![]() |
|
![]() |
Gospodarek - Wiesinger, Hertl, N. Herzig, Drescher -
Fink, Kazior (67. Oslislo), Schmidt, Geißler - Krejci,
Younga-Mouhani
(Kern - Bonimeier, Forkel, Paul / Schupp) |
Nicht - Stehle, Klitzpera, Sichone, Noll - Plaßhenrich,
Rolfes, Fiel (65. Reghecampf) - Schlaudraff (76. Bruns),
Gomez, Scharping
(Hesse - Brinkmann, Paulus, Michalke / Hecking) |
Ohne echte Chance auf den Aufstieg fuhr die Alemannia zum zweiten weiten
Auswärtsspiel innerhalb einer Woche. Trotz der Entfernung waren dank
des günstigen Pfingst-Termins gut 250 Fans mitgereist.
Die Alemannia musste kurzfristig auf Erik Meijer verzichten, für ihn
stürmte Jens Scharping. Thomas Stehle ersetzte den verletzten Willi
Landgraf auf der rechten Abwehrseite, im Abwehrzentrum spielte Alexander
Klitzpera wieder von Beginn an.
Es entwickelte sich ein munteres Spiel, die Alemannia zeigte sich
gegenüber dem 0:3 in München deutlich verbessert. Nach knapp zehn
Minuten ließ Emil Noll nacheinander vier Burghausener aussteigen,
setzte den Ball aber letztendlich am langen Pfosten vorbei. Etwas später
überlief Daniel Gomez Björn Hertl und legte quer auf Jens Scharping.
Der hatte viel Platz, ließ sich aber zu viel Zeit damit, den Ball von
einem Fuß auf den anderen zu legen und scheiterte ebenso
an Uwe Gospodarek wie Reiner Plaßhenrich im Nachschuss. Anders als noch
in München sollten sich die vergebenen frühen Chancen nicht
rächen, da es die Gastgeber auf der anderen Seite auch nicht besser
machten. Kristian Nicht lenkte einen gefährlichen 20m-Schuss von Michael
Wiesinger um den rechten Pfosten. Dann wurde Mark Krejci mit einem tollen Pass von
Rafael Kazior bedient, scheiterte aber mit dem Versuch eines Hebers am gut postierten
Kristian Nicht. Fünf Minuten vor dem Wechsel brachte eine Ecke die
Führung der Alemannia. Thomas Stehle verfehlte den von Jens Scharping in
den Fünfer getretenen Ball mit dem Kopf, aber Moses Sichone war am
langen Pfosten zur Stelle, und schoss den Ball zum 0:1 in die Maschen. Noch
vor der Pause hätte Daniel Gomez nach Querpass von Jan Schlaudraff auf
0:2 erhöhen können, setzte den Ball aber knapp am rechten
Lattenkreuz vorbei.
1:0 führte Frankfurt zur Pause in Cottbus, und eine gewisse Hoffnung
auf eine Wende im Stadion der Freundschaft bestand noch.
Die Alemannia tat weiter ihren Teil. Nach Vorarbeit von Daniel Gomez und
Cristian Fiel fand sich Jens Scharping wieder völlig frei vor dem Tor
wieder, setzte den Ball aber dieses Mal über die Latte. Präziser
als im Abschluss war Scharping beim Treten von Eckbällen; einen
verwertete Thomas Stehle zehn Minuten nach dem Wechsel per Kopf zum 0:2. Nach
der scheinbaren Vorentscheidung konnte man sich vermehrt Handy und/oder
Anzeigetafel widmen. Von dort kam allerdings nichts Gutes: Frankfurt legte
schnell zwei weitere Tore nach, die die letzten Hoffnungen beseitigten und
dem Geschehen auf dem Rasen die Bedeutung nahmen. So war man den Rest des
Spiels auch zu sehr mit dem Nachtrauern verlorener Spiele wie gegen Ahlen oder
Unterhaching beschäftigt, um sich ernsthaft darüber zu ärgern,
dass die sicher geglaubte Führung wieder aus der Hand gegeben wurde.
Das erste Gegentor fiel wieder einmal, als irgendjemand trotz wiederholter
Warnungen meinte, "Everywhere we go" anstimmen zu müssen;
Marek Krejci verwandelte eine Hereingabe von Rafael Kazior zum 1:2. Dann fiel der insgesamt
recht merkwürdig pfeifende Schiedsrichter auf einen plumpen Faller eines
Burghauseners nahe der Eckfahne herein, und der anschließende
Freistoß brachte das 2:2. Kristian Nicht konnte den Kopfball von Nico
Herzig mit einem Reflex gegen die Latte lenken, aber Younga-Mouhani war im
Nachsetzen zur Stelle. Wacker hatte nun Oberwasser und wäre um ein Haar
in Führung gegangen, aber Marek Krejci traf nach langem Ball von Ronald
Schmidt nur den rechten Pfosten. Burghausen hatte weitere Chancen zum
Siegtreffer, eine vereitelte Kristian Nicht mit einer Glanztat.
Auf der Gegenseite verpasste Laurentiu Reghecampf kurz vor dem
Ende nach Flanke von Florian Bruns die erneute Führung, bevor in der
Nachspielzeit eine weitere Co-Produktion der beiden eingewechselten Spieler
doch noch den Siegtreffer brachte. Reghecampf bediente Bruns mit einem
Lobpass über die Abwehr, und Bruns traf mit etwas Glück durch die
Beine von Gospodarek zum 2:3.
Die Alemannia hatte ein gutes und unterhaltsames Zweitligaspiel am Ende
glücklich für sich entschieden. Leider war der Sieg nur ein
Trostpflaster für den verpassten Aufstieg. Der wäre durchaus drin
gewesen, wenn die Mannschaft in jedem Spiel der Rückrunde so engagiert
aufgetreten wäre wie in Burghausen. Statt Vorfreude auf
samstägliche Ausflüge nach Schalke, Dortmund oder Leverkusen lautet
die Devise damit
ab sofort wieder: Geld, Urlaubstage und Nerven sparen für die kommenden
Montags- und Freitagsspiele in Burghausen, München, Unterhaching,
Freiburg, Cottbus, Dresden, Aue, Rostock, Lübeck...