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Straub - Reghecampf, Klitzpera, Stehle, Leiwakabessy - Fiel,
Lehmann (61. Vukovic), Pecka (89. Krontiris), Kolev,
Milchraum (44. Weigelt) - Ebbers
(Stuckmann - Lagerblom, Popova, Nemeth / Buchwald) |
Sippel - Kotysch, Schönheim, Beda, Bugera -
Müller (72. Reinert), Demai,
Bernier (80. Runström),
Bellinghausen - Opara (80. Jendrisek), Simpson
(Robles - Hansen, Ziemer, Neubauer / Rekdal) |
Ein verregneter Tag im November, die Alemannia irgendwo im
Zweitligamittelmaß, und bei einer Niederlage war ein großes
Hallo zu erwarten. Umso schöner, dass man uns zur Aufheiterung eine
blonde Schiedsrichter-Uschi vorbeischickte. Zudem stand auf der anderen Seite
kein Unkraut wie Hoffenheim, sondern ein großer Gegner, noch dazu einer,
der seit 1970 nicht mehr da war. Sportlich läft es bei dem großen
Gegner noch bescheidener als bei uns, zur Verstärkung holte man sich
den Nationaltrainer Georgiens, der auch schonmal Eintracht Frankfurt trainiert
hat, ins sinkende Boot. Bei der Alemannia war derweil Jeffrey Leiwakabessy
wieder dabei, vorne begann Todor Kolev anstelle des zuletzt schwachen
Szilárd Nemeth. Auf der Bank saß u.a. nach langer
Verletzungspause Amateur Faton Popova.
Die Gäste waren in den ersten Minuten die bessere Mannschaft. Nach
Hereingabe von Müller nahm Demai den Ball direkt, Stephan Straub lenkte
den Ball zur Ecke. Dann ließ Laurentiu Reghecampf Bellinghausen
ungehindert flanken, in der Mitte war Alexander Klitzpera zu langsam, und
Simpson köpfte zum Glück genau in die Arme von Stephan Straub. Die
erste nennenswerte Szene der Alemannia war (wieder mal) eine verunglückte
Eckballvariante. Laurentiu Reghecampf konnte Cristian Fiels schlampiges
Abspiel gerade noch mit der Fußspitze erreichen, und der Ball landete
bei Patrick Milchraum, der Torwart Sippel mit einem Flachschuss an den linken
Innenpfosten überraschte. So muss das laufen. Wir schießen die
Tore, und der Gegner stellt sich zu dämlich an. Bei einer Hereingabe von
der rechten Seite bewies wieder einmal Laurentiu Reghecampf, dass er kein
Abwehrspieler ist, und Bellinghausen hatte sechs Meter vor dem Tor die Chance;
wieder rettete der beste Aachener Stephan Straub. Dann grätschte
Alexander Klitzpera gegen Opara ins Leere, so dass Simpson freie Bahn zum Tor
hatte. Er wartete aber lang genug, dass Cristian Fiel noch reinrutschen konnte.
Den Vogel schoss die Szene ab, als eine hohe Flanke in den Aachener
Fünfmeterraum flog, Reghecampf und Klitzpera orientirungslos irgendwo
am Pfosten standen, und Simpson den Ball mit der Brust annahm und schon wieder
an Stephan Straub scheiterte. Im Gegenzug setzte Todor Kolev Matthias Lehmann
in Szene, aber Sippel hielt Lehmanns Schuss aus 16 Metern ebenso wie den
Nachschuss.
Benjamin Weigelt war kurz vor der Pause für den verletzten Patrick
Milchraum ins Spiel gekommen und schickte nach dem Wechsel Todor Kolev mit
einem präzisen Pass, aber der rutschte auf dem glatten Rasen aus. Auf
der anderen Seite profitierte Simpson von einem Stellungsfehler Klitzperas,
erneut rettete Stephan Straub. Dann war bei einer Flanke in den Aachener
Strafraum wieder kein Aachener am langen Pfosten, Simpson legte zurück
auf Bellinghausen, und der schoss drüber. Guido Buchwald brachte Hrvoje
Vukovic für Matthias Lehmann, was schon für ein erstes Raunen im
Publikum sorgte; etwas später bewegte sich Pekka Lagerblom in Richtung
Trainerbank, und es gab Pfiffe und "Buchwald raus"-Rufe. Dabei
holte Lagerblom nur eine Trinkflasche für Stephan Straub. Der
eingewechselte Vukovic sorgte dann für die Entscheidung, als er an zwei
Gegnern vorbei in den Strafraum stolperte und von Beda unsanft gebremst
wurde. Bibi Blocksberg pfiff Elfmeter, und Laurentiu Reghecampf verwandelte
sicher zum 2:0... die darf ruhig häufiger mal bei uns flöten
kommen. Damit hatten wir schon wieder eine schöne 2:0-Führung zum
Verspielen. Während es anfing zu hageln, schoss Todor Kolev freistehend
vorbeim nachdem Beda Benjamin Weigelt angeschossen hatte. In der Nachspielzeit
traf Jendrisek nach Flanke Bellinghausen ungedeckt zum 2:1, Uschi Hannover
vergaß abzupfeifen, und es gab noch einmal Freistoß. Beda
köpfte zum Glück über das Tor.
Das war nochmal gutgegangen, auch wenn das schon wieder eher unserem
Tabellenplatz Neun als unseren Ansprüchen gerecht wurde. Und lustig oder
asozial wurde es auch nicht trotz Gegner und Pfeifen-Uschi. Gähn. Aber
was soll's, wenn erstmal das neue Stadion steht, wird alles noch beschissener.
Heute war es ja eigentlich nochmal ganz nett.