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Waterman - Demai, Casper, Stehle, Achenbach - Sibum,
Streit (63. Odonkor), Uludag, Kratz (66. Junglas) - Auer, Radu
(Krumpen - Frau, Korte, Stiepermann, Pozder / Funkel) |
Glinker - Pfertzel (79. Menz), Stuff, Parensen, Kohlmann -
Karl, Quiring (30. Zoundi), Mattuschka, Ede -
Silvio (74. Polenz), Terodde
(Höttecke - Trapp, Göhlert, Belaid / Neuhaus) |
Nach zwei Niederlagen, fünf sieglosen Spielen und punktender Konkurrenz
steckte die Alemannia vor dem Spiel gegen Berlin tief in der Scheiße.
Zu allem Überfluss war mit Feisthammel noch der dritte der vier
Stammverteidiger ausgefallen, so dass man mit der Notabwehr Demai - Casper -
Stehle - Achenbach auflaufen musste. Auer war als zweite Spitze neben Radu
zurück in der Mannschaft, ebenso Streit nach abgelaufener Sperre.
Gleich nach zwei Minuten gab es ein lange nicht gesehenes Ereignis: eine
Torchance für die Alemannia: Uludag wurde über die rechte Seite
auf die Reise geschickt, schob den Ball aber zu harmlos in Richtung Tor. Das
Bemühen konnte man der Mannschaft im ersten Durchgang nicht absprechen,
an der Harmlosigkeit der letzten Spiele hatte sich aber grundsätzlich
kaum etwas geändert. Stattdessen brachte Uludag mit einem
haarsträubenden Rückpass aus der Mitte der gegnerischen Hälfte
Kratz in Bedrängnis, dessen untauglich Kopfballrückgabe Quiring
erlief, auf dessen Schwalbe gegen Waterman der Schiedsrichter nicht
hereinfiel. Eine Direktabnahme von Pfertzel nach einer Ecke ging am linken
Winkel. Eine Minute später hob Demai beim Anspiel auf Ede das Abseits
auf, der nach innen um Waterman herumkurvte, den Ball nicht traf und genug
Zeit hatte, ein zweites Mal nach dem Ball zu treten - 0:1. Das erste
Alemannia-Tor nach knapp 430 Minuten war dann bezeichnenderweise ein albernes
Geschenk des gegnerischen Torwarts, der eine verunglückte Flanke von
Achenbach senkrecht ins Tor fallen ließ. Nach wie vor sah das alles
bemüht aus, aber mehr als ein Kopfball von Casper nach einer von acht
Ecken in der ersten Hälfte sprang nicht heraus. Stattdessen fing man sich
aus einem Einwurf und einer harmlosen Flanke das Gegentor. Bei Stehle machte
sich deutlich die fehlende Zweitligapraxis bemerkbar, als sich Terodde in
Zeitlupe um ihn herumdrehen konnte und zum 1:2 traf.
Direkt nach der Pause ließ sich dann auch noch Achenbach offenbar
unkonzentriert von Zoundi abschütteln, Waterman stand zu weit vor dem
Tor, und es stand 1:3. Der Rest war einfach nur noch grausam, hilflos und
mit haarsträubenden Fehlern in Spielaufbau und Defensive. Wenn ein
Heimspiel gegen einen nicht einmal aggressiv auftretenden Gegner aus dem
Tabellenmittelfeld nach 46 Minuten gelaufen ist, ist das für den Rest der
Saison mehr als beängstigend. Mit der am Freitag gezeigten Leistung wird
man weder in der zweiten Liga noch in der Relegation gegen irgendeinen Gegner
eine Chance haben. Mit der schlechtesten Bilanz der Zweitligageschichte und
durchgehend punktender Konkurrenz rückt der Abstieg in großen
Schritten näher.