So, 14.05.06:
Wacker Burghausen - ALEMANNIA 1:1 (1:0)
Gospodarek (46. Kern) - Wiesinger, Rosin, Jeknic, Drescher (57. Nagy) - Fink, Hertl, Burkhardt - Kneißl (67. Schmidt), Bogavac, Krejci
(Oslislo / Schupp)
Straub - Landgraf (46. Casper), Klitzpera, Stehle, Dum - Plaßhenrich, Pinto, Rösler (74. Bruns), Fiel (61. Koen) - Ebbers, Meijer
(Hesse - Rauw, Heidrich, Sukalo / Hecking)

Zuschauer: 5300 (ca. 500 aus Aachen)
Gelb: Drescher - Pinto, Casper

1:0 Krejci (23.)
1:1 Pinto (64.; Dum, Meijer)







(Fotos: Richard)







Zum letzten Spiel in sieben Jahren Zweite Liga reiste die Alemannia zu Wacker Burghausen. Begleitet wurde sie von mehr Fans als bei den drei vorherigen Spielen in Burghausen zusammen, insgesamt waren fünf Busse unterwegs. Leider wurde bei kaum 10 Grad nichts aus der Freibad-Aufstiegs-Party. Immerhin gab es von anderer Seite reichlich kühles Nass, so verteilten Einheimische in merkwürdigen Trachten vor dem Gästeblock Freibier, und nach dem Spiel wurden von der Alemannia spendierte Bierkästen in die Busse gereicht.
In den 90 Minuten dazwischen sollte es eigentlich um die Meisterschaft gehen, die angeblich 400.000 Euro zusätzliche Fernsehgelder gebracht hätte. Trotzdem erreichte die Leistungsbereitschaft bei der Mannschaft wie schon in den letzten Spielen kaum mehr als 80%. Das hätte unserer Elf auch zum Sieg reichen können, die Alemannia war die aktivere und optisch überlegene Mannschaft. Marius Ebbers verpasste mit dem Kopf eine Flanke von Cristian Fiel. Auf der anderen Seite nutzten die Gastgeber eine Unaufmerksamkeit der Aachener Hintermannschaft zur Führung. Thorsten Burkhardt schickte Thomas Drescher steil, dessen Hereingabe Marek Krejci zum 1:0 verwertete. Zwei Minuten später hatte Marius Ebbers nach Flanke von Sascha Rösler bereits den Ausgleich auf dem Kopf, traf aber statt des leeren Tores nur die Latte.
Zur zweiten Halbzeit blieb Willi Landgraf in seinem letzten Spiel in der Kabine. Bei Burghausen kam Torwart Jens Kern, der sich gleich nach wenigen Minuten auszeichnen konnte, als er einen Kopfball von Alexander Klitzpera über die Latte lenkte. Auf der Gegenseite hatte Michael Wiesinger das zweite Tor auf dem Fuß, zielte aber frei in halbrechter Position Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Die bis dahin größte Ausgleichschance hatte Reiner Plaßhenrich, der einen Steilpass von Sascha Rösler erlief, Torwart Kern umkurvte und den Ball schließlich mit dem schwachen linken Fuß am Tor vorbei setzte. Der Ausgleich nach 64 Minuten war verdient. Sascha Dum brachte den Ball von der linken Seite in den Strafraum, Erik Meijer legte ab, und Sergio Pinto traf mit einem Schlenzer aus 20 Metern zum 1:1 den rechten Innenpfosten. Erik Meijer hatte nach Hereingabe von Erwin Koen ebenso das 2:1 auf dem Fuß wie für die Gastgeber Dragan Bogavic nach Ecke Wiesinger und Kopfballverlängerung Fink. Die letzte Chance des Spiels und seiner Karriere hatte wieder Erik Meijer mit einem Kopfball nach Flanke von Florian Bruns, wieder war Jens Kern reaktionsschnell auf dem Posten.
Ein wenig mehr Aufbäumen hätte man sich in den letzten Minuten angesichts des 0:0 von Bochum in Unterhaching schon gewünscht, auch im Fanblock, wo man sich eher an Ordnern und SKBs als am Spiel aufhielt. Es war das letzte Spiel im kleinen Kreis bis zum UI-Cup-Spiel in Wladiwostok, zum nächste Auswärtsspiel werden vielleicht schon 10000 Aachener nach Dortmund oder Gelsenkirchen reisen.
Einen Vorgeschmack gab es tags darauf bei der Aufstiegsfeier, wo es trotz des unglücklichen Montagsnachmittags-Termins auf dem Markt kein Durchkommen mehr gab - die Polizei sperrte kurzerhand die meisten Durchgänge auf den Markt ab. Die Feier war zwar nicht so ausgelassen wie die Spontanparty am Ostersonntag, aber durchaus gelungen. Die Spieler hatten offensichtlich eine Menge Spaß und stimmten immer wieder Lieder an wie "Poldi hat keinen Schulabschluss". Besonders schön die persönliche Ansprache von Dieter Hecking sowie die von Willi Landgraf und Erik Meijer vergossenen Tränen. Auch bei der Stadt hatte man gute Ideen, deckte das Rathaus mit überdimensionalen Spielerköpfen ein, benannte kurzfristig einige Straßen um und verpasste Kaiser Karl eine komplette Fanmontur. Weniger schön hingegen das rücksichtslose Rumzündeln in einer Menschenmenge, in der es für Sanitäter geschweige denn Krankenwagen kaum ein Durchkommen gab. Insgesamt blieb es aber wunderbar friedlich und fröhlich, anderenorts werden bei Meisterschaftsfeiern Autos angezündet, Schaufensterscheiben eingeschlagen, Geschäfte geplündert und Polizisten verprügelt - aber wir sind ja nicht Meister geworden.
Abschließend an ungewöhnlicher Stelle noch einmal der Hinweis, dass die Saison noch nicht vorüber ist, und neben einigen Testspielen am 24.5. um 19 Uhr noch das Finale des Mittelrheinpokals zwischen Bayer Leverkusen II und Alemannia Aachen II stattfinden wird, bei dem unsere Mannschaft jede Unterstützung brauchen kann.



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