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Nicht - Pinto (83. Landgraf), Klitzpera, Sichone, Casper -
Plaßhenrich, Reghecampf, Rösler, Fiel (75. Noll) -
Schlaudraff (87. Bruns), Meijer
(Straub - Heidrich, Koen, Ebbers / Hecking) |
Bobel - Kos, Emmerich, Trehkopf - Heller, Liebers
Curri (69. Klinka), Lenze (80. Siradse), Mikolajczak -
Juskowiak (80. Helbig), Demir
(Hahnel - Loose, Kurth, Ehlers / Schädlich) |
Zum dritten Mal nach 1984/85 und
2003/04 ging die Alemannia als Herbstmeister in die Rückrunde der
zweiten Liga. In beiden Fällen wurde der Rückrundenauftakt verkackt,
ebenso in der letzten Saison. Nach ungewöhnlich kurzer Winterpause
wartete nun auch noch Erzgebirge Aue, gegen die es in der letzten Saison eine
bittere 1:5-Pleite setzte. Man konnte also eigentlich
nur verlieren... Dieter Hecking setzte in diesem schweren Spiel auf die
zuletzt erfolgreiche Elf, auch Kristian Nicht wurde nicht etwa von Stephan
Straub auf die Bank verdrängt.
Die Alemannia hatte nach wenigen Minuten durch Sascha Rösler die erste
Chance, tat sich aber ansonsten schwer und zeigte viel Respekt vor dem
konterstarken Gegner, der mit (vor dem Spiel) 13 Gegentreffern die
defensivstärkste Mannschaft der Liga stellte. Dazu kamen viele
Missverständnisse und Fehler im Spielaufbau bei der Alemannia. Aue stand
sehr sicher, strahlte aber zum Glück selbst kaum Torgefahr aus. Die
Alemannia war immerhin bei Standardsituationen gefährlich. Nach Freistoß
von Sergio Pinto behinderten sich Mirko Casper und Cristian Fiel gegenseitig.
Zum richtigen Zeitpunkt gelang drei Minuten vor der Pause die Führung.
Alexander Klitzpera köpfte eine Ecke von Laurentiu Reghecampf aus drei
Metern zum 1:0 über die Linie. Die Gäste gerieten nun kurzzeitig
ins Schwimmen, und die Alemannia hätte noch vor der Pause nachlagen
können. Laurentiu Reghecampf zirkelte einen Freistoß gegen die
Latte.
Nach dem Wechsel zeigte unsere Hintermannschaft gegen offensivere Gäste
deutliche Unsicherheiten. Skerdilaid Curri setzte sich gegen Mirko Casper
durch und legte zurück auf Andrzej Juskowiak, der freistehend am
Sechzehner Maß nahm und den rechten Pfosten traf. Auf der anderen Seite
hätte Sascha Rösler vor die Vorentscheidung sorgen können,
trat den Ball aber aus kurzer Distanz über die Latte, anstatt ihn mit dem
Kopf einzudrücken. Glück hatte die Alemannia hingegen, als Andrzej
Juskowiak den Ball aus zwei Meter Entfernung über das Tor
köpfte und als ein Foulspiel von Sergio Pinto im eigenen Strafraum nicht
geahndet wurde. Nach einer Stunde leitete ein zu kurzer Abschlag von Kristian
Nicht den Ausgleich ein. Skerdilaid Curri bediente auf der rechten Seite
Florian Heller, dessen Hereingabe Moses Sichone unbedrängt in den Lauf
von Alexander Klitzpera weiterleitete. Von da sprang der Ball an den Pfosten,
und Ex-Alemanne Ersin Demir bedankte sich mit dem 1:1. Die Gäste hatten
nun kurzzeitig Oberwasser, Reiner Plaßhenrich verhinderte im letzten
Moment den erfolgreichen Abschluss eines schnellen Konters. Zur allgemeinen
Erleichterung schenkten uns die Gäste in dieser Phase die erneute
Führung. René Trehkopf spielte einen unpräzisen Querpass,
Jörg Emmerich reagierte zu spät, und Jan Schlaudraff hatte freie
Bahn, behielt die Nerven und schob den Ball an Tomasz Bobel vorbei zum 2:1
ins Netz. Acht Minuten später enteilte Jan Schlaudraff nach Doppelpass
mit Cristian Fiel seinem Bewacher René Trehkopf und wurde von diesem
elfmeterreif am Trikot gezogen. Laurentiu Reghecampf drosch den Ball sicher
zum 3:1 unter die Latte. Danach gaben sich die Gäste auf, und die
Alemannia hätte sogar noch höher gewinnen können.
Die anderen Ergebnisse waren günstig (1860 und Freiburg nur
Unentschieden), und man schaute mit glasigem Blick zur Tabelle auf der
Anzeigetafel. Noch besser kam es eine Viertelstunde nach Abpfiff, als die
Anzeigetafel den wenigen verbliebenen Zuschauern das 2:1 von Burghausen gegen
Freiburg vermeldete. Dadurch ist die Tabelle für Leute mit
Höhenangst definitiv ungeeignet, die Alemannia hat sechs Punkte Vorsprung
auf einen Nichtaufstiegsplatz. Die Voraussetzungen für den Aufstieg
waren noch nie so günstig...