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Jakusch - Heinze, Hackenberg, Fiedler - Müller (71. Kaiser),
Holtby (46. Batarilo), Pütz, Idrizi, Garnier -
Temür (46. Bösing), Imbongo
(Zeaiter - Salata, Redjeb, Rakk / Kilic) |
Hammel - Waldrich (76. Krieger), Gänge,
Radschuweit, Binder - Kurt, Gencal, Scheld,
Ramaj (60. Lo Iacono) - Dünnwald-Turan (89. Brato),
Yigit
(Bölker - Schilamow, Bauer, Buceto / Nehrbauer) |
Das erste von vier aufeinanderfolgenden Heimspielen gegen die vier
Regionalligaaufsteiger bestritt die Alemannia gegen den 1.FC Kaan-Marienborn.
Der Verein aus dem Siegener Vorort war erst 2007 gegründet
worden und in zehn Jahren von der Bezirks- bis in die Regionalliga
aufgestiegen, wo man vor dem Spiel sieglos auf dem letzten Platz lag.
Der "klangvolle" Gegner auf den Spielplakaten tat sein übriges
zur Einstellung des Zuschauerminusrekordes im neuen Stadion. Für gute
Laune bei den wenigen Anwesenden sorgte das ganze auch nicht unbedingt - man
sieht gegen Mannschaften schlecht aus, von denen kaum jemand weiß wo sie
überhaupt herkommen.
Dabei begann es mehr oder weniger ordentlich. Die Alemannia war optisch
überlegen und gab durch Garnier den ersten gefährlichen Schuss ab.
Mitte der ersten Halbzeit reichte dann aus heiterem Himmel ein simpler
Doppelpass zum 0:1 durch Gencal. Die Alemannia wurde sichtlich nervös,
konnte sich aber bis zur Pause noch einige Ausgleichschancen erspielen. Die
größte vergab Garnier freistehend nach einer Hereingabe von rechts,
Torwart Hammel konnte abwehren. Dann stand Imbongo nach Anspiel des erstmals
von Anfang an spielenden Holtby frei vor dem Tor, schoss aber drüber.
Nach der Pause wurde die Angelegenheit noch verkrampfter. Ein Elfmeterpfiff
nach Rempler gegen Fiedler blieb aus, während aus dem Spiel immer
weniger ging. Stattdessen endete ein Angriff über die linke
Angriffsseite der Gäste mit dem 0:2 durch Dünwald-Turan, nachdem
Jakusch den ersten Versuch von Lo Iacona abgewehrt hatte. Man hatte das
Gefühl, dass die Alemannia noch Stunden hätte spielen können,
und entsprechend war die Stimmung im Stadion auf dem Tiefpunkt.
Plötzlich hatte Gästetorwart Hammel fünf Minuten vor dem Ende
ein Einsehen und zog bei einem Freistoß von Bösing aus dem
Halbfeld in bester Piplica-Manier den Kopf ein. Für ihn und die meisten
anderen völlig überraschend flog der Ball nicht ins Aus, sondern
prallte vom Innenpfosten zum 1:2 ins Tor. Von der einen auf die andere
Sekunde kamen Entschlossenheit und Glaube zurück in unsere Elf. Keine
60 Sekunden später flankte Garnier von links, Hammel hielt gegen Imbongo,
und Idrizi setzte sich im Kopfballduell zum vermeintlichen 2:2 durch - leider
etwas zu vehement aus Sicht des Linienrichters. Wenig später schoss
Batarilo Zentimeter links am Tor vorbei. In der dritten Minute der
Nachspielzeit unterband Kurt einen Aachener Angriff und sah etwas
überzogen Rot. Mit der letzten Aktion des Spiels schlug Jakusch den
fälligen Freistoß aus der eigenen Hälfte hoch in den
Strafraum, wo Heinze mit dem Hinterkopf tatsächlich - erneut mit
freundlicher Unterstützung von Hammel - für den Ausgleich sorgte.
Für die Gäste wäre es der erste Regionalligasieg der
Vereinsgeschichte gewesen, entsprechend angepisst verließ man den Platz.
Die Alemannia bewies immerhin Moral, indem sie schon zum zweiten Mal in der
Nachspielzeit den Ausgleich schaffte - von den ersten acht Spielen war es
das fünfte, das in den letzten fünf Minuten entschieden wurde.