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Wache - Bodog, Friedrich, Neustädter, Skrinjar -
Babatz (28. Weiland), Kramny,
Schuler (76. Bediako) - Thurk, N'Kufo (65. Voronin), Ziemer
(Hoffmeister - Christ, Hock, Probst / Klopp) |
Straub - Landgraf, Heeren (46. Rudan), Spanier, Zernicke -
Rauw, Bayock, Grlic, Pflipsen (66. T. Diane),
Zimmermann (46. Caillas) - Xie Hui
(Memmersheim - F. Schmidt, Gunesch, Lämmermann / Berger) |
Ein hässliches Stadion. Rot-Weiß gekleidete Suffköppe.
Schlechte Karnevalslieder. Genau, Alemannia hatte ein Auswärtsspiel in
Düsseldorf. Oder war es Cöln? Schwer zu sagen, am Rhein ist eine
Stadt wie die andere. Jedenfalls mussten wir zum Tabellenführer der
zweiten Liga. Nachdem in der gesamten Hinrunde auswärts nur ein Punkt
gelang, und man zuletzt auf des Gegners Platz dreimal in Folge fünf Tore
kassiert hatte, ging man zumindest für die Wettbüros als klarer
Außenseiter in die Begegnung. Die in Bochum ausgewechselten Frank
Schmidt und Sascha Hildmann blieben ebenso wie Taifour Diane auf der Bank
bzw. auf der Tribüne, dafür rückten Mark Spanier, Thierry
Bayock und Mark Zimmermann wieder in die Startelf.
Nur 8118 Zuschauer (und das beim Spitzenreiter) sahen eine recht schwache
erste Halbzeit, die nach einer Viertelstunde ihren ersten Höhepunkt
hatte. Irgendwo nahe der Mittellinie wurde der Schiedsrichter von einem
Mainzer Spieler sauber KO geschossen. Das Spiel musste für gut zwanzig
Minuten unterbrochen werden. Während per Durchsage ein neuer Linienrichter
gesucht und gefunden wurde, nutzten die ca. 400 mitgereisten Aachener Fans
die Unterbrechung dazu, versäumte Pinkelpausen nachzuholen oder sich die
Zeit mit der Polizei zu vertreiben. Als es weiterging, wurde das Spiel auch
nicht besser. Aachen war bis auf ein Abseitstor harmlos im Spiel nach vorne,
stand aber im Gegensatz zu den letzten Auswärtsspielen hinten
diszipliniert und relativ sicher. Echte Gefahr drohte erstmals, als Ivica
Grlic einen Mainzer Freistoß aus 20 Metern so abfälschte, dass der
Ball das Lattenkreuz nur knapp verfehlte. Wenig später war Schuler nach
Fehler von Spanier frei durchgebrochen, scheiterte aber an Straub. Beim
anschließenden Eckball lenkte Stephan Straub einen Kopfball von Bodog
gegen die Latte.
Nach dem Wechsel Aufregung, als direkt vor dem Aachener Block Zernicke von
Thurk gefoult wurde und sich schreiend am Boden wälzte. Es kam zu einem
Handgemenge, bei dem Olivier Caillas Eugen Hach Konkurrenz machte und der
Schiedsrichter teilweise völlig den Überblick verlor. Für das
Foul gab es Gelb-Rot, die Szenen danach blieben ungeahndet. In Überzahl
machte Aachen jetzt Druck und konnte oft nur durch Fouls gestoppt werden.
Xie Hui verlängerte eine Ecke von Ivica Grlic auf den eingewechselten Taifour Diane, der
freistehend einen Kopfball neben das Tor setzte. Einige Minuten späer
stand Diane nach Doppelpass mit Xie Hui völlig frei vor Torwart Wache,
zielte aber am linken Pfosten vorbei. Eine Viertelstunde vor dem Ende dann
Freistoß für die Alemannia aus gut 20 Metern Torentfernung.
"Zernicke, Zernicke" forderten die Fans (und nicht etwa
"Erwin" oder gar "Delzepich"), hatte der doch im Jahr
zuvor die Aachener in Mainz in Führung geschossen. Tatsächlich stand
Zernicke zur Ausführung des Freistoßes bereit, aber es war
schließlich Ivica Grlic, der den Ball zum 0:1 ins rechte untere Eck
schlenzte. Während im Fanblock kräftig gefeiert wurde, brachte
unsere Mannschaft irgendwie den ersten Auswärtssieg über die
Runden, obwohl es noch mehrmals eng vor dem Kasten von Stephan Straub wurde,
und obwohl Xie Hui und Olivier Caillas eine Konterchance verstolperten und
Thierry Bayock das vom stürmenden Wache alleingelassene Tor nicht traf.
Mit diesem Sieg lässt sich beruhigt in die Winterpause gehen und
Weihnachten feiern. Fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz sind
schon sind ein gutes Polster für das schwere Heimspiel gegen Hannover im
Februar. Nur eines hat heute nachdenklich gestimmt: nach der Auswechslung von
Henri Heeren stand in der zweiten Halbzeit kein einziger Spieler aus unserer
Aufstiegself auf dem Platz. Weder Frank Schmidt noch Stephan Lämmermann
wurden eingewechselt, und Clirim Bashi wurde von Jörg Berger aussortiert.