![]() |
|
![]() |
Straub - Landgraf, Klitzpera, Sichone, Blank - Brinkmann,
Rolfes, Fiel (77. Iwelumo) - Michalke,
Bruns (37. Pinto; 64. Gomez), Meijer
(Nicht - Stehle, Paulus, Scharping / Hecking) |
Renno - Ristau, Lintjens, Kück, Haastrup, Koen -
Goldbaek (74. Nascimento), Wedau, Yildirim -
Foldgast (46. Schoof), Kioyo
(Wulnikowski - Wiwerink, Hoffmann, Teixeira / Gelsdorf) |
Endlich einmal sechs Tage Pause hatte die Alemannia vor dem Spiel gegen
Rot-Weiß Essen. Der Aufsteiger schien ein dankbarer Gegner zu sein, um
nach der Niederlage in Duisburg mit drei Punkten den Anschluss an die Spitze
zu halten; die Essener lagen vor dem Spiel mit elf Zählern auf dem
drittletzten Tabellenplatz. Mit von der Partie waren dabei zum Glück Kai
Michalke und Stephan Straub, deren Einsatz lange fraglich gewesen war. Nicht
in der Anfangsformation stand hingegen neben dem gelb-rot-gesperrten Reiner
Plaßhenrich der grippegeschwächte Sergio Pinto; sie wurden durch
Dennis Brinkmann bzw. Florian Bruns ersetzt.
Die Alemannia machte wie aus den letzten Heimspielen gewohnt Druck. Dennis
Brinkmann sorgte mit einem Schuss aus 17 Metern erstmals für Gefahr
für das von René Renno gehütete Gästetor. Essen war bei
Kontern durchaus gefährlich, so stand Foldgast nach Diagonalpass von
Erwin Koen in halbrechter Position alleine vor Stephan Straub, machte aber
nichts draus. Auf der anderen Seite scheiterte Florian Bruns aus derselben
Position an Torwart Renno wie zuvor Brinkmann. Dann flogen Erik Meijer und
Cristian Fiel an einer Flanke von Kai Michalke vorbei, etwas später
trat Florian Bruns beim Versuch eines Volleyschusses nach Hereingabe von
Michalke über den Ball. Die Abwehr der Gäste wirkte ebenso unsicher
wie ihr Torwart, der nach rund einer halben Stunde beinahe einen harmlosen
Fernschuss von Kai Michalke durch die Finger ins Tor rutschen ließ. Nach
34 Minuten verletzte sich Florian Bruns ohne Fremdverschulden. Bruns blieb
liegen, aber das Spiel lief weiter, und Stefan Blank flankte auf den langen
Pfosten. Dort hatte Kai Michalke viel Platz, legte sich den Ball auf den
linken Fuß und traf aus 15 Metern zum mittlerweile
überfälligen 1:0 ins lange Eck. Für den verletzten Bruns kam
Sergio Pinto ins Spiel.
Die Gäste, die im ersten Durchgang sehr passiv
aufgetreten waren, kamen deutlich engagierter aus der Kabine. Das wurde schon
in den ersten Sekunden deutlich, aber die Alemannia war auch nach zwei Minuten
noch nicht wach. Eine Flanke von der linken Seite von Ramazan Yildirim wurde
von Stefan Blank unglücklich auf Sven Lintjens verlängert. Der
brachte den Ball wieder nach innen, wo Francis Kioyo freistehend zum 1:1
einköpfen konnte, da Alexander Klitzpera und Dennis Brinkmann zwar in
der Nähe standen, sich aber offenbar gerade nicht zuständig
fühlten. Die Alemannia wirkte in der Folgezeit verunsichert, was die
Essener zum Glück nicht zu weiteren ernsthaften Angriffsbemühungen
nutzten. Es dauerte aber eine ganze Weile, bis die Alemannia den Druck wieder
erhöhte, und klare Chancen zur erneuten Führung blieben Mangelware.
Erik Meijer verfehlte mit einem Kopfball nach Flanke von Willi Landgraf das
Tor. Nun folgte erst einmal die Höchststrafe für Sergio Pinto, der
vornehmlich durch Fehlpässe aufgefallen war und 25 Minuten nach seiner
Einwechslung das Feld für Daniel Gomez wieder verlassen musste. Kai
Michalke hatte etwas später die Chance zu seinem zweiten Treffer. Dieses
Mal auf der linken Seite ließ er Marko Kück mit einem Haken
nach innen aussteigen, schlenzte den Ball aber weit über das Tor. Dann
erreichte eine Flanke von Stefan Blank endlich einmal den Kopf von Erik
Meijer. Der hätte aufs Tor köpfen können oder auf Daniel Gomez
ablegen können, aber der Ball landete irgendwo dazwischen in den
Händen des Torwarts. Mit Chris Iwelumo für Cristian Fiel wurde die
Brechstange ausgepackt, und beinahe hätte es gegen mittlerweile
völlig defensive Essener noch gereicht. Eine Flanke von Stefan Blank
landete nach Kopfball von Iwelumo und Abwehrversuch eines Esseners bei Daniel
Gomez. Der hielt aus zehn Metern drauf, aber René Renno rettete seiner
Mannschaft in seiner besten Szene das Unentschieden. Kurz vor Schluss sah
Erwin Koen direkt vor den Augen des tobenden Jürgen Gelsdorf Rot für
einen Tritt ins Gesicht von Kai Michalke, der ihn zuvor (nicht mit Gelb
geahndet) wegen Zeitspiels weggeschubst hatte. In der Nachspielzeit vergab
Chris Iwelumo schließlich auch die letzte Gelegenheit, dem Tag noch
eine Wende zum Guten zu geben.
Mit diesem überflüssigen und ärgerlichen Punktverlust bleibt
die Alemannia weiterhin seit 1992 am Tivoli gegen Rot-Weiß
Essen sieglos. Die Spiele, in denen trotz überlegenen Spiels kein Sieg
heraussprang, häufen sich, und nach drei Toren und vier Punkten aus den
letzten vier Spielen wächst der Abstand zu den Aufstiegsrängen.