So, 18.09.05:
Energie Cottbus - ALEMANNIA 5:1 (2:0)
Piplica - Schöckel, Hysky, Berhalter, Sidney (79. Schuppan) - Gomez (67. Jungnickel), da Silva, Aidoo, Dworrak (84. Frahn) - McKenna, Radu
(Thoms - Rost, Szelesi, Sahin / Sander)
Nicht - Heidrich (79. Rauw), Stehle, Klitzpera, Noll - Plaßhenrich, Sukalo (52. Pinto), Rösler - Reghecampf (52. Bruns), Schlaudraff, Meijer
(Hesse - Landgraf, Casper, Koen / Hecking)

Zuschauer: 10200 (ca. 150 aus Aachen)
Gelb: da Silva - Plaßhenrich, Noll, Stehle

1:0 Dworrak (27.)
2:0 Radu (39.)
3:0 Radu (65.)
3:1 Meijer (82.; Noll)
4:1 Jungnickel (86.)
5:1 McKenna (89.)









Zum vierten Mal musste die Alemannia die 723 Kilometer lange Reise nach Cottbus antreten. Trotz des Sonntagstermins ließen sich nur wenige Fans motivieren, die Mannschaft zu begleiten, Fan- und Ultra-Bus waren jeweils nicht ganz gefüllt. Dabei hätte die Alemannia mit einem Sieg die alleinige Tabellenführung übernehmen können, und bei einem Gegner, bei dem Spieler wie Daniel Gomez in der Startformation stehen, schien das durchaus machbar zu sein.
Unsere Mannschaft (gegenüber dem Saarbrücken-Spiel unverändert) schien das ähnlich zu sehen und ging die Angelegenheit mit zuletzt vier Pflichtspielsiegen im Rücken gelassen an. Vor allem Kristian Nicht hatte die Ruhe weg. In einer Szene sah er zu, wie Sergiu Radu den Ball an ihm und am Tor vorbeispitzelte, etwas später ließ er sich beim Abschlag so viel Zeit, dass er fast einen Gegenspieler angeschossen hätte. Unsere Viererkette, nach wie vor ohne den verletzten Moses Sichone, wirkte deutlich überfordert, die Abstimmung klappte zu keiner Zeit. So kamen Radu und Kevin McKenna alleine gegen vier Aachener zum Abschluss, zum Glück verfehlte McKenna das Tor. Dann kam Vragel da Silva nach Flanke von Sidney frei zum Kopfball, Nicht parierte. Nach 25 Minuten wusste sich Alexander Klitzpera - immer einen Schritt zu langsam - gegen Kevin McKenna kurz vor dem Strafraum nur mit einem Foul zu helfen. Markus Dworrak zirkelte den Ball über die Mauer, Sascha Rösler blieb vorsichtshalber stehen, und Kristian Nicht zeigte keine Reaktion - 1:0. Die Führung war verdient, Cottbus zeigte weitaus mehr Biss und war der Alemannia vor allem im Zweikampfverhalten deutlich überlegen. Trotz allem bot sich uns die große Ausgleichschance, als Jan Schlaudraff nach Steilpass von Erik Meijer über halblinks auf Torwart Piplica zulief, aber flach dessen rechten Fuß anschoss. Haarsträubend die Entstehung des 2:0: Matthias Heidrich (ebenso ein Totalausfall wie Emil Noll auf der anderen Seite) ließ Markus Dworrak entlang der Außenlinie laufen, Alexander Klitzpera übernahm und ließ Dworrak ungehindert flanken. In der Mitte kam Kevin McKenna gegen Thomas Stehle ebenso ungehindert zum Kopfball. Der Ball traf an den Pfosten, und beim Abpraller war Emil Noll gegen drei Cottbusser auf verlorenem Posten, Radu schoss zum 2:0 ein.
Nach der Pause schien die Alemannia zumindest bemüht zu sein, dem Spiel noch eine Wende zu geben. Goran Sukalo hatte auch nach Anspiel von Jan Schlaudraff bereits nach wenigen Minuten die Chance zum Anschlusstreffer, hob den Ball aber frei in halblinker Position über Torwart Piplica weit über das Tor. Pinto und Bruns ersetzten die schwachen Sukalo und Reghecampf, aber das nützte nichts mehr. Die Schlafmützigkeit bei einem gegnerischen Freistoß entschied das Spiel nach 65 Minuten endgültig. Sidney brachte einen Freistoß fast von der Mittellinie in den Strafraum. Thomas Stehle und Matthias Heidrich orientierten sich beide an Vragel da Silva, der auf Radu ablegte, der wiederum unbedrängt zum 3:0 einköpfte. Etwas später bewahrte Kristian Nicht seine Mannschaft gegen den durchgebrochenen Kevin McKenna vor dem 4:0. In der Schlussphase verkürzte Erik Meijer nach Vorarbeit von Emil Noll auf 3:1, bevor die Alemannia in den letzten Minuten komplett auseinandergenommen wurde. Die Gastgeber wechselten trotz des Anschlusstores schon einmal A-Jugendliche ein. Lars Jungnickel spielte derweil Alexander Klitzpera und Emil Noll schwindelig und hob den Ball über Kristian Nicht, der viel zu weit vor der Linie stand, zum 4:1 ins Netz. Auch in der nächsten Szene stand Nicht zu weit vor dem Tor, so dass Kevin McKenna den Ball in einer eigentlich harmlosen Situation aus 20 Meter Entfernung mit dem Knie ins Tor stolpern konnte.
Einige Fans ließen sich weder vom blamablen Ergebnis noch von der inakzeptablen Vorstellung der Spieler vom Fahnenschwenken und Abklatschen am Zaun abhalten. Einige Spieler sind zur Zeit offenbar nur auf einem gut gefüllten Tivoli in der Lage, ihren Arsch zu bewegen und werden das am Mittwoch auch sicher wieder tun. Was unter dem Strich neben einem weiteren verlorenen Wochenende mit 23-stündigem Horrortrip bleibt, ist die Hoffnung, dass die offenbar von den drei Siegen geblendete Mannschaft durch das deutliche Ergebnis endlich wachgerüttelt wird. Wie ein Aufsteiger ist man in keiner der fünf bisherigen Partien aufgetreten.



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