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Straub - Stehle, Herzig, Klitzpera, Leiwakabessy -
Plaßhenrich, Lehmann (76. Heidrich), Reghecampf, Rösler,
Schlaudraff (92. Fiel) - Ibisevic (56. Dum)
(Nicht - Sichone, Casper, Pinto / Frontzeck) |
Kahn - Salihamidzic, Lucio, van Buyten, Lahm -
Sagnol (70. Podolski), Demichelis,
van Bommel (61. Scholl), Schweinsteiger - Makaay,
Santa Cruz (46. Pizarro)
(Rensing - Görlitz, Hargreaves, Karimi / Hitzfeld) |
Seit rekordverdächtigen acht Heimspielen war die Alemannia sieglos und
drohte mit einer erneuten Heimpleite auf einen Abstiegsplatz abzurutschen.
Glücklicherweise kam mit dem FC Bayern München genau der richtige
Aufbaugegner zum Tivoli. Die Bayern hatten seit 1969 kein Pflichtspiel mehr
in Aachen gewonnen, spielen aber z.Zt. recht erfolgreichen Fußball und
müssen als ernsthafter Kandidat für einen UEFA-Cup-Platz gelten -
man war also gewarnt.
Michael Frontzeck vertraute derselben Elf, die in Gladbach stabil gestanden
hatte, Moses Sichone fand sich nach abgelaufener Gelbsperre auf der Bank
wieder. Nicht im Kader war Marius Ebbers, dessen Beifahrer Jan Schlaudraff
seinen Restalkohol nach fünf Spielminuten noch nicht ganz abgebaut
hatte und mit einem Ballverlust die erste Großchance von Roy Makaay
einleitete. Die nächste Gelegenheit hatte der Holländer per
Freistoß, nachdem ihn Alexander Klitzpera nur per Foul bremsen konnte.
Glücklicherweise ging auch dieser Ball vorbei. Die Alemannia nutzte
ihren Chancen hingegen wie schon im Pokalspiel deutlich konsequenter. Nach
zehn Minuten wurden die ersten zaghaften Angriffsbemühungen mit einem
Eckball belohnt. Laurentiu Reghecampf brachte den Ball nach innen, Thomas
Stehle kam zum Schuss, Alexander Klitzpera hielt den Fuß hin, Jean-Marie
Pfaff konnte noch abwehren, aber bei Klitzperas zweitem Versuch griff er nach
dem Ball, aber dann doch nur in den Matsch. Schade eigentlich, zumal die
Bayern zugegeben deutlich mehr vom Spiel hatten. Nach langem Ball von Mark
van Basten sorgte Stephan Straub mit einem Luftloch für einige graue
Haare auf den Rängen, bevor Alexander Klitzpera für seinen Torwart
einsprang und den Schuss von Roque Santa Cruz gerade noch zur Ecke abwehrte.
Etwas später wurde Bastian Schweinsteiger links von van Basten steil
geschickt und legte zurück auf Makaay, aber dieses Mal reagierte Stephan
Straub glänzend. Auf der Gegenseite schickte Reghecampf Ibisevic
über rechts steil, Ibisevic legte zurück auf Schlaudraff, und dieses
Mal reagierte Pfaff glänzend. Der legte sich übrigens kurz darauf
ohne erkennbaren Anlass mit den Fans auf der Überdachten an.
Durchgeknallter Schimpanse hin oder her, aber er war der einzige in diesem
überbezahlten Haufen, der so etwas wie Kampfgeist zeigte. Wenn von den
eigenen Vorderleuten schon kein Lebenszeichen kommt, dann eben so. Immerhin
hatte Roy Makaay noch eine weitere Chance vor der Pause, schoss aber,
bedrängt von Reiner Plaßhenrich, schon wieder vorbei.
Vielleicht treffen ja Leute mit roten Schuhen besser, Claudio Pizarro kam
für Santa Cruz. Es half nichts: Der Auftritt der Bayern, denen man vor
der Pause noch Pech bescheinigen konnte, war nach dem Wechsel gemessen an
dem Spielermaterial herzerfrischend erbärmlich. Nach gut 50 Minuten
hätte Vedad Ibisevic bei einem Konter nach Vorarbeit von Reiner
Plaßhenrich und Sascha Rösler die Partie entscheiden können,
legte sich den Ball aber nochmal vom rechten auf den nicht vorhandenen linken
Fuß und schoss schließlich mit rechts van Basten an. Dann wurde
Sascha Rösler wegen angeblichen Abseits zurückgepfiffen.
Während Ottmar Hitzfeld sogar Mehmet Scholl noch einmal ausgrub, kam
bei der Alemannia Sascha Dum für Ibisevic und bereitete kurz darauf mit
einem beherzten Einsatz die nächste Chance vor. Jan Schlaudraff tunnelte
Lucio, traf aber nur das Außennetz. In den letzten zwanzig Minuten -
mittlerweile war auch Lukas Poborski im Spiel -
kamen die Bayern dem Ausgleich dann doch noch einige Male sehr nah. Eine
Ballstafette über Pizarro und Scholl beendete Bastian Schweinsteiger
mit einem Schuss links am Tor vorbei, Scholl wäre besser postiert
gewesen. Dann kam Roy Makaay gegen drei Aachener im Fallen zum Schuss, aber
Stephan Straub reagierte erneut stark und lenkte den Ball zur Ecke. Fünf
Minuten vor dem Ende vereitelte Straub auch die letzte Chance von Giuseppe
Pizarro.
Nach Abpfiff waren Dieter Hoeneß und Jean-Marie Pfaff irgendwie sehr
schnell weg, vielleicht gehen ihnen die ganzen Niederlagen in Aachen dann
doch allmählich ein wenig auf den Sack. Aber noch ist alles drin, es
sind ja nur 12 Punkte Rückstand auf Schalke. Was uns angeht, wir sind
aufgestiegen und haben in der Bundesliga Gladbach und Bayern geschlagen.
Eigentlich könnte man jetzt beruhigt tot umfallen. Vielleicht noch den
Klassenerhalt... die nächsten vier Spiele werden es zeigen.