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Bobel - Kienle, Schröder, Backer (53. Gomis), Bönig -
Wolters, Zeyer, Voss, Rasmussen (46.Mihci) -
Grujew (77. Monteiro), Ebbers
(Rott - Jansen, Vana / Littbarski) |
Straub - Landgraf (70. Bediako), Mbwando, Lanzaat, Heeren -
Grlic, van der Luer, Lämmermann (68. F. Schmidt), Pflipsen -
Spizak, Ivanovic (89. Zimmermann)
(Memmersheim - Gunesch / Berger) |
An Auswärtsspiele in Duisburg hat man in Aachen keine besonders guten
Erinnerungen. 4:0 und 5:0 ging die Alemannia in den letzten beiden
Spielzeiten unter, und als Fan hatte man noch tagelang das unsägliche
Lied von den Zebrastreifen im Kopf. Bei der Alemannia ersetzte Willi
Landgraf nach abgelaufener Gelb-Rot-Sperre Eddie Bediako auf der rechten
Abwehrseite, ansonsten bot Jörg Berger dieselbe Elf auf wie gegen
Karlsruhe.
Die ersten Minuten liefen so wie die letzten Spiele in Duisburg. Keine
fünf Minuten waren gespielt, als Michael Zeyer aus der eigenen
Hälfte heraus einen langen Pass über die träge
dahertrabenden Mbwando und Lanzaat hinweg auf Marius Ebbers spielte. Den
hatte man in Aachen in besonders schlechter Erinnerung, er erzielte allein
fünf der neun Treffer bei den 4:0- und 5:0-Pleiten. In dieser Szene
scheiterte er allerdings mit einem schwachen Lupfer an Stephan Straub. Wenige
Minuten später hatte der MSV schon die nächste hochkarätige
Chance. Philipp Bönig überlief George Mbwando und legte quer auf
Ilia Gruev, dessen Flachschuss aus acht Metern per Fußabwehr von
Straub pariert wurde. Mit zunehmender Spieldauer bekam die Aachener Abwehr
den Gegner etwas besser in den Griff. Auch die Duisburger Verteidiger hatten
nicht ihren besten Tag erwischt und luden des öfteren zum
Toreschießen ein. Nach einem Abseitstor von Miroslaw Spizak wurde im Aachener
Block zum ersten Mal kurz gejubelt. Nach schönem Pass von Ivanovic lief
wiederum Spizak seinem Gegenspieler davon, offenbarte aber frei vor Tomasz
Bobel seine bekannte Abschlussschwäche. Nach einer halben Stunde durfte
dann einige Sekunden länger gejubelt werden als bei Spizaks Abseitstor.
Nach Ecke von Ivica Grlic und Kopfballquerschläger von Henri Heeren
stand Josef Ivanovic am langen Pfosten sträflich frei und schoss volley
zur Führung ein. Schon im Gegenzug lief Quido Lanzaat an einem harmlosen
Ball vorbei, so dass Marius Ebbers unbedrängt zum Ausgleich
einschießen konnte. Fünf Minuten vor der Pause fiel dann
überraschend die erneute Führung für die Alemannia. Tomasz
Bobel ließ einen Freistoß von Eric van der Luer genau vor die
Füße von Quido Lanzaat fallen, der den Ball zum 1:2 ins leere Tor
schob. Der MSV war nun völlig verunsichert, allen voran Abwehrspieler
Rouven Schröder. Nach langem Ball von Eric van der Luer geriet er ins
Stolpern und ermöglichte Josef Ivanovic eine Großchance. Der
hätte freie Schussbahn gehabt, machte aber einen Schlenker zuviel. Der
Ball landete in den Reihen der Gastgeber, und wieder war es Schröder, der
mit einem katastrophalen Querpass Ivica Grlic bediente. Der zeigte weniger Nerven
als seine Kollegen Spizak und Ivanovic und schob den Ball an Bobel vorbei
zum fast schon sensationellen Halbzeitergebnis von 1:3 ins Netz.
Die zweite Halbzeit wurde auf Aachener Seite mit dem Vorsatz begonnen, schnell
ein entscheidendes viertes Tor nachzulegen. Dementsprechend wurde die
Defensive nicht durch Einwechslungen verstärkt, auch Frank Schmidt blieb
noch auf der Bank. Nach gut zehn Minuten wich die Zufriedenheit im Aachener
Block dem großen Zittern, als der MSV auf 2:3 verkürzte. Carsten
Wolters konnte unbedrängt flanken, und in der Mitte stand Quido Lanzaat
zu weit weg von Marius Ebbers, der sein siebtes Tor in drei Heimspielen gegen
die Alemannia erzielte. Von der Alemannia war nun nicht mehr viel zu sehen.
Das Spiel lief nur noch in eine Richtung, der Ausgleich schien nur eine Frage
der Zeit zu sein. Lediglich ein Distanzschuss von Henri Heeren sorgte für
Gefahr für das MSV-Tor. Ilia Gruev zirkelte einen Freistoß
über die Latte, und Jörg Berger verstärkte 20 Minuten vor dem
Ende doch noch die Defensive. Frank Schmidt kam für Stephan
Lämmermann und der kopfballstarke Eddie Bediako für den chronisch
gelb-rot-gefährdeten Willi Landgraf. Es half nichts: Nach Freistoß
von Michael Zeyer stieg der gerade erst eingewechselte Emerson Monteiro
inmitten einer dicht gedrängten Spielertraube am höchsten und traf
zum 3:3. Dabei blieb es trotz Duisburger Überlegenheit in den letzten
Minuten. In der Nachspielzeit hätte Miroslaw Spizak bei einem Konter
beinahe doch noch den Siegtreffer für die Alemannia erzielt.
Die Alemannia war in der zweiten Hälfte ähnlich schwach aufgetreten
wie bei den diversen Auswärtsklatschen der vergangenen Jahre. Im
Endeffekt reichten 20 starke Minuten vor der Pause für immerhin einen
Punkt, mit dem man vor dem Spiel sicher auch zufrieden gewesen wäre.