Zuschauer: 550
Gelb: Grlic, Mbwando, Landgraf - 1 mal Gelb für Maastricht
Gelb-Rot: Heymans (70.; wiederholtes Foulspiel)
1:0 van der Weerd (19.)
2:0 Taiwo (44.)
3:0 Taiwo (74.; Foulelfmeter)
Memmersheim hält Foulelfmeter (83.)
Gehälter, Torwarttrainer, Masseure, Sommertrainingslager, Bernd Rauw, die
Oberligamannschaft - die Liste der Opfer der Finanznot bei der Alemannia ist
lang. Als letztes sparte man sich nun auch die alljäjrliche
Saisoneröffnung. Umso besser, die war ohnehin meistens langweilig und
verregnet. Dass der Verein dabei durch Getränke- und Fanartikelverkauf
bei kostengünstigem Programmablauf wie "Spieler unters Volk
schicken" noch Gewinn machen kann, ist eine andere Geschichte.
Jedenfalls wurde stattdessen ein Testspiel mit dem niederländischen
Zweitligisten Maastrichter VV vereinbart. Maastricht steckt (kaum zu
glauben) in noch größeren Finanznöten als die Alemannia und
hatte sich daher sogar um eine Fusion mit Shittard und Roda zum
"FC Limburg" bemüht. Austragungsort des Spiels sollte die
Anlage des EHC Hoensbroek bei Heerlen sein. Der EHC verfügt über
einen schönen Plätz mit einer kleinen Tribüne und einem
Grashügel auf der Gegengeraden. Am Spieltag bot der Grashügel bei
bestem Wetter genügend Platz, um in der Sonne zu liegen, und auf der
Tribüne gab es reichlich schattige Sitzplätze. Gesehen hätte
man von dort allerdings nichts, denn gespielt wurde auf einem Nebenplatz, der
weder Sitzgelegenheiten noch Sonnenschutz bot. Immerhin verfügte der
gastgebende Verein (wie eigentlich die meisten Amateurligisten in Holland und
Belgien) über mehrere gut gepflegte Rasenplätze - bei einem solchen
Anblick kann man als Alemannia-Fan nur vor Neid erblassen. Gut 500 Zuschauer
waren erschienen, darunter vielleicht 150 Anhänger der Alemannia. Auch
einige Roda-Fans kamen zur Unterstützung, wobei Zusammenstöße
mit MVV-Anhängern glücklicherweise ausblieben.
In der Aufstellung der Alemannia gab es keine nennenswerten
Überraschungen. George Mbwando spielte die meiste Zeit in der Abwehr,
Ralph Gunesch kam wie schon gegen Trabzonspor zu einem ungemein sinnvollen
Kurzeinsatz, Christian Schäfer und Baba Iddi liefen sich ganz umsonst
warm, und Karlheinz Pflipsen war noch nicht wieder dabei. Nach zuletzt zwei
besseren Testspielen hätte man gehofft, dass die Alemannia gegen einen
holländischen Zweitligisten, der allenfalls Fußball auf
Regionalliganiveau spielt, etwas besser aussehen würde, aber leider
hatten die Schwarz-Gelben an diesem Tag nicht allzu viel zu bieten und
ließen sich streckenweise von den Holländern vorführen. Die
Alemannia bestimmte das Spielgeschehen, war aber vor dem Tor erschreckend
harmlos und ließ sich immer wieder auskontern. Nach 12 Minuten rettete
noch der Pfosten für den geschlagenen Stephan Straub, dann hieß
es nach 19 Minuten 1:0 für Maastricht. Kurz vor der Pause drängte
die Alemannia auf den Ausgleich und kassierte das 2:0. Nach dem Wechsel bekam
ein übermotivierter Rot-Weißer von einem übermotivierten
Schiedsrichter die gelb-rote Karte gezeigt. Nun wurde erst recht nur noch
auf ein Tor gespielt. Trotzdem ging der Schuss nach hinten los. Mbwando
konnte einen durchgebrochenen Stürmer nur noch per Foul stoppen, und
per Elfmeter fiel das 3:0. Willi Landgraf wusste sich zehn Minuten später
ebenfalls nur noch mit einem Foul zu helfen. Diesmal verhinderten Dirk
Memmersheim und die bekannten holländischen Schwächen beim
Elfmeterschießen das 4:0. Insgesamt eine sehr schlechte Leistung der
Alemannia, die nur durch die leckeren Fritten etwas erträglicher gemacht
wurde. Stephan Lämmermann konnte als einziger mit Abstrichen
überzeugen. Auch die Neuzugänge enttäuschten. Miroslaw Spizak
erwies sich mehrmals als zu eigensinnig. An Eric van der Luer lief das Spiel
ebenso vorbei wie in der zweiten Halbzeit an Daniel Ferl.
Zurück