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Butt - Nowotny (81. Backer), Kleine (46. Zivkovic),
Placente - Preuß (46. Babic), Ramelow, Ojigwe,
Balitsch (65. Schneider) - Neuville,
Bierofka (46. Bastürk), Franca (65. Brdaric)
(Trainer: Toppmöller) |
Straub - Landgraf (65. Zimmermann), Klitzpera,
Lanzaat (77. F. Schmidt), Bediako (46. Caspers) -
Grlic (46. Rosin), Bayock, Pflipsen (79. Ferl),
van der Luer (34. Lämmermann) - Spizak, Ivanovic (77. Keller)
(Trainer: Berger) |
Wie schon im Vorjahr absolvierte die Alemannia direkt nach der Rückkehr
aus dem Trainingslager ein Testspiel gegen Bayer Leverkusen. Das Spiel sollte
ursprünglich auf dem Tivoli stattfinden, wurde aber wegen
Unbespielbarkeit des Rasens ins kleine Haberland-Stadion neben der BayArena
verlegt. Nach drei Testspielen in entspannter Atmosphäre bei 15-20 Grad
holte einen dieses Spiel wieder auf den Boden der Tatsachen zurück -
Regen, kalte Füße und vor allem die wie immer wichtigtuerischen
Ordner von Bayer 04, die es noch nicht einmal unserem Zivilpolizisten
erlauben wollten, die Karabinerhaken aufzubewahren, die uns abgenommen wurden.
Aufgrund des freien Eintritts waren immerhin 3000 Zuschauer erschienen. Am
gut gefüllten Gästeblock wurde mit dem sportlichen Erfolg
einhergehende Euphorie sichtbar. Noch in der Saisonvorbereitung bei
ähnlichen Testspielen in Düsseldorf oder Essen waren kaum mehr als
50 Aachener mitgereist, in Leverkusen waren es rund 600.
Jörg Berger stellte die Mannschaft auf, die vermutlich in der Form auch
in Freiburg auflaufen wird - Henri Heeren und George Mbwando fehlten
verletzungsbedingt, Quido Lanzaat und Josef Ivanovic waren hingegen wieder
dabei. Eric van der Luer spielte von Anfang an, musste aber mit seinem
entzündeten Zeh schon nach einer halben Stunde ausgewechselt werden.
Für Henri Heeren spielte Eddie Bediako auf der linken Abwehrseite, und
im rechten Mittelfeld begann Thierry Bayock. Auch Leverkusen trat
größtenteils in Bestbesetzung an - was bei Bayer im Moment nicht
viel heißen will.
Das Spiel war zunächst arm an Höhepunkten, Josef Ivanovic hatte
Mitte der ersten Halbzeit mit einem Schuss aus der Drehung die erste
Torchance. Es dauerte bis zur 28. Minute, bis Bayer zum ersten Mal auf das
Tor von Stephan Straub schoss. Kurz darauf zappelte der Ball auch schon im
Netz. Bei einem Eckball wurde Daniel Bierofka sträflich allein gelassen
und drückte das Leder aus kurzer Entfernung über die Linie. Josef
Ivanovic hatte vor der Pause zweimal die Chance zum Ausgleich. In der ersten
Szene ging er links an Jörg Butt vorbei und schoss schließlich
aus spitzem Winkel den auf der Torlinie stehenden Carsten Ramelow an.
Fünf Minuten später kam Ivanovic aus sechs Metern völlig frei
zum Schuss, nachdem der Ball Stephan Lämmermann vom Fuß gespitzelt
wurde, aber der Führende der Torschützenliste zeigte sich erneut
wenig zielsicher und setzte den Ball links am Pfosten vorbei. Eine Minute
vor der Pause war es dann Miroslaw Spizak, der schneller war als alle
Leverkusener Verteidiger und nach Pass von Pflipsen und anschließendem
Spurt über 30 Meter zum 1:1 abschloss.
In der zweiten Halbzeit wechselten beide Trainer munter durch, wobei der
Spielfluss der Alemannia durch die Auswechslungen kaum gestört wurde.
Carsten Ramelow zwang Stephan Straub mit einem Distanzschuss zu einer
Flugeinlage, auf der anderen Seite überlief Thierry Bayock den nach
seiner langen Verletzung schwerfällig wirkenden Jens Nowotny, zielte
aber am langen Eck vorbei. Zwei Minuten später musste Josef Ivanovic
nach Hereingabe von Willi Landgraf aus drei Metern nur noch den Fuß
hinhalten, tat das aber so zaghaft, dass der Ball am langen Pfosten
vorbeikullerte. Eine Viertelstunde vor Schluss gewann Miroslaw Spizak nach
Fehlpass von Diego Placente einen
Zweikampf gegen Jens Nowotny, hatte freie Bahn auf das Tor und umspielte
Jörg Butt. Der brachte Spizak zu Fall, und Karlheinz Pflipsen
verwandelte den fälligen Elfmeter zum 1:2. Fünf Minuten vor dem
Ende konnte Bernd Schneider ausgleichen, als er einen Freistoß aus 20
Metern in den Winkel der Torwartecke platzierte. Zwei Minuten später
war es dann Jörg Butt, der für die Entscheidung sorgte, als er bei
einem Freistoß von Thierry Bayock bis zum Elfmeterpunkt hinauslief und
von Daniel Ferl überrascht wurde, der mit dem Kopf zuerst am Ball war
und sein zweites Tor in den letzten drei Spielen erzielte.
Am Ende stand ein durchaus verdienter Sieg selbstbewusster Alemannen gegen
enttäuschende Leverkusener. Die einzige Mannschaft auf dem Platz, die wie
ein Bundesligist auftrat, war die Alemannia, die nunmehr bei drei Testspielen
gegen Bundesligisten zwei Siege und ein Unentschieden erzielen konnte -
wahrscheinlich eher ein schlechtes Omen.