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Wulnikowski - Persich, Molata, Ernemann (46. Keita), Nikol -
Balcarek, Veit (46. Ristic), Koilow, Wehlage,
Bruns (49. Okeke) - Baumgart
(Beuckert - Igwe, Sandmann, El-Akchaoui / Votava) |
Straub - Zimmermann, Klitzpera, Bediako, Heeren (79. Bayock) -
Rosin (71. Caspers), Mbwando, Ferl, Grlic - Spizak, Krontiris
(Memmersheim - Gunesch / Berger) |
Das Wochenende hatte für die Alemannia mit dem sicher gewordenen Abstieg
der Amateure katastrophal begonnen. Immerhin konnte man am Ostersonntag
entspannt nach Berlin fahren, es ging um gar nichts mehr. Viel erwarten durfte
man nach den vorherigen Auftritten allerdings nicht, zumal fünf
Stammspieler ausfielen. Willi Landgraf, Quido Lanzaat, Karlheinz Pflipsen,
Eric van der Luer und Josef Ivanovic fehlten alle aus mehr oder weniger
nachvollziehbaren Gründen. Für sie kamen u.a. Mark Zimmermann,
Daniel Ferl und Emmanuel Krontiris zum Einsatz, die eine Woche vorher in
Osterfeld noch nicht einmal Oberligatauglichkeit bewiesen hatten. Für die Bank
wurden neben Dirk Caspers noch Thierry Bayock und Ralph Gunesch trotz ihres
Einsatzes im desolaten Spiel gegen Solingen am Vortag nachnominiert. Insgesamt
reiste die Alemannia mit nur 13 Feldspielern an.
Bei gutem Wetter und Sonne machte es in der ersten Halbzeit endlich noch
einmal Spaß, zuzusehen. Union präsentierte sich in einem
erbärmlichen Zustand, und die Alemannia wusste es auszunutzen und trug
einige sehr gefällige Angriffe vor. Daniel Ferl hatte nach zehn Minuten
die erste Chance mit einem Kopfball. Zwei Minuten später hätte die
Führung fallen müssen: Ivica Grlic bediente Miroslaw Spizak mit
einem präzisen Steilpass. Spizak hätte selber abschließen
können, legte aber noch einmal quer auf Emmanuel Krontiris. Der wurde
beim Abschluss gestört und legte seinerseits quer auf George Mbwando.
Der hätte das Tor machen müssen, bekam aber den Ball nicht richtig
unter Kontrolle und hob ihn schließlich in Richtung langer Pfosten. Dort
geriet Miroslaw Spizak so weit in Rücklage, dass er den Ball mit der
Fußspitze von der Torlinie zurück ins Feld beförderte. Die
ganze Aktion sah ziemlich peinlich aus, aber die Alemannia setzte nach. Noch
vor der Mittellinie wurde der Ball zurückerobert, und Emmanuel Krontiris
lief durch drei regungslose Abwehrspieler hindurch in Richtung Tor und schob
den Ball an Torwart Wulnikowski vorbei zum 0:1 ins Netz. Dann war es wieder
Daniel Ferl, der eine Kopfballvorlage von George Mbwando beinahe zum zweiten
Tor genutzt hätte. Stephan Straub, nach seinen Fehlern gegen Lübeck
und Braunschweig verunsichert, ließ Mitte der ersten Halbzeit einen
harmlosen Schuss nach vorne abprallen und hatte Glück, dass die
nachsetzenden Berliner Stürmer den Ball nicht über die Linie
brachten. Nach einer halben Stunde zeigte Ivica Grlic ein weiteres Beispiel
seiner Passkunst. Die Berliner Abwehr spielte auf Abseits, aber Henri Heeren
wurde von Grlic genau im richtigen Moment bediente und fand sich ebenso frei
vor dem Tor wieder wie Krontiris beim 0:1. Auch Heeren behielt die Nerven, und
so stand es überraschend 0:2.
Zur Pause wechselte der Gastgeber zweimal aus, in der 49. Minute sogar ein
drittes Mal. Die Alemannia hatte die erste Chance der zweiten Halbzeit, als
Miroslaw Spizak und Emannuel Krontiris eine Hereingabe von George Mbwando
verpassten. Dann fiel aus heiterem Himmel das 1:2. Ivica Grlic lenkte einen
Freistoß von Nikol unhaltbar ins eigene Tor. Für Union war das
Tor der Weckruf, und die Alemannia hatte in den folgenden zehn Minuten
unverständlicherweise nichts entgegenzusetzen. Nach einem abgeblockten
Schuss von Mark Zimmermann rollte der nächste Berliner Angriff über
Keita in Richtung Aachener Tor. Keite legte schließlich quer auf
Wehlage, der aber nur einen harmlosen Schuss zustande brachte. Kurze Zeit
später stand es schon 2:2. Balcarek spielte von der Mittellinie steil
auf Wehlage. Dessen Bewacher Eddie Bediako lief etwas zu spät los und
konnte Wehlage nicht daran hindern, den Ball mit dem Außenrist über
Stephan Straub zum sehenswerten Ausgleichstor zu heben. Wieder nur fünf
Minuten später ließ sich George Mbwando nahr der Torauslinie von
Koilow austanzen, und Koilow flankte auf Keita, der mit dem Kopf eher am Ball
war als Eddie Bediako und das 3:2 erzielte. Immerhin konnte die Alemannia nach
denm Rückstand noch einmal entgegenhalten und ließ den Ball
teilweise sehr ansehnlich durch die eigenen Reihen laufen. Den
vielversprechendsten Angriff unterband Molata als letzter Mann mit einem
Foul an Miroslaw Spizak und hatte Glück, dass er nur Gelb sah. Keita
hatte nach Pass von Koilow noch eine gute Konterchance für Union, bevor
das Spiel in der Schlussviertelstunde etwas verflachte. Die Alemannia war um
den Ausgleich bemüht, aber große Torchancen blieben aus.
So endete das Spiel ähnlich deprimierend wie die vorherigen - seit Wochen
hat von den Profis bis zur B-Jugend keine Alemannia-Mannschaft mehr einen
Punkt geholt. Immerhin
zeigte einige Spieler eine ansprechende Leistung und gute spielerische
Ansätze - während andere kaum Zweitligatauglichkeit erkennen
ließen. Union ist nach dem Sieg endgültig gerettet, was von den
Zuschauern ausgiebig gefeiert wurde - bereits während des Spiels hatte
der Support eine beeindruckende Lautstärke erreicht. Für die
Alemannia war es die dritte Niederlage in Folge, und gegen Mainz bedarf es
einer deutlichen Leistungssteigerung, wenn man die vierte verhindern
und nicht den guten Gesamteindruck dieser Saison zerstören will.