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Semmler - Pappas, B. Reichert, Schlieter -
Falkenberg, Embers, Stoppelkamp (75. Kiskanc), Kaya,
Kruse - Terranova (88. Landers), Lüttmann
(Pirson - Uster, T. Reichert, Schüßler, Aksoy / Luginger) |
Stuckmann - Lagerblom (69. Lasnik), Stehle, Olajengbesi,
Achenbach - Fiel (80. Daun), Holtby (46. Müller), Lehmann,
Milchraum - Nemeth, Auer
(Straub - Szukala, Casper, Brinkmann / Seeberger) |
Nach dreieinhalb Jahren ging es noch einmal zu einem Meisterschaftsspiel nach
Oberhausen. Das wird gerne mit Langeweile und schlechter Stimmung in
Verbindung gebracht, aber immerhin ist es ein Traditionsverein mit einem alten
Stadion, allemal besser als Wehen-Irgendwas oder Hoppelheim. Die
Rot-Weißen waren mittlerweile von der 2. Liga bis in die Oberliga zu
unseren Amateuren durchgereicht worden und genauso schnell wieder bis in die
2. Liga aufgestiegen. Kommt einem vor, als wären sie nie weg gewesen. Der
Fanblock hat sich mittlerweile auf den Sitzplatz der Gegengerade verlagert,
so dass das Ende der Kurve als Puffer statt als Gästeblock genutzt wird
und man auf der anderen Seite entsprechend enger zusammenrücken muss. Im
übrigen lief die ganze Veranstaltung für die (dank des seltenen
Wochenendtermins zahlreich erschienenen) Aachener recht entspannt ganz ohne
Tränengas ab.
Nur unsere Mannschaft, in der Formation der Vorwoche angetreten, schaffte es
irgendwie wieder, einem die Laune zu verderben. Es fing noch ganz gut an, Patrick
Milchraum nahm den Ball nach Anspiel von Matthias Lehmann gut mit und hob ihn dann
allzu lässig über den Torwart neben das Tor. Wenn der drin
gewesen wäre, hätte das Spiel vielleicht seinen erhofften Verlauf
genommen. So vergaß die Alemannia nach sieben Minuten und einem Schuss
von Lehmann links am Tor vorbei nach und nach ihre guten Vorsätze und
verfiel immer mehr in den alten leblosen Trott. Thorsten Stuckmann parierte
einen Distanzschuss von Kaya, bevor die Gastgeber nach einer halben Stunde
nicht unverdient in Führung gingen. Falkenberg brachte den Ball von
rechts in die Mitte. Lüttmann schirmte den Ball mit dem Rücken zum
Tor ab und legte auf den freistehenden Kaya zurück, der flach links zum
1:0 traf. Pappas traf nur das Außennetz, Thorsten Stuckmann war noch mit
den Fingerspitzen dran. Bei der darauffolgenden Ecke rettete Lewis Holtby auf
der Linie gegen einen Kopfball von Lüttmann, den Nachschuss von Terranova
hielt Stuckman nmit beiden Füßen. Als man in der Gästekurve
schon anfing, lieber die Schiffe auf dem Kanal als das Spiel zu beobachten,
rettete der Halbzeitpfiff die Alemannia vor weiteren Gegentoren.
Florian Müller kam für den schwachen Holtby, und plötzlich war
bei unserer Mannschaft wieder der Wille erkennbar. Wäre man von
vornherein so aufgetreten, hätte man das Spiel auch gewinnen können.
Auch ein früher Ausgleich hätte noch zum Sieg führen
können, aber alle Chancen dazu wurden ausgleichen. So vergaß
Benjamin Auer nach Anspiel von Szilárd Nemeth den Abschluss und
wartete, bis ihm Torwart Semmler den Ball vom Fuß nahm. Auf der anderen
Seite hätte Terranova nach Rückpass von Falkenberg nachlegen
können. Nach Flanke von Patrick Milchraum köpfte Benjamin Auer
rechts am Tor vorbei. Dann wurde Florian Müller von Schlieter
angeschossen und der Ball sprang an den linken Pfosten. Nach Pass von Nemeth
zeigte sich Auer dieses Mal entschlossener, aber Schlieter warf sich so gerade
noch in den Schuss. Vier Minuten vor dem Ende gelang dann doch noch wenigstens
der Ausgleich. Benjamin Auer verlängerte einen langen Ball von Thomas
Stehle mit dem Kopf, und Patrick Milchraum zog aus 18 Metern kompromisslos ab
und traf in den rechten oberen Winkel.
Mannschaft und Fans feierten das Unentschieden, aber im Endeffekt hatte man
durch eine lethargische erste Halbzeit unnötig zwei Punkte
liegengelassen. Es war selten so leicht aufzusteigen wie in diesem Jahr, aber
wenn man Ambitionen nach oben hat (was nicht so aussieht), muss da mehr
kommen.