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Nikolov - Bindewald, Tsoumou-Madza, Keller,
Wiedener - Streit (81. Branco), Schur,
Montero (65. Hengemühle), Bürger (46. Toppmöller) -
Skela, Diakité
(Menger - Günther, Vivian, Weißenfeldt / Reimann) |
Straub - Landgraf, Klitzpera, Lanzaat, Zimmermann - Rosin,
Mbwando, van der Luer - Krontiris,
Ivanovic (46. Caspers; 85. Bediako), Spizak
(Memmersheim - Ferl, Bayock / Berger) |
Im Spiel beim Tabellenzweiten aus Frankfurt ging es für die Alemannia
um die letzte Chance, noch einmal den Anschluss an die Tabellenspitze zu
finden. Rund 500 Aachener begleiteten ihr Team und mussten in der Baustelle
Waldstadion erst einmal ihren Block suchen. Die alte Kurve wurde abgerissen
und durch eine große neue doppelstöckige Tribüne ersetzt.
Die Gegengerade fehlt zur Zeit völlig, die heimischen Umbros versammeln
sich mittlerweile auf der Hintertortribüne. Die Tribünenneubauten
machen im Vergleich zu dem, was vorher war, einen durchaus ansehnlichen
Eindruck.
Die Alemannia musste ohne den gesperrten Ivica Grlic und den verletzten
Karlheinz Pflipsen auskommen; Grlic kam wie auch Stephan Lämmermann und
Marc Keller im gleichzeitig stattfindenden Oberligaspiel in Düren zum
Einsatz. In der Abwehr begann Mark Zimmermann auf der linken Seite, der gegen
Trier schwache Dirk Caspers blieb in der ersten Halbzeit auf der Bank. Daniel
Rosin bekleidete die Position von Ivica Grlic, und Emmanuel Krontiris lief als
dritte Spitze anstelle von Karlheinz Pflipsen als offensivem
Mittelfeldregisseur auf.
Die Eintracht hatte Anstoß und kam gleich zur ersten Torchance. Montero
spielte steil auf Streit. Der enteilte Mark Zimmermann und wurde so gerade
noch vom herausstürzenden Stephan Straub gestoppt. Einige Minuten
später hatte Straub Glück, dass eine Flanke von Streit von der Latte
ins Aus und nicht zum Gegner sprang. Für die erste Alemannia-Chance
sorgte "Uli Stein für Arme" Oka Nikolov. Nach einem
Rückpass wartete er zu lange und wurde von Emmanuel Krontiris
bedrängt. Der Ball prallte zu Miroslaw Spizak, der aber aus kurzer
Distanz nur den Torwart anschoss. Nach dem turbulenten Beginn verflachte das
Spiel ein wenig, ebenso wie die Stimmung bei den Eintracht-Fans, die zu
Beginn noch durch gewaltige Lautstärke beeindruckten. Im Gästeblock
tendierte der Support ohnehin gegen Null, nur selten konnten mehr als zehn
Leute gleichzeitig zum Singen bewegt werden. Nach einer halben Stunde
täuschte Skela 20 Meter vor dem Tor einen Schuss an. Daniel Rosin wollte
sich in den Schuss werfen und konnte sich nur noch mit einem Foul helfen, um
Skela zu bremsen. Den Freistoß hob Skela über die Mauer an den
rechten Innenpfosten, von dem der Ball zum 1:0 ins Tor sprang. Die Alemannia
zeigte sich nicht geschockt und kam nur fünf Minuten nach dem
Rückstand zum Ausgleich. Keller schirmte einen langen Pass von Eric van
der Luer ab und war dabei nicht so ganz wach. Daniel Rosin kam von hinten und
kam mit der gestrecktem Bein vor Nikolov an den Ball. Der Frankfurter
Torhüter lief ungestüm aus seinem Kasten heraus und prallte mit
Rosin zusammen. Der Schiedsrichter ließ weiterspielen, und der Ball
landete zum 1:1 im Eintracht-Tor.
Zur Pause brachte Jörg Berger mit Dirk Caspers für Josef Ivanovic
einen Abwehrspieler für einen Stürmer. Dabei war ein Unentschieden
eigentlich zu wenig, wenn man noch einmal oben rankommen wollte. Nach einer
Stunde kam die Eintracht nach einem Fehler von Alexander Klitzpera zu einem
gefährlichen Konter. Diakité legte den Ball zurück auf den
eingewechselten Dino Toppmöller, der aus 15 Metern frei zum Schuss kam.
Stephan Straub holte den halbhoch getretenen Ball mit seiner besten Tat aus
der rechten Ecke. Im Anschluss an den folgenden Eckball hätte Montero
beinahe eine Kopfballvorlage von Tsoumou-Madza erlaufen, verpasste aber den
Ball und das 2:1. Dann ließ Diakité Willi Landgraf aussteigen
und flankte auf Tsoumou-Madza, der am rechten Pfosten vorbeiköpfte.
Eine Viertelstunde vor dem Tor ließ Stephan Straub einen Frankfurter
Eckball aus den Händen gleiten, und nach kurzem Gestochere kam Schur frei
zum Schuss. Zum Glück zielte der Frankfurter in dieser Szene deutlich zu
hoch. Von der Alemannia war wenig zu sehen, bis Emmanuel Krontiris Skela den
Ball abjagte und Nikolov mit einem Schuss aus 25 Metern prüfte. Dann war
es Miroslaw Spizak, der sich gegen Tsoumou-Madza und Bindewald durchsetzte
und von letzterem im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Der Schiedsrichter
hatte kein Foul gesehen, und so blieb es beim 1:1. Skela hätte nach Pass
von Schur mit einem Heber über Stephan Straub beinahe noch das 2:1
erzielt. Die Eintracht versuchte in den letzten Minuten, Druck zu machen,
die Alemannia schien mit dem 1:1 zufrieden zu sein. Beim Abpfiff gab es
Pfiffe von den Rängen für die Eintracht.
Durch das (an sich sehr gute) Ergebnis ist der Aufstiegszug wohl
endgültig abgefahren, die Alemannia hat den Anschluss verpasst.
Ähnliches passierte auf der Rückfahrt auch den Fans, die mit dem Zug
unterwegs waren. Die Deutsche Bahn, die 2 Euro für wenige Stunden
Bier-ins-Schließfach-Sperren verlangt, schickte den Regionalexpress nach
Siegen mit einer Stunde Verspätung auf die Fahrt, um sich dann in
Dillenburg (!) aller lästigen Reisenden mit einer genuschelten Ansage zu
entledigen, von der nur so viel zu verstehen war: "Blabla
Böschungsbrand blabla Zug endet hier blabla bitten um Verständnis
blabla Sie uns auch". Bereits auf der Hinfahrt war die Abfahrtszeit des
Zuges von Cöln nach Siegen mehrmals von 9:22 auf 9:07 und zurück
auf 9:22 korrigiert worden. Nachdem man es irgendwann zurück nach
Cöln geschafft hatte, erfreute man sich an Ansagen, die die
Verspätung des Zuges nach Aachen innerhalb von zwei Minuten von
"5"" auf "10" auf "10-15" auf "15-20"
korrigierten. Immerhin soll es den Bus-Reisenden dank Reifenpanne auch nur
unwesentlich besser ergangen sein. Hauptsache, der Aufstiegszug ist
pünktlich abgefahren.