So, 20.09.31:
Borussia München-Gladb. - ALEMANNIA 1:3 (1:2)
u.a. Benemann, Poulheim, Conrads, Finken Zolper - Gummer ?, Baake ? - Heidlauf ?, Münzenberg, Franken - Salomon, Wicke, Schuth, Huck ?, Stephan

0:1 Salomon (5.)
0:2 Münzenberg
1:2 Finken (ca. 40.)
1:3 Wicke

"Der Verbands-Fußballausschuß wird ja über die 'sinnvolle Ueberraschung'. die ihm die Gladbach-Rheydter Zuschauer bereiteten, große Augen gemacht haben. Die meisten 'Ovationen' der Zuschauer galten freilich dem Leiter des Spieles und Münzenberg. Dem einen, weil er nicht einsehen wollte, daß Borussia auf jeden Fall siegen mußte und dem anderen, weil er das Unglück hat, wirklich Fußball spielen zu können, wofür er doch bestimmt nichts kann.
Die Zuschauer mußten sich wohl in den wunderbaren Gedanken eingewiegt haben, so eine echte, rechte hundertprozentige Sensation zu erleben, die in einer Niederlage der Alemannen bestehen sollte. Als die Alemannen aber nicht ohne weiteres damit einverstanden waren (komische Leute, diese Alemannen) erhob man zunächst ein Geheul wie es sonst nur die Sioux-Indianer in Karl May zu tun pflegen (Karl May kannte die Gladbach-Rheydter Jagdgefilde damals anscheinend noch nicht), stürmte dann die Hänge hinunter, um ..., da sprengte in letzter Sekunde (genau wie in Karl May) berittene Hilfe in Gestalt zweier Schupos herein, die ließen ihre Gummiknüppel dann wild in der Menge wüten. Der Leiter wurde unter polizeilichem Schutz zur Kabine gebracht und die Alemannen, von Borussenspielern eskortiert, vom Platz geleitet. Und die Ueberschrift für das ganze: Sport in Reinkultur.
Diese Gladbach-Rheydter sind ein recht eigenartiges Völkchen. Seinerzeit waren die Alemannen-Handballer die Ursache ihres Zornes, weil sie sich herausnahmen, die Borussen-Handballer 8:4 zu schlagen (was sich diese arroganten Alemannen auch alles erlauben!), jetzt sind es die Fußballer, weil der Borussenhüter unbeholfen genug war, zwei Bälle durch die eigenen Beine ins Tor rollen zu lassen. Nun muß man schon zugeben, daß es wenige Hüter gibt, welche die Bälle so geschickt genau zwischen die Beine durchlassen, den meisten rollen die Bälle gewöhnlich außer Reichweite ins Tor. Aber diese Ballartistik wurde von den Zuschauern völlig verkannt."
(Aachener Anzeiger)

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