![]() |
|
![]() |
Nikolov - Jung, Anderson, Schildenfeld,
Djakpa (84. Tzavellas) - Schwegler, Köhler, Meier,
Rode (70. Lehmann) - Idrissou (79. Matmour), Hoffer
(Kessler - Bellaid, Bell, Caio / Veh) |
Waterman - Stehle (46. Radu), Olajengbesi, Feisthammel -
Falkenberg, Sibum (46. Radjabali-Fardi), Demai, Yabo,
Achenbach - Junglas (78. Odonkor), Auer
(Krumpen - Casper, Kratz, Stiepermann / Funkel) |
Dass die Alemannia mit nur neun Punkten aus 14 Spielen noch nicht abgeschlagen
am Tabellenende liegt, ist Glück. Nichtsdestotrotz musste bis Weihnachten
dringend gepunktet werden. Von den fünf ausstehenden Spielen erwartete
man es in Frankfurt am allerwenigsten, und Friedhelm Funkels Aufstellung
mit Stehle, Olajengbesi und Feisthammel zu dritt in der Innenverteidigung
sprach eine deutliche Sprache. Die offensiven Odonkor und Radu blieben auf der
Bank, dafür spielte Junglas von Anfang an.
Die umgestellte Defensive zeigte sich in der ersten Viertelstunde gründlich
überfordert, hatte mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen und bekam
übelste Knoten in die Beine gespielt. Das erste Tor nach zwei Minuten
wurde noch nach Zweikampf Idrissou-Waterman zurückgepfiffen. Eine Minute
später retteten Achenbach und Olajengbesi in letzter Sekunde. Leider
überstand man nicht einmal zehn Minuten ohne Gegentreffer. Waterman trat
nach einem Rückpass über den Ball und schenkte Idrissou ein billiges
Tor. Drei Minuten später bediente Köhler auf der rechten Seite
Idrissou, der den Freiraum zu einem Rückpass Richtung Elfmeterpunkt
nutzte. Olajengbesi verpasste, Stehle rutschte aus, und Köhler traf zum
frühen 2:0. Damit war das Spiel im Prinzip entschieden. Die Alemannia
war erschreckend harmlos, die Eintracht schaltete angesichts des erkennbaren
Klassenunterschieds einen Gang zurück, und im Gästeblock war die
Stimmung unter aller Sau.
Zwölf Minuten vor dem Ende war die Alemannia plötzlich wieder im
Spiel. Feisthammel legte den Ball von der linken Torauslinie zurück auf
Auer, der per Hacke zum 2:1 ins lange Eck traf. Drei Minuten später
schien die Hoffnung wieder dahin, als Hoffer 17 Meter vor dem Tor nicht
angegriffen wurde und mit einem halbhohen Schuss ins kurze Eck traf. Im
Gegenzug landete dann wieder eine Flanke von Achenbach aus dem Halbfeld auf
dem Kopf von Radu zum 3:2. Dreieinhalb Minuten vor dem Ende lief Demai aus
25 Metern zum Freistoß an. Der zunächst harmlos aussehende Ball
prallte von der Latte an Nikolovs Rücken, Schildenfeld versuchte zu
klären, aber das Schiedsrichtergespann hatte den Ball knapp hinter der
Linie gesehen. In Dresden und Bochum gab es in den Schlussminuten jeweils
einen massiven Schlag in die Fresse, und auch dieses Mal blieb er nicht aus.
Auer verlor den Ball im Mittelfeld, und Falkenberg wusste sich auf der rechten
Abwehrseite nur mit einem Foul zu helfen. Schwegler brachte den Freistoß
in die Mitte, Waterman kam zu spät raus, und Matmour köpfte zum
Siegtreffer ein. Auf der anderen Seite köpfte Tzavellas den Ball am
eigenen Torwart vorbei, und Radu verpasste aus spitzem Winkel das mögliche
4:4.
Die turbulente Schlussviertelstunde täuscht über eine lange Zeit
ganz schwache Vorstellung der Alemannia hinweg, als die spielerische
Unterlegenheit auch nicht ansatzweise durch Kampf und Biss wettgemacht wurde.
Nachdem mit Meiderich und Aue zwei weitere Konkurrenten davongezogen sind,
wird die Luft im Abstiegskampf immer dünner. Zwei der vier Spiele vor
Weihnachten sollten mindestens gewonnen werden.