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Straub - Bediako, Mbwando, Lanzaat, Heeren - van der Luer,
Grlic, Pflipsen, Lämmermann - Spizak,
Ivanovic (85. F. Schmidt)
(Memmersheim - Benthin, Gunesch, Zimmermann / Berger) |
Walter - Rothenbach, Waterink, Kracht, Haffner -
Trares (75. Saenko), Melkam, Graf, Cetin (75. Hoeft),
Fuchs (68. Engelhardt) - Fritz
(Becker - Grimm, Eggimann, Lamptey / Kuntz) |
Nach vier sieglosen Spielen zum Saisonauftakt empfing die Alemannia mit dem
Karlsruher SC einen vermeintlich idealen Aufbaugegner. Aus vier Spielen seit
dem Wiederaufstieg war die Alemannia mit drei Siegen und einem Unentschieden
gegangen; in der laufenden Saison stand der KSC mit bisher zwei Punkten noch
schlechter da als unsere Elf. Bei der Alemannia ersetzte Edwin Bediako auf
der rechten Abwehrseite den gesperrten Willi Landgraf. Im Mittelfeld
wählte Jörg Berger mit Stephan Lämmermann anstelle von Frank
Schmidt die etwas offensivere Variante. Nur 9500 Zuschauer fanden den Weg
an Gerhard Schröders Wahlveranstaltung vorbei ins Stadion.
Zu Beginn des Spiels zeigte sich der Gast aus Karlsruhe wacher. Zwei
Karlsruher setzten sich an der Eckfahne gegen drei Aachener durch, Aydin
Cetin spielte zurück auf Daniel Graf, dessen Flachschuss am linken
Pfosten vorbeistrich. Auf der anderen Seite hatte Eddie Bediako mit einem
Kopfball nach Freistoß von Eric van der Luer die erste Torchance. Nach
Doppelpass mit Karlheinz Pflipsen hatte van der Luer nach einer
Viertelstunde die erste ganz große Chance, scheiterte aber am gut
reagierenden Torwart Walter sowie an der vorschnell gehobenen Fahne des
Linienrichters. Nach einer halben Stunde verstolperte Josef Ivanovic an der
linken Torauslinie die nächste Chance. In der Mitte wartete Miroslaw
Spizak, am langen Pfosten Ivica Grlic, aber Ivanovic versuchte es letztendlich
selbst und scheiterte an Thomas Walter. Die insgesamt beste Chance in der
ersten Hälfte hatte aber der KSC. Im Anschluss an eine
Bilderbuchkombination auf der linken Seite flankte Daniel Graf auf Clemens
Fritz, der aus acht Metern frei zum Kopfstoß kam. Stephan Straub
reagierte blitzschnell und verhinderte den Rückstand. Zur Pause gab es
erstmals in dieser Saison Pfiffe von den Rängen.
Wie schon in der ersten Halbzeit erwischte der Gast nach dem Wechsel den
besseren Start. Danny Fuchs ließ zuerst Quido Lanzaat ins Leere laufen,
dann George Mbwando. Stephan Straub konnte seinen Flachschuss mit dem
Fuß parieren. Der Rückstand wäre mittlerweile gar nicht mal
unverdient gewesen. Zum Glück kam in der Folgezeit einige Hektik auf,
die auf dem engen Tivoli letztlich der Alemannia zugute kam. Erster
Auslöser war eine Szene, in der Karlheinz Pflipsen von hinten vom
Ex-Alemannen Bernhard Trares umgestoßen wurde. Josef Ivanovic zimmerte
den Abpraller aus sechs Metern direkt auf den Torwart. In den folgenden
Minuten wurde es richtig laut im Stadion, und unsere Spieler setzten
ungeahnte Reserven frei. Miroslaw Spizak lief auf der linken Seite zwei
Gegnern davon, konnte sich aber nicht so recht zwischen Torschuss
und Flanke entscheiden, so dass der Ball im Endeffekt am langen Pfosten
vorbeirollte. Pflipsen sorgte aus 25 Metern für den nächsten
gefährlichen Schuss auf das Karlsruher Tor. Nach einer zu kurzen
Kopfballabwehr war es wieder der in der zweiten Hälfte stark
aufspielenden Pflipsen, der den Ball aus 18 Metern volley in die Arme von
Walter drosch. Dann warf sich Thijs Waterink in einen Schuss von Pflipsen und
berührte den Ball dabei mit der Hand. Der Schiedsrichter verlegte das
Handspiel außerhalb des Strafraums und Ivica Grlic verzog den
folgenden Freistoß knapp. Der Unparteiische wirkte in der aufkommenden
Hektik zunehmend überfordert. Josef Ivanovic schubste einen
ballführenden Gegner um, und Eric van der Luer nutzte die Gunst der
Stunde zu einer Flanke auf Ivica Grlic. Der nahm den Ball volley und traf ihn
perfekt, der Ball landete zum 1:0 im langen Eck. Vier Minuten später
stürmte Henri Heeren nach Doppelpass von Pflipsen auf das Tor zu. Ein
Karlsruher grätschte dazwischen, aber Josef Ivanovic stand goldrichtig
und schlenzte den Ball mit links zum 2:0 ins lange Eck. Zehn Minuten vor
Schluss hatte Saenko eine gute Chance zum Anschlusstreffer, auf der anderen
Seite hätte bei Kontern auch noch das 3:0 fallen können. Stephan
Lämmermann verließen frei vor dem Tor die Kräfte, und
Miroslaw Spizak traf nach schöner Freistoßvariante und
umständlicher Ballannahme das Tor nicht.
Der erste Sieg der Alemannia war aufgrund der zweiten Halbzeit insgesamt
verdient. Die drei Punkte waren angesichts der Tabellensituation auch bitter
nötig. So lässt sich halbwegs beruhigt in die folgenden
Auswärtsspiele in Duisburg und Trier gehen.