So, 16.03.03:
Eintracht Frankfurt - ALEMANNIA 1:1 (1:1)
Nikolov - Bindewald, Tsoumou-Madza, Keller, Wiedener - Streit (81. Branco), Schur, Montero (65. Hengemühle), Bürger (46. Toppmöller) - Skela, Diakité
(Menger - Günther, Vivian, Weißenfeldt / Reimann)
Straub - Landgraf, Klitzpera, Lanzaat, Zimmermann - Rosin, Mbwando, van der Luer - Krontiris, Ivanovic (46. Caspers; 85. Bediako), Spizak
(Memmersheim - Ferl, Bayock / Berger)

Zuschauer: 18000 (ca. 500 aus Aachen)
Gelb: Schur - Rosin

1:0 Skela (30.)
1:1 Rosin (35.; van der Luer)











(Fotos: Thorsten/A-Team)









(Foto: Thorsten/A-Team)

Im Spiel beim Tabellenzweiten aus Frankfurt ging es für die Alemannia um die letzte Chance, noch einmal den Anschluss an die Tabellenspitze zu finden. Rund 500 Aachener begleiteten ihr Team und mussten in der Baustelle Waldstadion erst einmal ihren Block suchen. Die alte Kurve wurde abgerissen und durch eine große neue doppelstöckige Tribüne ersetzt. Die Gegengerade fehlt zur Zeit völlig, die heimischen Umbros versammeln sich mittlerweile auf der Hintertortribüne. Die Tribünenneubauten machen im Vergleich zu dem, was vorher war, einen durchaus ansehnlichen Eindruck.
Die Alemannia musste ohne den gesperrten Ivica Grlic und den verletzten Karlheinz Pflipsen auskommen; Grlic kam wie auch Stephan Lämmermann und Marc Keller im gleichzeitig stattfindenden Oberligaspiel in Düren zum Einsatz. In der Abwehr begann Mark Zimmermann auf der linken Seite, der gegen Trier schwache Dirk Caspers blieb in der ersten Halbzeit auf der Bank. Daniel Rosin bekleidete die Position von Ivica Grlic, und Emmanuel Krontiris lief als dritte Spitze anstelle von Karlheinz Pflipsen als offensivem Mittelfeldregisseur auf.
Die Eintracht hatte Anstoß und kam gleich zur ersten Torchance. Montero spielte steil auf Streit. Der enteilte Mark Zimmermann und wurde so gerade noch vom herausstürzenden Stephan Straub gestoppt. Einige Minuten später hatte Straub Glück, dass eine Flanke von Streit von der Latte ins Aus und nicht zum Gegner sprang. Für die erste Alemannia-Chance sorgte "Uli Stein für Arme" Oka Nikolov. Nach einem Rückpass wartete er zu lange und wurde von Emmanuel Krontiris bedrängt. Der Ball prallte zu Miroslaw Spizak, der aber aus kurzer Distanz nur den Torwart anschoss. Nach dem turbulenten Beginn verflachte das Spiel ein wenig, ebenso wie die Stimmung bei den Eintracht-Fans, die zu Beginn noch durch gewaltige Lautstärke beeindruckten. Im Gästeblock tendierte der Support ohnehin gegen Null, nur selten konnten mehr als zehn Leute gleichzeitig zum Singen bewegt werden. Nach einer halben Stunde täuschte Skela 20 Meter vor dem Tor einen Schuss an. Daniel Rosin wollte sich in den Schuss werfen und konnte sich nur noch mit einem Foul helfen, um Skela zu bremsen. Den Freistoß hob Skela über die Mauer an den rechten Innenpfosten, von dem der Ball zum 1:0 ins Tor sprang. Die Alemannia zeigte sich nicht geschockt und kam nur fünf Minuten nach dem Rückstand zum Ausgleich. Keller schirmte einen langen Pass von Eric van der Luer ab und war dabei nicht so ganz wach. Daniel Rosin kam von hinten und kam mit der gestrecktem Bein vor Nikolov an den Ball. Der Frankfurter Torhüter lief ungestüm aus seinem Kasten heraus und prallte mit Rosin zusammen. Der Schiedsrichter ließ weiterspielen, und der Ball landete zum 1:1 im Eintracht-Tor.
Zur Pause brachte Jörg Berger mit Dirk Caspers für Josef Ivanovic einen Abwehrspieler für einen Stürmer. Dabei war ein Unentschieden eigentlich zu wenig, wenn man noch einmal oben rankommen wollte. Nach einer Stunde kam die Eintracht nach einem Fehler von Alexander Klitzpera zu einem gefährlichen Konter. Diakité legte den Ball zurück auf den eingewechselten Dino Toppmöller, der aus 15 Metern frei zum Schuss kam. Stephan Straub holte den halbhoch getretenen Ball mit seiner besten Tat aus der rechten Ecke. Im Anschluss an den folgenden Eckball hätte Montero beinahe eine Kopfballvorlage von Tsoumou-Madza erlaufen, verpasste aber den Ball und das 2:1. Dann ließ Diakité Willi Landgraf aussteigen und flankte auf Tsoumou-Madza, der am rechten Pfosten vorbeiköpfte. Eine Viertelstunde vor dem Tor ließ Stephan Straub einen Frankfurter Eckball aus den Händen gleiten, und nach kurzem Gestochere kam Schur frei zum Schuss. Zum Glück zielte der Frankfurter in dieser Szene deutlich zu hoch. Von der Alemannia war wenig zu sehen, bis Emmanuel Krontiris Skela den Ball abjagte und Nikolov mit einem Schuss aus 25 Metern prüfte. Dann war es Miroslaw Spizak, der sich gegen Tsoumou-Madza und Bindewald durchsetzte und von letzterem im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Der Schiedsrichter hatte kein Foul gesehen, und so blieb es beim 1:1. Skela hätte nach Pass von Schur mit einem Heber über Stephan Straub beinahe noch das 2:1 erzielt. Die Eintracht versuchte in den letzten Minuten, Druck zu machen, die Alemannia schien mit dem 1:1 zufrieden zu sein. Beim Abpfiff gab es Pfiffe von den Rängen für die Eintracht.
Durch das (an sich sehr gute) Ergebnis ist der Aufstiegszug wohl endgültig abgefahren, die Alemannia hat den Anschluss verpasst. Ähnliches passierte auf der Rückfahrt auch den Fans, die mit dem Zug unterwegs waren. Die Deutsche Bahn, die 2 Euro für wenige Stunden Bier-ins-Schließfach-Sperren verlangt, schickte den Regionalexpress nach Siegen mit einer Stunde Verspätung auf die Fahrt, um sich dann in Dillenburg (!) aller lästigen Reisenden mit einer genuschelten Ansage zu entledigen, von der nur so viel zu verstehen war: "Blabla Böschungsbrand blabla Zug endet hier blabla bitten um Verständnis blabla Sie uns auch". Bereits auf der Hinfahrt war die Abfahrtszeit des Zuges von Cöln nach Siegen mehrmals von 9:22 auf 9:07 und zurück auf 9:22 korrigiert worden. Nachdem man es irgendwann zurück nach Cöln geschafft hatte, erfreute man sich an Ansagen, die die Verspätung des Zuges nach Aachen innerhalb von zwei Minuten von "5"" auf "10" auf "10-15" auf "15-20" korrigierten. Immerhin soll es den Bus-Reisenden dank Reifenpanne auch nur unwesentlich besser ergangen sein. Hauptsache, der Aufstiegszug ist pünktlich abgefahren.



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