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Piplica - Schöckel, Beeck, Berhalter, Nikol -
Reghecampf, Rost, Löw (70. Ogungbure),
Gebhardt (80. da Silva) - Kaufman,
Tanque Silva (59. Iordache)
(Berntsen - Vagner, Latoundji, Brunnemann / Geyer) |
Straub - Paulus, Klitzpera, Bediako (74. Gomez), Blank -
Grlic, Bayock (55. Mbwando), Brinkmann, Michalke - Meijer,
Krontiris
(Memmersheim - Lanzaat, Ewertz, Kim / Berger) |
Kaum aus Burghausen zurück, stand mit Cottbus direkt das zweite ganz
weite Auswärtsspiel auf dem Programm. Während man in Burghausen
wenigstens mit einem freundlichen Empfang und einem gemütlichen
Aufenthalt im Biergarten für die weite Fahrt entschädigt wurde,
durfte man in Cottbus weniger Gastfreundschaft erwarten - vier Jahre nach
den letzten Begegnungen mit Cottbus, von denen vor allem die Bananen sowie die
Würgeattacken eines gewissen Eugen H. (oder André W.) im
Gedächtnis geblieben waren. Dementsprechend verschüchtert stand man
nach pannenreicher Fahrt vor dem Gästeblock, bahnte sich den Weg
durch zehn Einsatzwagen und eine böse blickende Polizeikette und stand
schließlich vor einem geschlossenen Tor, das von mehreren
großzügig tätowierten Skinheads und einem
Vokuhila-Goldkettchen-Zuhälter-Typen bewacht wurde. Diese Skinheads
hatten teilweise etwas merkwürdige Vorstellungen von einigen Dingen,
z.B. brauche man eine Genehmigung, um Zaunfahnen aufzuhängen, man
hätte vorher anfragen müssen, der Zaun sei schon voll, man
könne sich ja gerne selbst überzeugen und ohnehin sei
es zwecklos, mit ihnen zu diskutieren, man solle sich doch an ihren
"Einsatzleiter" (den Zuhälter-Typen) wenden.
Immerhin blieben im Stadion größtenteils die
Pöbeleien aus. Die Gegengerade ist mittlerweile überdacht, und die
Energie-Fans machten ordentlich Lärm, teilweise sogar mit
Unterstützung der Haupttribüne.
Die Alemannia trat in Cottbus ersatzgeschwächt an. Willi Landgraf,
Karlheinz Pflipsen und Eric van der Luer waren erst gar nicht mitgereist,
zudem blieb Quido Lanzaat aus unbekannten Gründen auf der Bank. Für
ihn spielte Eddie Bediako, im zentralen Mittelfeld begann Dennis Brinkmann.
Holger Dannhöfer war nicht dabei, aber trotzdem wurden schnell böse
Erinnerungen an das letzte Spiel in Cottbus wach, denn Energie setzte die
Alemannia früh unter Druck. Neuzugang Jiri Kaufman hatte nach wenigen
Minuten die erste Chance, Stephan Straub lenkte seinen Schuss zur Ecke. Die
nächste Ecke von Marco Gebhardt wurde von Stefan Blank aus drei Metern unbedrängt
mit dem Knie zum 1:0 ins eigene Tor gelenkt. Dann dreht sich Vragel da Silva
um Alexander Klitzpera und schoss knapp über das Tor. Nach einer
Viertelstunde konnte sich die Alemannia von dem Druck befreien. Ivica Grlic
hatte mit einem abgefälschten Schuss aus 25 Metern die erste gute
Gelegenheit für unsere Mannschaft. Nach 27 Minuten hatte Kai Michalke
nach schönen Direktspiel von Erik Meijer und Emmanuel Krontiris
freistehend die Chance zum Ausgleich, traf aber den Ball nicht richtig.
Wenige Minuten später hielt Frank Paulus aus halbrechter Position drauf,
zielte aber genau auf den Torwart.
Die Alemannia war mittlerweile spielbestimmend, und blieb es auch nach der
Pause. Nach 55 Minuten wäre fast das verdiente 1:1 gefallen. Nach einem
Freistoß von Kai Michalke wurde Emmanuel Krontiris von seinem
Gegenspieler allein gelassen und köpfte den Ball in Richtung Tor, wo
Christian Beeck den Ball vor Erik Meijer mit einer Grätsche von der
Linie kratzte. Nach einer Stunde war die Alemannia in der
Vorwärtsbewegung, als Alexander Klitzpera einen Fehlpass auf Benjamin
Schöckel spielte. Schöckel schlug einen langen Diagonalpass auf Jiri Kaufman.
Der scheiterte alleine vor dem Tor an Stephan Straub, aber der eingewechselte
Adrian Iordache nahm den Abpraller auf, umspielte den unbeweglich wirkenden
George Mbwando und zirkelte den Ball zum 2:0 ins lange Eck. Im Gegenzug
brachte der vertrottelte Ersatz von Andre Lenz die Alemannia zurück
ins Spiel, als er einen harmlosen Kopfball von Dennis Brinkmann über die
eigene Schulter zum 2:1 ins Tor warf. Auf der anderen Seite machte es
Stephan Straub besser und hielt einen Kopfball von Laurentiu Reghecampf nach
Flanke von Adrian Iordache sicher fest. Die Alemannia drängte nun wie
schon vor dem 2:0 auf den Ausgleich, ließ sich aber auskontern. Nach
einer Hereingabe von Laurentiu Reghecampf setzte sich Adrian Iordache gegen
Alexander Klitzpera durch, traf aber aus kurzer Distanz nur den rechten
Innenpfosten. Leider reagierte unsere Abwehr zu langsam. Jiri Kaufman konnte
den Ball, von George Mbwando kaum gestört, zurück in die Mitte
legen, wo Adrian Iordache vor Eddie Bediako an den Ball kam und zum 3:1
vollendete. Damit war das Spiel entschieden, Daniel Gomez hatte noch eine
Chance für die Alemannia, aber es blieb beim 3:1.
Die Alemannia war zwar über 90 Minuten gleichwertig, hat aber im
Abwehrbereich zu viele Fehler gemacht und steht somit mit leeren Händen
da. Damit hat die Alemannia nach drei Spielen nur zwei Punkte und steht auf
einem Abstiegsplatz. Bei dem schweren Auftaktprogramm ist das Abschneiden
zwar im Rahmen, aber beim Heimspiel gegen Aue steht man nun unter Druck.
Sollte dieses Spiel nicht gewonnen werden, steht man erst einmal unten drin
und wird es schwer haben, da schnell wieder herauszukommen. Im Vorjahr war es
ähnlich, als die Alemannia nach vier sieglosen Spielen gegen starke
Gegner beim Heimspiel gegen Karlsruhe ähnlich unter Druck stand. Damals
konnte man gut damit umgehen und gewann 2:0...