Sa, 20.07.02, Hoensbroek:
Maastrichter VV - ALEMANNIA 3:0 (2:0)
Straub (46. Memmersheim) - Mbwando, F. Schmidt (82. Gunesch), Benthin (46. Rosin) - Landgraf, Grlic, van der Luer (46. Ferl), Heeren, Bayock (59. Lämmermann) - Spizak, Ivanovic (59. Zimmermann)
(Trainer: Berger)

Zuschauer: 550
Gelb: Grlic, Mbwando, Landgraf - 1 mal Gelb für Maastricht
Gelb-Rot: Heymans (70.; wiederholtes Foulspiel)

1:0 van der Weerd (19.)
2:0 Taiwo (44.)
3:0 Taiwo (74.; Foulelfmeter)
Memmersheim hält Foulelfmeter (83.)





Gehälter, Torwarttrainer, Masseure, Sommertrainingslager, Bernd Rauw, die Oberligamannschaft - die Liste der Opfer der Finanznot bei der Alemannia ist lang. Als letztes sparte man sich nun auch die alljäjrliche Saisoneröffnung. Umso besser, die war ohnehin meistens langweilig und verregnet. Dass der Verein dabei durch Getränke- und Fanartikelverkauf bei kostengünstigem Programmablauf wie "Spieler unters Volk schicken" noch Gewinn machen kann, ist eine andere Geschichte. Jedenfalls wurde stattdessen ein Testspiel mit dem niederländischen Zweitligisten Maastrichter VV vereinbart. Maastricht steckt (kaum zu glauben) in noch größeren Finanznöten als die Alemannia und hatte sich daher sogar um eine Fusion mit Shittard und Roda zum "FC Limburg" bemüht. Austragungsort des Spiels sollte die Anlage des EHC Hoensbroek bei Heerlen sein. Der EHC verfügt über einen schönen Plätz mit einer kleinen Tribüne und einem Grashügel auf der Gegengeraden. Am Spieltag bot der Grashügel bei bestem Wetter genügend Platz, um in der Sonne zu liegen, und auf der Tribüne gab es reichlich schattige Sitzplätze. Gesehen hätte man von dort allerdings nichts, denn gespielt wurde auf einem Nebenplatz, der weder Sitzgelegenheiten noch Sonnenschutz bot. Immerhin verfügte der gastgebende Verein (wie eigentlich die meisten Amateurligisten in Holland und Belgien) über mehrere gut gepflegte Rasenplätze - bei einem solchen Anblick kann man als Alemannia-Fan nur vor Neid erblassen. Gut 500 Zuschauer waren erschienen, darunter vielleicht 150 Anhänger der Alemannia. Auch einige Roda-Fans kamen zur Unterstützung, wobei Zusammenstöße mit MVV-Anhängern glücklicherweise ausblieben.
In der Aufstellung der Alemannia gab es keine nennenswerten Überraschungen. George Mbwando spielte die meiste Zeit in der Abwehr, Ralph Gunesch kam wie schon gegen Trabzonspor zu einem ungemein sinnvollen Kurzeinsatz, Christian Schäfer und Baba Iddi liefen sich ganz umsonst warm, und Karlheinz Pflipsen war noch nicht wieder dabei. Nach zuletzt zwei besseren Testspielen hätte man gehofft, dass die Alemannia gegen einen holländischen Zweitligisten, der allenfalls Fußball auf Regionalliganiveau spielt, etwas besser aussehen würde, aber leider hatten die Schwarz-Gelben an diesem Tag nicht allzu viel zu bieten und ließen sich streckenweise von den Holländern vorführen. Die Alemannia bestimmte das Spielgeschehen, war aber vor dem Tor erschreckend harmlos und ließ sich immer wieder auskontern. Nach 12 Minuten rettete noch der Pfosten für den geschlagenen Stephan Straub, dann hieß es nach 19 Minuten 1:0 für Maastricht. Kurz vor der Pause drängte die Alemannia auf den Ausgleich und kassierte das 2:0. Nach dem Wechsel bekam ein übermotivierter Rot-Weißer von einem übermotivierten Schiedsrichter die gelb-rote Karte gezeigt. Nun wurde erst recht nur noch auf ein Tor gespielt. Trotzdem ging der Schuss nach hinten los. Mbwando konnte einen durchgebrochenen Stürmer nur noch per Foul stoppen, und per Elfmeter fiel das 3:0. Willi Landgraf wusste sich zehn Minuten später ebenfalls nur noch mit einem Foul zu helfen. Diesmal verhinderten Dirk Memmersheim und die bekannten holländischen Schwächen beim Elfmeterschießen das 4:0. Insgesamt eine sehr schlechte Leistung der Alemannia, die nur durch die leckeren Fritten etwas erträglicher gemacht wurde. Stephan Lämmermann konnte als einziger mit Abstrichen überzeugen. Auch die Neuzugänge enttäuschten. Miroslaw Spizak erwies sich mehrmals als zu eigensinnig. An Eric van der Luer lief das Spiel ebenso vorbei wie in der zweiten Halbzeit an Daniel Ferl.



Zurück