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Straub - Landgraf (72. Bayock), Klitzpera, Lanzaat, Blank -
Grlic, Paulus, Pflipsen, Michalke (56. Brinkmann) -
Krontiris (90. Bediako), Meijer
(Memmersheim - Ewertz, Mbwando, Gomez / Berger) |
Langerbein - Wolters, Schröder, Drsek, Hirsch - Keidel,
Maas (84. Caca), Peschel (59. Grujew), Kurth, Bugera -
Keidel, Spizak (78. Kazior)
(Beuckert - Kruse, Oswald, El Kasmi / Meier) |
Nach dem 7:1 in Fürth stand die Alemannia beim Heimspiel gegen den MSV
Duisburg gehörig unter Druck. Immerhin waren trotz des katastrophalen
Auftrittes in der Vorwoche mehr als 12000 Zuschauer im Stadion und machten
Stimmung, als wäre nichts gewesen. Auch Quido Lanzaat, nach seinem Fehler
zum 2:0 in Fürth ausgewechselt, lief wie selbstverständlich wieder
auf. Nur George Mbwando blieb auf der Bank, dafür rückte Ivica Grlic
auf die Position im zentralen Mittelfeld hinter Karlheinz Pflipsen, und Frank
Paulus begann im rechten Mittelfeld.
Die Alemannia trat wie erwartet ganz anders auf als fünf Tage vorher im
Playmobil-Stadion. Mit einer konzentrierten und engagierten Leistung wurde der
Gegner unter Druck gesetzt. Erik Meijer gab aus 17 Metern einen ersten
Warnschuss ab, den Dirk Langerbein nach vorne abprallen ließ, wo
Emmanuel Krontiris allerdings im Abseits stand. Nach zehn Minuten leitete ein
Einwurf von Stefan Blank das 1:0 ein. Die Duisburger Kopfballabwehr leitete
Karlheinz Pflipsen direkt weiter zurück auf Stefan Blank. Der flankte
präzise auf Erik Meijer, der sich im Kopfballduell gegen Rouven
Schröder durchsetzte und zur Führung in die kurze Ecke traf. Mitte
der ersten Halbzeit kam der MSV zum ersten Mal gefährlich vor das
Aachener Tor. Nach Flanke von Peter Peschel stieg Rouven Schröder
dieses Mal höher als Erik Meijer und köpfte knapp rechts vorbei.
Wenig später scheiterte auch Ex-Alemanne Miroslaw Spizak mit einem
Kopfball. Die besseren Chancen hatte aber die Alemannia: Erik Meijer legte
vor auf Stefan Blank, von dem auf der linken Seite viel Gefahr ausging. Blank
legte zurück auf Kai Michalke. Der hätte das Tor eigentlich machen
müssen, aber Dietmar Hirsch rettete für seinen geschlagenen
Torwart auf der Linie. Kurz darauf war es dann doch passiert, Alexander
Klitzpera brachte aus kurzer Distanz eine Ecke von Ivica Grlic zum 2:0
über die Linie. Auf der Gegenseite verpassten Markus Kurth und Miroslaw
Spizak bei einem Getümmel vor dem Aachener Tor den Anschlusstreffer.
Erik Meijer hätte die Partie noch vor der Pause entscheiden können,
als er nach Flanke von Frank Paulus aus vier Metern frei zum Kopfball kam.
Wenn sich das nicht rächen sollte...
Die erste gute Chance nach dem Wechsel hatte Miroslaw Spizak, der nach
einer Flanke von Ralf Keidel im Kopfballduell Willi Landgraf übersprang.
Stephan Straub lenkte den Kopfball mit einer Klasse-Reaktion über die
Latte. Die Alemannia erspielte sich weiterhin gute Möglichkeiten. Je
schöner sie herausgespielt wurden, desto fahrlässiger wurden sie
vergeben. So bediente Willi Landgraf mit einem herrlichen Diagonalpass Eric
Meijer. Der ließ abtropfen auf Karlheinz Pflipsen, der aus 14 Metern
aus aussichtsreicher Position an Torwart Langerbein scheiterte. Die
größte Chance zum 3:0 vergab Erik Meijer, der nach langem
Abschlag von Stephan Straub plötzlich alleine auf Dirk Langerbein
zulief. Meijer entschied sich genau falsch, versuchte, aus vollem Lauf, den
Ball über den Torwart zu heben, und hob den Ball über das Tor. Es
kam, wie es kommen musste: die Alemannia bekam den Ball nicht aus dem
Strafraum, und Alexander Bugera traf zum 2:1. Somit durfte noch eine halbe
Stunde gezittert werden, und dabei hätte es schon längst 3:0 stehen
müssen. Bei der Alemannia schienen nun die Kräfte nachzulassen,
während der MSV zunehmend auf den Ausgleich drängte. Ganz große
Ausgleichschancen blieben zum Glück aus, während die Alemannia in
mehreren Szenen die Entscheidung auf dem Fuß hatte. So etwa
Karlheinz Pflipsen, der per Körpertäuschung einen Gegenspieler
ausschaltete, dann aber den Ball rechts am Pfosten vorbeischob. Sieben Minuten
vor Schluss tauchte Stefan Blank nach Vorarbeit von Thierry Bayock halblinks
vor Langerbein auf, konnte den Duisburger Torwart aber nicht überwinden.
Kurz vor Schluss kam der Gast mit einigen Standardsituation noch einmal
gefährlich vor das Aachener Tor, und ein Kopfball ging verdammt nah am
Pfosten vorbei. Ivica Grlic vergab in der Nachspielzeit die letzte
Kontergelegenheit, dann war endlich Schluss.
Im Stadion wurde gefeiert, das 7:1 von Fürth schien vergessen zu sein.
Nicht ganz so gut gelaunt waren die Gästefans, die zu Beginn des Spiels
noch "Absteiger" gerufen hatten und die Gedenkminute für einen
verstorbenen Geschäftsstellenmitarbeiter mit
"Greuther Fürth"-Rufen gestört hatten. Bleibt zu hoffen,
dass die Mannschaft nicht glaubt, sie hätte mit dem Spiel die Klatsche
von Fürth vergessen gemacht und könne es in Lübeck wieder
etwas ruhiger angehen lassen...