Fr, 19.10.07:
VfL Osnabrück - ALEMANNIA 2:2 (1:2)
Berbig - Thomik, Cichon, Schuon, Schäfer - Grieneisen, Heidrich, Enochs (60. Hennings), Aziz (71. Ndjeng) - Manno, Reichenberger (71. Frommer)
(Gößling - Beer, Ehlers, Chitsulo / Wollitz)
Straub - Reghecampf, Stehle, Klitzpera, Leiwakabessy - Lehmann, Fiel, Nemeth (80. Casper), Polenz (57. Lagerblom), Milchraum (70. Weigelt) - Kolev
(Stuckmann - Pecka, Krontiris, Ebbers / Buchwald)

Zuschauer: 16000 (ca. 700 aus Aachen)
Gelb: Cichon, Aziz - Fiel

0:1 Nemeth (1.)
1:1 Thomik (22.)
1:2 Milchraum (30.; Fiel)
Straub hält Foulelfmeter von Cichon (45+2.)
2:2 Nemeth (76.; Eigentor)









(Foto: Booboo)





(Foto: Booboo)

Nach einem Jahr Bundesliga mit ihren geleckten neuen Arenen war das Spiel im Stadion an der Bremer Brücke eine Wohltat. Eines der letzten echten Fußballstadien - man guckt nach oben und sieht einen Holzbalken, man guckt nach links und rechts und sieht prall gefüllte Stehränge. Schade nur, dass das ganze wieder mal wochentags nachmittags stattfinden musste, es gibt doch nichts schöneres als einen hektischer Vormittag bei der Arbeit gefolgt von einem hektischen Nachmittag auf der Autobahn. Noch kann ich mich zwar zurückhalten, aber der Tag, an dem ich mit Maschinengewehr und/oder Axt in den Büros von DFL und Premiere Amok laufe, ist so weit nicht mehr weg. Vor allem wenn man vom Spiel nach Hause kommt und im Fernsehen erstmal einen Typen wie Dietmar Hopp sieht, der sich wundert, warum er angepöbelt wird. Viel Spaß in Aachen... paar Tage noch.
Aber zum Thema: Bei der Alemannia spielte Laurentiu Reghecampf erneut rechts hinten. Anstelle des kurzfristig ausgefallenen Lubos Pecka spielte Jérome Polenz. Während man sich noch versuchte, einen Überblick zu verschaffen, wer jetzt genau wo spielt (und andere noch im Stau standen), lag der Ball schon im Netz. Schuon hatte einen langen Abschlag von Stephan Straub unglücklich abprallen lassen, Szilárd Nemeth hielt aus knapp 25 Metern drauf, und der Ball senkte sich über den weit vor dem Tor stehenden Berbig zum 0:1 ins Netz. Leider ruhte sich die Alemannia ein wenig auf der Führung aus und fragte sich das Gegentor - zunächst erfolglos: Reichenberger hob den Ball über das Tor, und auch ein Schlenzer von Manno ging über die Latte. Eine Ecke von rechts brachte nach gut 20 Minuten den Ausgleich. Der Ball landete am langen Pfosten bei Manno, der nicht konsequent gestört wurde und den Ball zurück zum anderen Pfosten schlug. Dort hatte Aziz ebensoviel Platz zum Flanken wie in der Mitte Thomik beim Kopfball - 1:1. Unsere Mannschaft wurde nun kurzfristig wieder aktiver und ging etwas glücklich erneut in Führung. Cristian Fiel legte einen Freistoß von der linken Seite zurück zum Elfmeterpunkt, Patrick Milchraum nahm den Ball direkt und hatte Glück, dass er von einem Abwehrbein passend abgefälscht wurde. Auf der anderen Seite setzte Cichon einen Kopfball nach Freistoß Aziz links am Tor vorbei. Die Alemannia schien die Sache nun im Griff zu haben und fuhr teilweise sehenswerte Konter. Bei einem davon brachte Jeffrey Leiwakabessy den Ball von links herein, Szilárd Nemeth ließ durch, und Jérome Polenz hatte das 3:1 erst auf dem linken und dann umständlicherweise auf dem rechten Fuß, schoss am Ende aber nur den dummen Cichon an. Der hatte mit dem Pausenpfiff seine große Szene. Patrick Milchraum wollte im Strafraum den Ball wegschlagen, und traf völlig überflüssig Gegenspieler Manno. Zum Glück bewies Stephan Straub einmal mehr seinen Ruf als Elfmeterkiller.
Nach dem Wechsel versuchten, die Gastgeber zwar, Druck zu machen, aber unsere Abwehr stand sicher. Nach einem Osnabrücker Abwehrfehler bot sich Todor Kolev die Chance zum dritten Tor, aber mit dem schwachen linken Fuß traf er nur das Bein des zurückeilenden Cichon. Etwas später brachte Kolev in aussichtsreicher Position wieder mit links nur ein Schüsschen zustande. Eine Viertelstunde vor Schluss ging der Schuss nach hinten los. Der unbedrängt am kurzen Pfosten stehende Szilárd Nemeth köpfte einen Eckball zum 2:2 ins eigene Netz. Nun war richtig ordentlich Stimmung im Stadion, und Osnabrück drängte sogar auf das Siegtor. Die letzte Chance hatte aber die Alemannia, nach Hereingabe von Laurentiu Reghecampf stolperten drei Osnabrücker über Ball und eigene Füße, aber kein Aachener war in der Nähe, um die Situation auszunutzen.
Schlecht gespielt haben wir zwar nicht direkt, und Spiel und Stimmung haben irgendwo Spaß gemacht, aber man muss sich irgendwo dann doch über zwei verlorene Punkte ärgern. Wenn man um den Aufstieg mitspielen will, sind es genau diese Spiele, die man gewinnen sollte...



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