Fr, 20.01.06:
ALEMANNIA - Erzgebirge Aue 3:1 (1:0)
Nicht - Pinto (83. Landgraf), Klitzpera, Sichone, Casper - Plaßhenrich, Reghecampf, Rösler, Fiel (75. Noll) - Schlaudraff (87. Bruns), Meijer
(Straub - Heidrich, Koen, Ebbers / Hecking)
Bobel - Kos, Emmerich, Trehkopf - Heller, Liebers Curri (69. Klinka), Lenze (80. Siradse), Mikolajczak - Juskowiak (80. Helbig), Demir
(Hahnel - Loose, Kurth, Ehlers / Schädlich)

Zuschauer: 18393 (ca. 300 aus Aue)
Gelb: Schlaudraff - Liebers, Kos, Mikolajczak

1:0 Klitzpera (42.; Reghecampf)
1:1 Demir (62.)
2:1 Schlaudraff (66.)
3:1 Reghecampf (74.; Foulelfmeter; Schlaudraff)







Zum dritten Mal nach 1984/85 und 2003/04 ging die Alemannia als Herbstmeister in die Rückrunde der zweiten Liga. In beiden Fällen wurde der Rückrundenauftakt verkackt, ebenso in der letzten Saison. Nach ungewöhnlich kurzer Winterpause wartete nun auch noch Erzgebirge Aue, gegen die es in der letzten Saison eine bittere 1:5-Pleite setzte. Man konnte also eigentlich nur verlieren... Dieter Hecking setzte in diesem schweren Spiel auf die zuletzt erfolgreiche Elf, auch Kristian Nicht wurde nicht etwa von Stephan Straub auf die Bank verdrängt.
Die Alemannia hatte nach wenigen Minuten durch Sascha Rösler die erste Chance, tat sich aber ansonsten schwer und zeigte viel Respekt vor dem konterstarken Gegner, der mit (vor dem Spiel) 13 Gegentreffern die defensivstärkste Mannschaft der Liga stellte. Dazu kamen viele Missverständnisse und Fehler im Spielaufbau bei der Alemannia. Aue stand sehr sicher, strahlte aber zum Glück selbst kaum Torgefahr aus. Die Alemannia war immerhin bei Standardsituationen gefährlich. Nach Freistoß von Sergio Pinto behinderten sich Mirko Casper und Cristian Fiel gegenseitig. Zum richtigen Zeitpunkt gelang drei Minuten vor der Pause die Führung. Alexander Klitzpera köpfte eine Ecke von Laurentiu Reghecampf aus drei Metern zum 1:0 über die Linie. Die Gäste gerieten nun kurzzeitig ins Schwimmen, und die Alemannia hätte noch vor der Pause nachlagen können. Laurentiu Reghecampf zirkelte einen Freistoß gegen die Latte.
Nach dem Wechsel zeigte unsere Hintermannschaft gegen offensivere Gäste deutliche Unsicherheiten. Skerdilaid Curri setzte sich gegen Mirko Casper durch und legte zurück auf Andrzej Juskowiak, der freistehend am Sechzehner Maß nahm und den rechten Pfosten traf. Auf der anderen Seite hätte Sascha Rösler vor die Vorentscheidung sorgen können, trat den Ball aber aus kurzer Distanz über die Latte, anstatt ihn mit dem Kopf einzudrücken. Glück hatte die Alemannia hingegen, als Andrzej Juskowiak den Ball aus zwei Meter Entfernung über das Tor köpfte und als ein Foulspiel von Sergio Pinto im eigenen Strafraum nicht geahndet wurde. Nach einer Stunde leitete ein zu kurzer Abschlag von Kristian Nicht den Ausgleich ein. Skerdilaid Curri bediente auf der rechten Seite Florian Heller, dessen Hereingabe Moses Sichone unbedrängt in den Lauf von Alexander Klitzpera weiterleitete. Von da sprang der Ball an den Pfosten, und Ex-Alemanne Ersin Demir bedankte sich mit dem 1:1. Die Gäste hatten nun kurzzeitig Oberwasser, Reiner Plaßhenrich verhinderte im letzten Moment den erfolgreichen Abschluss eines schnellen Konters. Zur allgemeinen Erleichterung schenkten uns die Gäste in dieser Phase die erneute Führung. René Trehkopf spielte einen unpräzisen Querpass, Jörg Emmerich reagierte zu spät, und Jan Schlaudraff hatte freie Bahn, behielt die Nerven und schob den Ball an Tomasz Bobel vorbei zum 2:1 ins Netz. Acht Minuten später enteilte Jan Schlaudraff nach Doppelpass mit Cristian Fiel seinem Bewacher René Trehkopf und wurde von diesem elfmeterreif am Trikot gezogen. Laurentiu Reghecampf drosch den Ball sicher zum 3:1 unter die Latte. Danach gaben sich die Gäste auf, und die Alemannia hätte sogar noch höher gewinnen können.
Die anderen Ergebnisse waren günstig (1860 und Freiburg nur Unentschieden), und man schaute mit glasigem Blick zur Tabelle auf der Anzeigetafel. Noch besser kam es eine Viertelstunde nach Abpfiff, als die Anzeigetafel den wenigen verbliebenen Zuschauern das 2:1 von Burghausen gegen Freiburg vermeldete. Dadurch ist die Tabelle für Leute mit Höhenangst definitiv ungeeignet, die Alemannia hat sechs Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz. Die Voraussetzungen für den Aufstieg waren noch nie so günstig...

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