Sa, 15.09.18, 14 Uhr, neuer Tivoli:
ALEMANNIA - 1.FC Kaan-Marienborn 2:2 (0:1)
Jakusch - Heinze, Hackenberg, Fiedler - Müller (71. Kaiser), Holtby (46. Batarilo), Pütz, Idrizi, Garnier - Temür (46. Bösing), Imbongo
(Zeaiter - Salata, Redjeb, Rakk / Kilic)
Hammel - Waldrich (76. Krieger), Gänge, Radschuweit, Binder - Kurt, Gencal, Scheld, Ramaj (60. Lo Iacono) - Dünnwald-Turan (89. Brato), Yigit
(Bölker - Schilamow, Bauer, Buceto / Nehrbauer)

Zuschauer: 4100 (ca. 25 aus Kaan-Marienborn)
Schiedsrichter: Engelmann
Gelb: Imbongo, Pütz, Kaiser - Yigit, Radschuweit, Binder
Rot: Kurt (90+3.; grobes Foulspiel)

0:1 Gencal (24.)
0:2 Dünnwald-Turan (67.)
1:2 Bösing (85.)
2:2 Heinze (90+4.; Jakusch)


Das erste von vier aufeinanderfolgenden Heimspielen gegen die vier Regionalligaaufsteiger bestritt die Alemannia gegen den 1.FC Kaan-Marienborn. Der Verein aus dem Siegener Vorort war erst 2007 gegründet worden und in zehn Jahren von der Bezirks- bis in die Regionalliga aufgestiegen, wo man vor dem Spiel sieglos auf dem letzten Platz lag. Der "klangvolle" Gegner auf den Spielplakaten tat sein übriges zur Einstellung des Zuschauerminusrekordes im neuen Stadion. Für gute Laune bei den wenigen Anwesenden sorgte das ganze auch nicht unbedingt - man sieht gegen Mannschaften schlecht aus, von denen kaum jemand weiß wo sie überhaupt herkommen.
Dabei begann es mehr oder weniger ordentlich. Die Alemannia war optisch überlegen und gab durch Garnier den ersten gefährlichen Schuss ab. Mitte der ersten Halbzeit reichte dann aus heiterem Himmel ein simpler Doppelpass zum 0:1 durch Gencal. Die Alemannia wurde sichtlich nervös, konnte sich aber bis zur Pause noch einige Ausgleichschancen erspielen. Die größte vergab Garnier freistehend nach einer Hereingabe von rechts, Torwart Hammel konnte abwehren. Dann stand Imbongo nach Anspiel des erstmals von Anfang an spielenden Holtby frei vor dem Tor, schoss aber drüber.
Nach der Pause wurde die Angelegenheit noch verkrampfter. Ein Elfmeterpfiff nach Rempler gegen Fiedler blieb aus, während aus dem Spiel immer weniger ging. Stattdessen endete ein Angriff über die linke Angriffsseite der Gäste mit dem 0:2 durch Dünwald-Turan, nachdem Jakusch den ersten Versuch von Lo Iacona abgewehrt hatte. Man hatte das Gefühl, dass die Alemannia noch Stunden hätte spielen können, und entsprechend war die Stimmung im Stadion auf dem Tiefpunkt. Plötzlich hatte Gästetorwart Hammel fünf Minuten vor dem Ende ein Einsehen und zog bei einem Freistoß von Bösing aus dem Halbfeld in bester Piplica-Manier den Kopf ein. Für ihn und die meisten anderen völlig überraschend flog der Ball nicht ins Aus, sondern prallte vom Innenpfosten zum 1:2 ins Tor. Von der einen auf die andere Sekunde kamen Entschlossenheit und Glaube zurück in unsere Elf. Keine 60 Sekunden später flankte Garnier von links, Hammel hielt gegen Imbongo, und Idrizi setzte sich im Kopfballduell zum vermeintlichen 2:2 durch - leider etwas zu vehement aus Sicht des Linienrichters. Wenig später schoss Batarilo Zentimeter links am Tor vorbei. In der dritten Minute der Nachspielzeit unterband Kurt einen Aachener Angriff und sah etwas überzogen Rot. Mit der letzten Aktion des Spiels schlug Jakusch den fälligen Freistoß aus der eigenen Hälfte hoch in den Strafraum, wo Heinze mit dem Hinterkopf tatsächlich - erneut mit freundlicher Unterstützung von Hammel - für den Ausgleich sorgte.
Für die Gäste wäre es der erste Regionalligasieg der Vereinsgeschichte gewesen, entsprechend angepisst verließ man den Platz. Die Alemannia bewies immerhin Moral, indem sie schon zum zweiten Mal in der Nachspielzeit den Ausgleich schaffte - von den ersten acht Spielen war es das fünfte, das in den letzten fünf Minuten entschieden wurde.

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