Fr, 20.09.02:
MSV Duisburg - ALEMANNIA 3:3 (1:3)
Bobel - Kienle, Schröder, Backer (53. Gomis), Bönig - Wolters, Zeyer, Voss, Rasmussen (46.Mihci) - Grujew (77. Monteiro), Ebbers
(Rott - Jansen, Vana / Littbarski)
Straub - Landgraf (70. Bediako), Mbwando, Lanzaat, Heeren - Grlic, van der Luer, Lämmermann (68. F. Schmidt), Pflipsen - Spizak, Ivanovic (89. Zimmermann)
(Memmersheim - Gunesch / Berger)

Zuschauer: 6554 (ca. 1100 aus Aachen)
Gelb: Mihci - van der Luer, Landgraf, Heeren

0:1 Ivanovic (31.; Grlic, Heeren)
1:1 Ebbers (32.)
1:2 Lanzaat (39.; van der Luer)
1:3 Grlic (45.)
2:3 Ebbers (58.)
3:3 Monteiro (80.)





An Auswärtsspiele in Duisburg hat man in Aachen keine besonders guten Erinnerungen. 4:0 und 5:0 ging die Alemannia in den letzten beiden Spielzeiten unter, und als Fan hatte man noch tagelang das unsägliche Lied von den Zebrastreifen im Kopf. Bei der Alemannia ersetzte Willi Landgraf nach abgelaufener Gelb-Rot-Sperre Eddie Bediako auf der rechten Abwehrseite, ansonsten bot Jörg Berger dieselbe Elf auf wie gegen Karlsruhe.
Die ersten Minuten liefen so wie die letzten Spiele in Duisburg. Keine fünf Minuten waren gespielt, als Michael Zeyer aus der eigenen Hälfte heraus einen langen Pass über die träge dahertrabenden Mbwando und Lanzaat hinweg auf Marius Ebbers spielte. Den hatte man in Aachen in besonders schlechter Erinnerung, er erzielte allein fünf der neun Treffer bei den 4:0- und 5:0-Pleiten. In dieser Szene scheiterte er allerdings mit einem schwachen Lupfer an Stephan Straub. Wenige Minuten später hatte der MSV schon die nächste hochkarätige Chance. Philipp Bönig überlief George Mbwando und legte quer auf Ilia Gruev, dessen Flachschuss aus acht Metern per Fußabwehr von Straub pariert wurde. Mit zunehmender Spieldauer bekam die Aachener Abwehr den Gegner etwas besser in den Griff. Auch die Duisburger Verteidiger hatten nicht ihren besten Tag erwischt und luden des öfteren zum Toreschießen ein. Nach einem Abseitstor von Miroslaw Spizak wurde im Aachener Block zum ersten Mal kurz gejubelt. Nach schönem Pass von Ivanovic lief wiederum Spizak seinem Gegenspieler davon, offenbarte aber frei vor Tomasz Bobel seine bekannte Abschlussschwäche. Nach einer halben Stunde durfte dann einige Sekunden länger gejubelt werden als bei Spizaks Abseitstor. Nach Ecke von Ivica Grlic und Kopfballquerschläger von Henri Heeren stand Josef Ivanovic am langen Pfosten sträflich frei und schoss volley zur Führung ein. Schon im Gegenzug lief Quido Lanzaat an einem harmlosen Ball vorbei, so dass Marius Ebbers unbedrängt zum Ausgleich einschießen konnte. Fünf Minuten vor der Pause fiel dann überraschend die erneute Führung für die Alemannia. Tomasz Bobel ließ einen Freistoß von Eric van der Luer genau vor die Füße von Quido Lanzaat fallen, der den Ball zum 1:2 ins leere Tor schob. Der MSV war nun völlig verunsichert, allen voran Abwehrspieler Rouven Schröder. Nach langem Ball von Eric van der Luer geriet er ins Stolpern und ermöglichte Josef Ivanovic eine Großchance. Der hätte freie Schussbahn gehabt, machte aber einen Schlenker zuviel. Der Ball landete in den Reihen der Gastgeber, und wieder war es Schröder, der mit einem katastrophalen Querpass Ivica Grlic bediente. Der zeigte weniger Nerven als seine Kollegen Spizak und Ivanovic und schob den Ball an Bobel vorbei zum fast schon sensationellen Halbzeitergebnis von 1:3 ins Netz.
Die zweite Halbzeit wurde auf Aachener Seite mit dem Vorsatz begonnen, schnell ein entscheidendes viertes Tor nachzulegen. Dementsprechend wurde die Defensive nicht durch Einwechslungen verstärkt, auch Frank Schmidt blieb noch auf der Bank. Nach gut zehn Minuten wich die Zufriedenheit im Aachener Block dem großen Zittern, als der MSV auf 2:3 verkürzte. Carsten Wolters konnte unbedrängt flanken, und in der Mitte stand Quido Lanzaat zu weit weg von Marius Ebbers, der sein siebtes Tor in drei Heimspielen gegen die Alemannia erzielte. Von der Alemannia war nun nicht mehr viel zu sehen. Das Spiel lief nur noch in eine Richtung, der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Lediglich ein Distanzschuss von Henri Heeren sorgte für Gefahr für das MSV-Tor. Ilia Gruev zirkelte einen Freistoß über die Latte, und Jörg Berger verstärkte 20 Minuten vor dem Ende doch noch die Defensive. Frank Schmidt kam für Stephan Lämmermann und der kopfballstarke Eddie Bediako für den chronisch gelb-rot-gefährdeten Willi Landgraf. Es half nichts: Nach Freistoß von Michael Zeyer stieg der gerade erst eingewechselte Emerson Monteiro inmitten einer dicht gedrängten Spielertraube am höchsten und traf zum 3:3. Dabei blieb es trotz Duisburger Überlegenheit in den letzten Minuten. In der Nachspielzeit hätte Miroslaw Spizak bei einem Konter beinahe doch noch den Siegtreffer für die Alemannia erzielt.
Die Alemannia war in der zweiten Hälfte ähnlich schwach aufgetreten wie bei den diversen Auswärtsklatschen der vergangenen Jahre. Im Endeffekt reichten 20 starke Minuten vor der Pause für immerhin einen Punkt, mit dem man vor dem Spiel sicher auch zufrieden gewesen wäre.



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