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Nicht - Pinto (77. Balaban), Klitzpera (46. Stehle), Herzig, Noll -
Plaßhenrich (68. Heidrich), Regehcampf (56. Casper), Fiel,
Dum (61. Koen) - Ebbers (61. Ibisevic), Schlaudraff (77. Krontiris)
(Trainer: Hecking) |
Zitka (46. Schollen) - vanden Borre (46. Lifondja), Juhasz (46. Tiote),
van Damme (46. Kums), Deschacht (46. Kolar) -
Vanderhaege (46. Siani), Biglia (46. Odjidja Ofoe), Goor (46. Sare) -
Hassan (46. Biruk), Boussoufa (46. Allagui), Tchite (46. Mpenza)
(Trainer: Vercauteren) |
Nach der großartigen Veranstaltung in Eupen freuten wir uns wie die
Kinder auf das nächste Gala-Match in Verviers. Dort feierte man
großzügig den 110. Geburtstag des gastgebenden RCS, obwohl der CS
erst einige Jahre nach 1896 aus einer Fusion des FC 1896 mit Stade Wallon
Verviers (dem nach dem FC Dolhain zweiten Gegner der Alemannia) hervorgegangen
war. Wie in Eupen hielt man sich auch hier an das Motto "dilettantische
Organisation, aber zünftige Preise". Während Anderlecht-Fans
und neutrale Zuschauer zwischen 20-Euro-Sitzplätzen und
10-Euro-Stehplätzen wählen konnten, bot man den ausländischen
Gästen nur Sitzplätze für 20 Euro an. Die 10-Euro-Karten
für neutrale Zuschauer waren schon ein halbe Stunde vor Spielbeginn
angeblich ausverkauft, auch wenn auf den entsprechenden Plätzen
gähnende Leere herrschte. Die Alemannia-Fans mit ihren 20-Euro-Karten
züchteten derweil hübsche neue Arschfurunkel auf harten
Bänken, erfreuten sich an den grünen Trainingsleibchen ihrer
Mannschaft und an der Aussicht auf den 10-Euro-Anderlecht-Block, der nach
einer Viertelstunde von einem "Standard, Standard" brüllenden
Mob gestürmt wurde. Amüsant war auch der Blick auf die
30-Euro-ohne-Getränke-VIP-Plätze hinter einer
Südrichtungs-Glasscheibe, wo sich die Leute verzweifelt Luft
zufächerten.
Als einige mutwillig böse Zungen die Veranstaltung schon als sinnlose
Scheiße abtun wollten, wurden sie von unserer Mannschaft eines
besseren belehrt, denn die spielte groß auf und führte den
ein wenig lustlos auftretenden belgischen Meister zeitweise (passend zu
ihren Leibchen) wie im Training vor. Marius Ebbers schlenzte den Ball aus 20
Metern zum 1:0 ins rechte Eck.
Zehn Minuten später bediente Cristian Fiel auf der linken Seite Jan
Schlaudraff, dessen Hereingabe Reiner Plaßhenrich zum 2:0 verwertete.
Beim dritten Tor lief Schlaudraff seinen behäbigen Gegenspielern nach Pass von
Marius Ebbers zur Abwechslung auf der rechten Seite davon, Ebbers hatte in
der Mitte Zeit genug, den Ball anzunehmen und sich zum 3:0 die Ecke
auszusuchen. Kurz vor dem Wechsel ließ Ahmed Hassan Emil Noll stehen
und verkürzte auf 3:1.
Nach dem Wechsel rettete Martin Kolar auf der Linie gegen Jan Schlaudraff
und auf der anderen Seite Emil Noll gegen Mbo Mpenza. Der Schiedsrichter hatte offenbar
schlechte Fritten gegessen oder 20 Euro Eintritt gezahlt und ließ seine
schlechte Laune an Nico Herzig aus, als er ihm für eine angebliche
Notbremse Rot zeigte. In der Nachspielzeit traf Erwin Koen fast von der
Mittellinie über Torwart Davy Schollen hinweg zum 4:1-Endstand.
"Zweite Liga, nie mehr" sang der Aachener Anhang nach dem
Schlusspfiff und einer in der Tat beeindruckenden Leistung. Der Ball lief
sehr flüssig durch die Reihen, und die Mannschaft ging ein deutlich
höheres Tempo als noch gegen Standard. Bestnoten verdienten sich Jan
Schlaudraff, Cristian Fiel und Reiner Plaßhenrich, während bei
den Belgiern bestenfalls die Sturmreihe der zweiten Halbzeit um Mbo
Mpenza und den Ex-Aachener Sami Allagui gefiel.
Am Samstag um 16.30 Uhr bestreitet die Alemannia den nächsten Test
gegen den TuS Koblenz in Rossbach.