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Straub - Landgraf, Klitzpera, Sichone, Noll - Schlaudraff,
Plaßhenrich (45. Stehle), Rolfes, Fiel - Gomez,
Scharping (56. Michalke; 72. Paulus)
(Nicht - Petrovic, Pinto, Iwelumo / Hecking) |
Ischdonat - Marell, Mamic, Budisa -
Pelzer (63. Siradze), Dragaljevic, Sinisterra,
Patschinski - Labak (46. M. Keller),
Klasen (37. Racanel), Maric
(E. Keller - Robben, Reis, Fleck / Linz) |
Sieben Niederlagen aus acht Spielen, drei Heimpleiten in Folge, das Debakel
gegen Aue, der peinliche
Auftritt in Dresden - die Vorfreude auf ein Alemannia-Spiel war schon einmal
größer. Keine Mannschaft hat auf eigenem Platz mehr Treffer
kassiert als die Alemannia, und nur der LR Ahlen mehr Niederlagen kassiert.
Es wurde allerhöchste Zeit, dass das alles ein Ende hatte. Schön
zu sehen, dass sich das Aachener Fußballpublikum der Bedeutung des
Spiels bewusst war und auch in dieser etwas schwereren Stunde zu seiner
Mannschaft stand - der Tivoli war (beim ersten netzfreien Spiel seit
Wolfgang Wolfs merkwürdiger Einlage) nicht schlechter gefüllt als gegen Aue.
Musste nur noch die Mannschaft endlich einmal wieder mitspielen. Vielleicht
hatte das Straftraining und der Waldlauf nach dem Dresden-Spiel geholfen,
vielleicht auch die diversen Transparent beim Training und beim Spiel.
Ohne Dennis Brinkmann, Laurentiu Reghecampf, Florian Bruns und kurzfristig
auch Erik Meijer stellte Dieter Hecking erstmals in
dieser Saison von 4-3-3 auf 4-4-2 um. Kai Michalke und Sergio Pinto blieben
auf der Bank. Daniel Gomez und Jens Scharping begannen im Sturm, dahinter
konnte erstmals wieder Cristian Fiel auflaufen. Auf der rechten Abwehrseite
erhielt Willi Landgraf den Vorzug vor Frank Paulus und Thomas Stehle.
Der Alemannia war weitaus mehr Engagement anzumerken als in Dresden, aber
auch eine gehörige Portion Nervosität. Zwingende Torszenen blieben
auf beiden Seiten zunächst Mangelware, die erste hatte Jan Schlaudraff
aus sehr spitzem Winkel nach Flanke von Jens Scharping. Auf der anderen Seite
hätte Marijo Maric beinahe seinen Fuß an eine Hereingabe von Zoran
Mamic heranbekommen, Moses Sichone war einen Moment unaufmerksam gewesen. Nach
einer halben Stunde stand dann endlich einmal wieder das Glück auf
unserer Seite. Jens Scharping spielte Simon Rolfes an, und bei dessem Pass
unterlief Igor Budisa ein kapitaler Stellungsfehler. Daniel Gomez nahm den
Ball irgendwie nah am Handspiel mit Brust oder Schulter an und stolperte ihn
zum erlösenden 1:0 in die Maschen. Mit dem Schwung des Tores hätte
Gomez eine Minute später beinahe sein zweites Tor nachgelegt, aber sein
Schuss wurde zur Ecke abgefälscht. Kurz vor der Pause musste Reiner
Plaßhenrich verletzt ausgewechselt werden, für ihn kam Thomas
Stehle und die Hoffnung, dass 45 Minuten nicht für eine gelb-rote Karte
reichen würden.
Die vor der Pause sehr passive Eintracht kam mit mehr Schwung aus der Kabine
und hätte nach wenigen Minuten den Ausgleich erzielen müssen.
Matthias Keller überlief nach Pass von Marijo Maric Emil Noll und legte
den Ball zurück auf den eingewechselten Catalin Racanel. Der konnte sich
die Ecke aussuchen, scheiterte aber am auf der Torlinie wartenden Willi
Landgraf. Den Nachschuss setzte Jesus Sinisterra neben das Tor. Ob die
Alemannia den Ausgleich gut weggesteckt hätte, darf bezweifelt werden.
Kai Michalke kam etwas später für Jens Scharping ins Spiel und
zeigte seine beste Rückrundenleistung. Emil Noll setzte einen Kopfball
nach Freistoß Michalke am rechten Pfosten vorbei. Dann leitete Willi
Landgraf mit einem energischen Antritt das 2:0 ein. Landgraf bediente auf
der rechten Seite Jan Schlaudraff, dessen Hereingabe Daniel Gomez mit seinem
zweiten Treffer zum 2:0 verwertete. Unseren Spielern war mit dem 2:0 offenbar
eine Last von den Schultern gefallen, und man spielte befreit auf wie lange
nicht mehr. Daniel Gomez hätte nach Vorarbeit von Simon Rolfes und
Hereingabe von Kai Michalke seinen dritten Treffer erzielen müssen.
Wenig später war es wieder Gomez, der nach Steilpass von Alexander
Klitzpera alleine vor Daniel Ischdonat stand, aber wieder scheiterte. Eine
Viertelstunde vor dem Ende musste Kai Michalke nach einem Foul von Jesus
Sinisterra verletzt ausgewechselt werden - gerade als er wieder zu alter Form
aufzulaufen schien.
Unter dem Strich bleiben drei ganz wichtige Punkte gegen eine Trierer
Mannschaft, die an unsere Leistung in Dresden anknüpfte. Der freie Fall
ist zunächst einmal gestoppt, und man kann die restliche Saison
halbwegs beruhigt angehen. Mit dem Selbstvertrauen, das man hoffentlich aus
diesem Sieg mitnimmt, sollte man auch wieder an den guten Fußball der
Hinrunde anknüpfen können.