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Berbig - Thomik, Cichon, Schuon, Schäfer - Grieneisen,
Heidrich, Enochs (60. Hennings), Aziz (71. Ndjeng) -
Manno, Reichenberger (71. Frommer)
(Gößling - Beer, Ehlers, Chitsulo / Wollitz) |
Straub - Reghecampf, Stehle, Klitzpera, Leiwakabessy -
Lehmann, Fiel, Nemeth (80. Casper), Polenz (57. Lagerblom),
Milchraum (70. Weigelt) - Kolev
(Stuckmann - Pecka, Krontiris, Ebbers / Buchwald) |
Nach einem Jahr Bundesliga mit ihren geleckten neuen Arenen war das Spiel im
Stadion an der Bremer Brücke eine Wohltat. Eines der letzten echten
Fußballstadien - man guckt nach oben und sieht einen
Holzbalken, man guckt
nach links und rechts und sieht prall gefüllte Stehränge. Schade
nur, dass das ganze wieder mal wochentags nachmittags stattfinden musste, es
gibt doch nichts schöneres als einen hektischer Vormittag bei der Arbeit
gefolgt von einem hektischen Nachmittag auf der Autobahn. Noch kann ich mich
zwar zurückhalten, aber der Tag, an dem ich mit Maschinengewehr
und/oder Axt in den Büros von DFL und Premiere Amok laufe, ist so weit nicht mehr weg.
Vor allem wenn man vom Spiel nach Hause kommt und im Fernsehen erstmal einen
Typen wie Dietmar Hopp sieht, der sich wundert, warum er angepöbelt
wird. Viel Spaß in Aachen... paar Tage noch.
Aber zum Thema: Bei der Alemannia spielte Laurentiu Reghecampf erneut rechts
hinten. Anstelle des kurzfristig ausgefallenen Lubos Pecka spielte
Jérome Polenz. Während man sich noch versuchte, einen
Überblick zu verschaffen, wer jetzt genau wo spielt (und andere noch im
Stau standen), lag der Ball schon im Netz. Schuon hatte einen langen Abschlag
von Stephan Straub unglücklich abprallen lassen, Szilárd Nemeth
hielt aus knapp 25 Metern drauf, und der Ball senkte sich über den weit
vor dem Tor stehenden Berbig zum 0:1 ins Netz. Leider ruhte sich die Alemannia
ein wenig auf der Führung aus und fragte sich das Gegentor -
zunächst erfolglos: Reichenberger hob den Ball über das Tor, und
auch ein Schlenzer von Manno ging über die Latte. Eine Ecke von rechts
brachte nach gut 20 Minuten den Ausgleich. Der Ball landete am langen Pfosten
bei Manno, der nicht konsequent gestört wurde und den Ball zurück
zum anderen Pfosten schlug. Dort hatte Aziz ebensoviel Platz zum Flanken wie
in der Mitte Thomik beim Kopfball - 1:1. Unsere Mannschaft wurde nun
kurzfristig wieder aktiver und ging etwas glücklich erneut in
Führung. Cristian Fiel legte einen Freistoß von der linken Seite
zurück zum Elfmeterpunkt, Patrick Milchraum nahm den Ball direkt und
hatte Glück, dass er von einem Abwehrbein passend abgefälscht wurde.
Auf der anderen Seite setzte Cichon einen Kopfball nach Freistoß Aziz
links am Tor vorbei. Die Alemannia schien die Sache nun im Griff zu haben und
fuhr teilweise sehenswerte Konter. Bei einem davon brachte Jeffrey
Leiwakabessy den Ball von links herein, Szilárd Nemeth ließ durch,
und Jérome Polenz hatte das 3:1 erst auf dem linken und dann
umständlicherweise auf dem rechten Fuß, schoss am Ende aber nur
den dummen Cichon an. Der hatte mit dem Pausenpfiff seine große Szene.
Patrick Milchraum wollte im Strafraum den Ball wegschlagen, und traf
völlig überflüssig Gegenspieler Manno. Zum Glück bewies
Stephan Straub einmal mehr seinen Ruf als Elfmeterkiller.
Nach dem Wechsel versuchten, die Gastgeber zwar, Druck zu machen, aber
unsere Abwehr stand sicher. Nach einem Osnabrücker Abwehrfehler bot sich
Todor Kolev die Chance zum dritten Tor, aber mit dem schwachen linken
Fuß traf er nur das Bein des zurückeilenden Cichon. Etwas
später brachte Kolev in aussichtsreicher Position wieder mit links nur
ein Schüsschen zustande. Eine Viertelstunde vor Schluss ging der Schuss
nach hinten los. Der unbedrängt am kurzen Pfosten stehende Szilárd
Nemeth köpfte einen Eckball zum 2:2 ins eigene Netz. Nun war richtig
ordentlich Stimmung im Stadion, und Osnabrück drängte sogar auf das
Siegtor. Die letzte Chance hatte aber die Alemannia, nach Hereingabe von
Laurentiu Reghecampf stolperten drei Osnabrücker über Ball und
eigene Füße, aber kein Aachener war in der Nähe, um die
Situation auszunutzen.
Schlecht gespielt haben wir zwar nicht direkt, und Spiel und Stimmung haben
irgendwo Spaß gemacht, aber man muss sich irgendwo dann doch
über zwei verlorene Punkte ärgern. Wenn man um den Aufstieg
mitspielen will, sind es genau diese Spiele, die man gewinnen sollte...