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Gospodarek (46. Kern) - Wiesinger, Rosin, Jeknic,
Drescher (57. Nagy) - Fink, Hertl, Burkhardt -
Kneißl (67. Schmidt), Bogavac, Krejci
(Oslislo / Schupp) |
Straub - Landgraf (46. Casper), Klitzpera, Stehle, Dum -
Plaßhenrich, Pinto, Rösler (74. Bruns), Fiel (61. Koen) -
Ebbers, Meijer
(Hesse - Rauw, Heidrich, Sukalo / Hecking) |
Zum letzten Spiel in sieben Jahren Zweite Liga reiste die Alemannia zu Wacker
Burghausen. Begleitet wurde sie von mehr Fans als bei den drei vorherigen
Spielen in Burghausen zusammen, insgesamt waren fünf Busse unterwegs.
Leider wurde bei kaum 10 Grad nichts aus der Freibad-Aufstiegs-Party. Immerhin gab es von anderer Seite
reichlich kühles Nass, so verteilten Einheimische in merkwürdigen
Trachten vor dem Gästeblock Freibier, und nach dem Spiel wurden von der
Alemannia spendierte Bierkästen in die Busse gereicht.
In den 90 Minuten dazwischen sollte es eigentlich um die Meisterschaft gehen,
die angeblich 400.000 Euro zusätzliche Fernsehgelder gebracht hätte.
Trotzdem erreichte die Leistungsbereitschaft bei der Mannschaft wie schon in
den letzten Spielen kaum mehr als 80%. Das hätte unserer Elf auch zum
Sieg reichen können, die Alemannia war die aktivere und optisch
überlegene Mannschaft. Marius Ebbers verpasste mit dem Kopf eine Flanke
von Cristian Fiel. Auf der anderen Seite nutzten die Gastgeber eine
Unaufmerksamkeit der Aachener Hintermannschaft zur Führung. Thorsten
Burkhardt schickte Thomas Drescher steil, dessen Hereingabe Marek Krejci zum
1:0 verwertete. Zwei Minuten später hatte Marius Ebbers nach Flanke von
Sascha Rösler bereits den Ausgleich auf dem Kopf, traf aber statt des
leeren Tores nur die Latte.
Zur zweiten Halbzeit blieb Willi Landgraf in seinem letzten Spiel in der
Kabine. Bei Burghausen kam Torwart Jens Kern, der sich gleich nach wenigen
Minuten auszeichnen konnte, als er einen Kopfball von Alexander Klitzpera
über die Latte lenkte. Auf der Gegenseite hatte Michael
Wiesinger das zweite Tor auf dem Fuß, zielte aber frei in halbrechter
Position Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Die bis dahin größte
Ausgleichschance hatte Reiner Plaßhenrich, der einen Steilpass von
Sascha Rösler erlief, Torwart Kern umkurvte und den Ball schließlich
mit dem schwachen linken Fuß am Tor vorbei setzte. Der Ausgleich nach
64 Minuten war verdient. Sascha Dum brachte den Ball von der linken Seite in
den Strafraum, Erik Meijer legte ab, und Sergio Pinto traf mit einem Schlenzer
aus 20 Metern zum 1:1 den rechten Innenpfosten. Erik Meijer hatte nach
Hereingabe von Erwin Koen ebenso das 2:1 auf dem Fuß wie für die
Gastgeber Dragan Bogavic nach Ecke Wiesinger und Kopfballverlängerung
Fink. Die letzte Chance des Spiels und seiner Karriere hatte wieder Erik
Meijer mit einem Kopfball nach Flanke von Florian Bruns, wieder war Jens
Kern reaktionsschnell auf dem Posten.
Ein wenig mehr Aufbäumen hätte man sich in den letzten Minuten
angesichts des 0:0 von Bochum in Unterhaching schon gewünscht, auch im
Fanblock, wo man sich eher an Ordnern und SKBs als am Spiel aufhielt. Es war
das letzte Spiel im kleinen Kreis bis zum UI-Cup-Spiel in Wladiwostok, zum
nächste Auswärtsspiel werden vielleicht schon 10000 Aachener nach
Dortmund oder Gelsenkirchen reisen.
Einen Vorgeschmack gab es tags darauf bei der Aufstiegsfeier, wo es trotz des
unglücklichen Montagsnachmittags-Termins auf dem Markt kein Durchkommen
mehr gab - die Polizei sperrte kurzerhand die meisten Durchgänge auf den
Markt ab. Die Feier war zwar nicht so ausgelassen wie die Spontanparty am
Ostersonntag, aber durchaus gelungen. Die Spieler hatten
offensichtlich eine Menge Spaß und stimmten immer wieder Lieder an wie
"Poldi hat keinen Schulabschluss". Besonders schön die
persönliche Ansprache von Dieter Hecking sowie die von Willi Landgraf und
Erik Meijer vergossenen Tränen. Auch bei der Stadt hatte man gute Ideen,
deckte das Rathaus mit überdimensionalen Spielerköpfen ein,
benannte kurzfristig einige Straßen um und verpasste Kaiser Karl eine
komplette Fanmontur. Weniger schön hingegen das rücksichtslose
Rumzündeln in einer Menschenmenge, in der es für Sanitäter
geschweige denn Krankenwagen kaum ein Durchkommen gab. Insgesamt blieb es
aber wunderbar friedlich und fröhlich, anderenorts werden bei
Meisterschaftsfeiern Autos angezündet, Schaufensterscheiben
eingeschlagen, Geschäfte geplündert und Polizisten verprügelt -
aber wir sind ja nicht Meister geworden.
Abschließend an ungewöhnlicher Stelle noch einmal der Hinweis, dass
die Saison noch nicht vorüber ist, und neben einigen Testspielen am 24.5.
um 19 Uhr noch das Finale des Mittelrheinpokals zwischen Bayer Leverkusen II
und Alemannia Aachen II stattfinden wird, bei dem unsere Mannschaft jede
Unterstützung brauchen kann.