann noch zu einigen Ausgleichschancen. Zuerst schoss Fuchs aus 20 Metern über das Tor, dann stolperte ein Karlsruher den Ball am linken Pfosten vorbei.
Es blieb beim 2:1 für die Alemannia, die eine Halbzeit lang schwach gespielt hatte, sich in der zweiten Hälfte zu steigern wusste und dabei vom Einbruch der Gastgeber profitierte, bei denen nach dem Wechsel kaum noch etwas zusammenlief. Damit hat die Alemannia von insgesamt neun Auswärtsspielen nur zwei verloren. Jetzt folgen drei Heimspiele, und man fragt sich, ob das überhaupt ein Vorteil ist. Durch den Sieg ist die Niederlage gegen Burghausen umso ärgerlicher. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf Platz Drei bei einem Spiel weniger als der Dritte Eintracht Frankfurt. Sollte man in den drei Heimspielen konzentrierter zu Werke gehen als gegen Burghausen, könnte man noch eine ganze Weile oben dranbleiben.



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