So, 20.04.03:
Union Berlin - ALEMANNIA 3:2 (0:2)
Wulnikowski - Persich, Molata, Ernemann (46. Keita), Nikol - Balcarek, Veit (46. Ristic), Koilow, Wehlage, Bruns (49. Okeke) - Baumgart
(Beuckert - Igwe, Sandmann, El-Akchaoui / Votava)
Straub - Zimmermann, Klitzpera, Bediako, Heeren (79. Bayock) - Rosin (71. Caspers), Mbwando, Ferl, Grlic - Spizak, Krontiris
(Memmersheim - Gunesch / Berger)

Zuschauer: 6076 (ca. 200 aus Aachen)
Gelb: Bruns, Molata - Ferl

0:1 Krontiris (13.)
0:2 Heeren (29.; Grlic)
1:2 Grlic (54.; Eigentor)
2:2 Wehlage (57.)
3:2 Keita (62.)









Das Wochenende hatte für die Alemannia mit dem sicher gewordenen Abstieg der Amateure katastrophal begonnen. Immerhin konnte man am Ostersonntag entspannt nach Berlin fahren, es ging um gar nichts mehr. Viel erwarten durfte man nach den vorherigen Auftritten allerdings nicht, zumal fünf Stammspieler ausfielen. Willi Landgraf, Quido Lanzaat, Karlheinz Pflipsen, Eric van der Luer und Josef Ivanovic fehlten alle aus mehr oder weniger nachvollziehbaren Gründen. Für sie kamen u.a. Mark Zimmermann, Daniel Ferl und Emmanuel Krontiris zum Einsatz, die eine Woche vorher in Osterfeld noch nicht einmal Oberligatauglichkeit bewiesen hatten. Für die Bank wurden neben Dirk Caspers noch Thierry Bayock und Ralph Gunesch trotz ihres Einsatzes im desolaten Spiel gegen Solingen am Vortag nachnominiert. Insgesamt reiste die Alemannia mit nur 13 Feldspielern an.
Bei gutem Wetter und Sonne machte es in der ersten Halbzeit endlich noch einmal Spaß, zuzusehen. Union präsentierte sich in einem erbärmlichen Zustand, und die Alemannia wusste es auszunutzen und trug einige sehr gefällige Angriffe vor. Daniel Ferl hatte nach zehn Minuten die erste Chance mit einem Kopfball. Zwei Minuten später hätte die Führung fallen müssen: Ivica Grlic bediente Miroslaw Spizak mit einem präzisen Steilpass. Spizak hätte selber abschließen können, legte aber noch einmal quer auf Emmanuel Krontiris. Der wurde beim Abschluss gestört und legte seinerseits quer auf George Mbwando. Der hätte das Tor machen müssen, bekam aber den Ball nicht richtig unter Kontrolle und hob ihn schließlich in Richtung langer Pfosten. Dort geriet Miroslaw Spizak so weit in Rücklage, dass er den Ball mit der Fußspitze von der Torlinie zurück ins Feld beförderte. Die ganze Aktion sah ziemlich peinlich aus, aber die Alemannia setzte nach. Noch vor der Mittellinie wurde der Ball zurückerobert, und Emmanuel Krontiris lief durch drei regungslose Abwehrspieler hindurch in Richtung Tor und schob den Ball an Torwart Wulnikowski vorbei zum 0:1 ins Netz. Dann war es wieder Daniel Ferl, der eine Kopfballvorlage von George Mbwando beinahe zum zweiten Tor genutzt hätte. Stephan Straub, nach seinen Fehlern gegen Lübeck und Braunschweig verunsichert, ließ Mitte der ersten Halbzeit einen harmlosen Schuss nach vorne abprallen und hatte Glück, dass die nachsetzenden Berliner Stürmer den Ball nicht über die Linie brachten. Nach einer halben Stunde zeigte Ivica Grlic ein weiteres Beispiel seiner Passkunst. Die Berliner Abwehr spielte auf Abseits, aber Henri Heeren wurde von Grlic genau im richtigen Moment bediente und fand sich ebenso frei vor dem Tor wieder wie Krontiris beim 0:1. Auch Heeren behielt die Nerven, und so stand es überraschend 0:2.
Zur Pause wechselte der Gastgeber zweimal aus, in der 49. Minute sogar ein drittes Mal. Die Alemannia hatte die erste Chance der zweiten Halbzeit, als Miroslaw Spizak und Emannuel Krontiris eine Hereingabe von George Mbwando verpassten. Dann fiel aus heiterem Himmel das 1:2. Ivica Grlic lenkte einen Freistoß von Nikol unhaltbar ins eigene Tor. Für Union war das Tor der Weckruf, und die Alemannia hatte in den folgenden zehn Minuten unverständlicherweise nichts entgegenzusetzen. Nach einem abgeblockten Schuss von Mark Zimmermann rollte der nächste Berliner Angriff über Keita in Richtung Aachener Tor. Keite legte schließlich quer auf Wehlage, der aber nur einen harmlosen Schuss zustande brachte. Kurze Zeit später stand es schon 2:2. Balcarek spielte von der Mittellinie steil auf Wehlage. Dessen Bewacher Eddie Bediako lief etwas zu spät los und konnte Wehlage nicht daran hindern, den Ball mit dem Außenrist über Stephan Straub zum sehenswerten Ausgleichstor zu heben. Wieder nur fünf Minuten später ließ sich George Mbwando nahr der Torauslinie von Koilow austanzen, und Koilow flankte auf Keita, der mit dem Kopf eher am Ball war als Eddie Bediako und das 3:2 erzielte. Immerhin konnte die Alemannia nach denm Rückstand noch einmal entgegenhalten und ließ den Ball teilweise sehr ansehnlich durch die eigenen Reihen laufen. Den vielversprechendsten Angriff unterband Molata als letzter Mann mit einem Foul an Miroslaw Spizak und hatte Glück, dass er nur Gelb sah. Keita hatte nach Pass von Koilow noch eine gute Konterchance für Union, bevor das Spiel in der Schlussviertelstunde etwas verflachte. Die Alemannia war um den Ausgleich bemüht, aber große Torchancen blieben aus.
So endete das Spiel ähnlich deprimierend wie die vorherigen - seit Wochen hat von den Profis bis zur B-Jugend keine Alemannia-Mannschaft mehr einen Punkt geholt. Immerhin zeigte einige Spieler eine ansprechende Leistung und gute spielerische Ansätze - während andere kaum Zweitligatauglichkeit erkennen ließen. Union ist nach dem Sieg endgültig gerettet, was von den Zuschauern ausgiebig gefeiert wurde - bereits während des Spiels hatte der Support eine beeindruckende Lautstärke erreicht. Für die Alemannia war es die dritte Niederlage in Folge, und gegen Mainz bedarf es einer deutlichen Leistungssteigerung, wenn man die vierte verhindern und nicht den guten Gesamteindruck dieser Saison zerstören will.



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