Mi, 19.07.06, Verviers:
ALEMANNIA - RSC Anderlecht 4:1 (3:1)
Nicht - Pinto (77. Balaban), Klitzpera (46. Stehle), Herzig, Noll - Plaßhenrich (68. Heidrich), Regehcampf (56. Casper), Fiel, Dum (61. Koen) - Ebbers (61. Ibisevic), Schlaudraff (77. Krontiris)
(Trainer: Hecking)
Zitka (46. Schollen) - vanden Borre (46. Lifondja), Juhasz (46. Tiote), van Damme (46. Kums), Deschacht (46. Kolar) - Vanderhaege (46. Siani), Biglia (46. Odjidja Ofoe), Goor (46. Sare) - Hassan (46. Biruk), Boussoufa (46. Allagui), Tchite (46. Mpenza)
(Trainer: Vercauteren)

Zuschauer: 3500
Gelb: Pinto
Rot: Herzig (78.; Notbremse)

1:0 Ebbers (15.)
2:0 Plaßhenrich (25.; Fiel, Schlaudraff)
3:0 Ebbers (34.; Schlaudraff)
3:1 Hassan (43.)
4:1 Koen (92.)


(im Hintergrund ein Teil der Stehplätze für Anderlecht-Fans)


(im Anderlecht-Block gab es zwischendurch einige Hektik / Foto: Richard)


(u.a. diese Wiese hinterm Tor war angeblich ausverkauft)







Nach der großartigen Veranstaltung in Eupen freuten wir uns wie die Kinder auf das nächste Gala-Match in Verviers. Dort feierte man großzügig den 110. Geburtstag des gastgebenden RCS, obwohl der CS erst einige Jahre nach 1896 aus einer Fusion des FC 1896 mit Stade Wallon Verviers (dem nach dem FC Dolhain zweiten Gegner der Alemannia) hervorgegangen war. Wie in Eupen hielt man sich auch hier an das Motto "dilettantische Organisation, aber zünftige Preise". Während Anderlecht-Fans und neutrale Zuschauer zwischen 20-Euro-Sitzplätzen und 10-Euro-Stehplätzen wählen konnten, bot man den ausländischen Gästen nur Sitzplätze für 20 Euro an. Die 10-Euro-Karten für neutrale Zuschauer waren schon ein halbe Stunde vor Spielbeginn angeblich ausverkauft, auch wenn auf den entsprechenden Plätzen gähnende Leere herrschte. Die Alemannia-Fans mit ihren 20-Euro-Karten züchteten derweil hübsche neue Arschfurunkel auf harten Bänken, erfreuten sich an den grünen Trainingsleibchen ihrer Mannschaft und an der Aussicht auf den 10-Euro-Anderlecht-Block, der nach einer Viertelstunde von einem "Standard, Standard" brüllenden Mob gestürmt wurde. Amüsant war auch der Blick auf die 30-Euro-ohne-Getränke-VIP-Plätze hinter einer Südrichtungs-Glasscheibe, wo sich die Leute verzweifelt Luft zufächerten.
Als einige mutwillig böse Zungen die Veranstaltung schon als sinnlose Scheiße abtun wollten, wurden sie von unserer Mannschaft eines besseren belehrt, denn die spielte groß auf und führte den ein wenig lustlos auftretenden belgischen Meister zeitweise (passend zu ihren Leibchen) wie im Training vor. Marius Ebbers schlenzte den Ball aus 20 Metern zum 1:0 ins rechte Eck. Zehn Minuten später bediente Cristian Fiel auf der linken Seite Jan Schlaudraff, dessen Hereingabe Reiner Plaßhenrich zum 2:0 verwertete. Beim dritten Tor lief Schlaudraff seinen behäbigen Gegenspielern nach Pass von Marius Ebbers zur Abwechslung auf der rechten Seite davon, Ebbers hatte in der Mitte Zeit genug, den Ball anzunehmen und sich zum 3:0 die Ecke auszusuchen. Kurz vor dem Wechsel ließ Ahmed Hassan Emil Noll stehen und verkürzte auf 3:1.
Nach dem Wechsel rettete Martin Kolar auf der Linie gegen Jan Schlaudraff und auf der anderen Seite Emil Noll gegen Mbo Mpenza. Der Schiedsrichter hatte offenbar schlechte Fritten gegessen oder 20 Euro Eintritt gezahlt und ließ seine schlechte Laune an Nico Herzig aus, als er ihm für eine angebliche Notbremse Rot zeigte. In der Nachspielzeit traf Erwin Koen fast von der Mittellinie über Torwart Davy Schollen hinweg zum 4:1-Endstand. "Zweite Liga, nie mehr" sang der Aachener Anhang nach dem Schlusspfiff und einer in der Tat beeindruckenden Leistung. Der Ball lief sehr flüssig durch die Reihen, und die Mannschaft ging ein deutlich höheres Tempo als noch gegen Standard. Bestnoten verdienten sich Jan Schlaudraff, Cristian Fiel und Reiner Plaßhenrich, während bei den Belgiern bestenfalls die Sturmreihe der zweiten Halbzeit um Mbo Mpenza und den Ex-Aachener Sami Allagui gefiel.
Am Samstag um 16.30 Uhr bestreitet die Alemannia den nächsten Test gegen den TuS Koblenz in Rossbach.



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