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Nicht - Pinto, Klitzpera, Sichone, Noll - Plaßhenrich,
Reghecampf (68. Casper), Rösler, Fiel - Ebbers,
Meijer (73. Bruns)
(Straub - Stehle, Heidrich, Sukalo, Koen / Hecking) |
Piplica - da Silva, McKenna, Berhalter, Sidney -
Rost (65. Gomez), Bandrowski, Radu (85. Sahin), Gunkel,
Ziebig (90. Baumgart) - Kioyo
(Thoms - Hysky, Jungnickel, Dworrak / Sander) |
Alle hatten am Wochenende für die Alemannia gespielt, und die Alemannia
hatte beim Heimspiel gegen Cottbus die Chance, sich weiter abzusetzen.
Ohne den gesperrten Jan Schlaudraff lief erstmal das Sturmduo Meijer/Ebbers
auf; hinten links erhielt Emil Noll den Vorzug vor Mirko Casper. Dieter
Hecking hatte im Laufe der Woche einen "Hexenkessel" gefordert,
allerdings bedeuteten 16515 Zuschauer bei Schneeregen und
Liveübertragung erst einmal Saisonminusrekord. Diese machten aber in den
ersten Minuten mächtig Lärm, und die Alemannia legte in der
Anfangsphase ein entsprechend hohes Tempo vor.
Cottbus machte unter Druck nicht den sichersten Eindruck; allen voran Tomislav
Piplica wirkte, als warte er nur auf die Gelegenheit zum
Eigentor - nach sechs Minuten schoss er Marius Ebbers an und säbelte im
Anschluss den eigenen Mitspieler um. Zehn Minuten waren gespielt, als die
Alemannia das verdiente 1:0 erzielte... leider versagte der Schiedsrichter dem
Tor die Anerkennung. Cristian Fiel hatte im Anschluss an einen Freistoß
vom Sechzehner ins rechte Eck getroffen, aber Emil Noll hatte vor der Nase von
Piplica im Abseits gestanden. Das wertete der Schiedsrichter nicht ganz zu
Unrecht als aktives Abseits, obwohl bei Piplicas Umherirren in den ersten
Minuten eine zusätzliche Irritation kaum möglich gewesen
wäre. Nicht nur in dieser Szene kam Hektik auf, aufkommender
Spielfluss wurde allzu oft vom kleinlich pfeifenden Schiedsrichter zunichte
gemacht. Der anfängliche Schwung der Alemannia ließ allmählich
nach, und die Gästeabwehr hatte das Geschehen meistens im Griff. Cottbus
war lange Zeit höchstens bei Standardsituationen gefährlich;
Kristian Nicht hatte auf glattem Untergrund Mühe mit einem Freistoß
von Daniel Gunkel. Auf der anderen Seite schoss Sergio Pinto aus
aussichtsreicher Position Laurentiu Reghecampf an. Die Gäste waren schon
in der ersten Halbzeit dankbar für jede Gelegenheit, einige Sekunden zu
schinden. Kurz vor dem Wechsel wälzte sich Daniel Ziebig nach Foul von
Sergio Pinto am Boden und wurde von zwei Betreuern zur Seitenlinie vor die
Überdachte begleitet. Während Ziebig ein Stück Rasen in
Richtung pöbelnder Zuschauer trat, hob der Cottbusser Betreuer mit der
Wolfgang-Wolf-Frisur ein Feuerzeug vom Boden auf, das nicht annähernd
irgendjemand getroffen hatte, und präsentierte es dem Schiedsrichter.
Der ermahnte mit dem Pausenpfiff noch Emil Noll, der als Reaktion auf den zur
Unzeit erfolgten Abpfiff den Ball seine Richtung geschossen hatte.
In der zweiten Halbzeit fand die Alemannia kaum ein Mittel, gefährlich
vor das Gästetor zu kommen; das Fehlen von Jan Schlaudraff machte sich
stärker bemerkbar als gedacht. Von "Hexenkessel" konnte im
übrigen immer weniger die Rede sein, im Gegenteil wurden ohnehin
unsichere Spieler wie Emil Noll durch mit ungelduldigem Raunen bedachte
Fehlpässe weiter verunsichert. Für die einzige nenneswerte
Gelegenheit der Alemannia sorgte Tomislav Piplica, der einen Distanzschuss von
Sergio Pinto ungelenk über die Latte lenkte. In zwei Szenen konnte die
Alemannia froh sein, nicht in Rückstand zu geraten. Sergio Pinto musste
nach einer Cottbusser Ecke gleich zweimal auf der Linie retten, der erste Ball
war per Flugkopfball vom eigenen Mann, Erik Meijer gekommen. Dann trat Moses
Sichone am Strafraumeck über den Ball, und Sergiu Radu stand in
halblinker Position frei vor Kristian Nicht, der gut den Winkel verkürzte und
zumindest den einen Punkt festhielt. Drei Heimspiele hatte die Alemannia schon
durch späte Tore gewonnen, und fast hätte es wieder geklappt. Marius
Ebbers grätschte den Ball in der Nachspielzeit Kevin McKenna von den
Füßen, aber der Ball kullerte am rechten Pfosten vorbei. In der
93. Minute gab es noch einmal Eckball; Emil Noll verlängerte den Ball in Richtung Tor,
zwei Cottbusser klärten auf der Linie, und es wurde vergebens (und zu
Unrecht) Tor reklamiert.
Das Unentschieden geht in Ordnung, die Alemannia blieb größtenteils
zu harmlos. Auf der anderen Seite hat man nicht zu viel riskiert, stets die
Ordnung bewahrt und so immerhin einen Punkt behalten. Bei der derzeitigen
Tabellensituation kann man damit sicher leben, auch wenn man die Chance
verpasst hat, den Vorsprung zu vergrößern.