Zuschauer: 400 (ca. 20 aus Aachen)
Gelb: Lanzaat, Blank
1:0 Toppmöller (25.; Foulelfmeter)
Nach viel Lauftraining und schlechter werdenden Vorbereitungsspielen war die
Alemannia ins Traininsglager in die Sportschule Bitburg gefahren. Zum einzigen
Testspiel im Trainingslager traf man auf den CS Grevenmacher, Meister der
luxemburgischen Division Nationale und dementsprechend Teilnehmer an der
Champions-League-Qualifikation. Für Grevenmacher war es der letzte Test
vor dem Erstrundenspiel gegen den bosnischen Meister FK Leotar Trebinje. Entsprechend
ernst nahmen die Luxemburger das Spiel, wegen des Europapokals war man um
einiges früher in die Vorbereitung eingestiegen als die Alemannia.
Das Spiel fand auf der Anlage des VfL Neidenbach statt, einem kleinen
Örtchen zwischen Bitburg und Gerolstein. Dort war gerade Sportwoche, und der
Auftritt der Mannschaften aus Aachen und Grevenmacher stellte den
Höhepunkt dar. Bei Bitburger, Fritten, gastfreundlichen Menschen
und weitaus weniger Zuschauern als bei Spielen in der Nähe von Aachen
ließ sich entspannt Fußball gucken.
Leider bot das Spiel der Alemannia nur wenig Anlass zur Begeisterung.
Gegenüber dem Spiel in Eschweiler zeigte sich die Mannschaft nur wenig
verbessert. Gegen die früh störenden Luxemburger fand man kaum
Mittel, um gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. Mitte der
ersten Halbzeit offenbarte man dann auch noch einige haarsträubende
Unsicherheiten im Defensivverhalten, als die linke Abwehrseite zweimal
völlig offen gelassen wurde und die Gegner frei zum Flanken kamen. In
der ersten Szene konnte Willi Landgraf noch per Kopf klären, in der
zweiten hielt Straub den Volleyschuss eines am langen Pfosten freistehenden
Stürmers. Der Abpraller landete beim Gegner, und Quido Lanzaat brachte
seinen Gegenspieler ungeschickt zu Fall. Markus Toppmöller verwandelte
den fälligen Strafstoß zum einzigen Tor des Tages. Zwei Minuten
später hatte die Alemannia ihre beste (bzw. einzige gute) Szene im Spiel.
Daniel Gomez legte eine Flanke von Erik Meijer per Kopf auf Kai Michalke ab,
der aus zehn Metern Entfernung den Torwart anschoss. Ansonsten versprühte
die Alemannia höchstens bei Standardsituationen Gefahr, mehr als ein
Kopfball von George Mbwando am Tor vorbei sprang dabei allerdings auch nicht
heraus. Grevenmacher hatte die besseren Chancen, einmal rettete Stephan Straub
gegen einen völlig frei durchgebrochenen Gegner, ein anderes Mal
ließ sich Alexander Klitzpera im Strafraum vernaschen, und wieder musste
Straub retten, wie auch bei einem perfekt vorgetragenen Konter der Luxemburger
kurz vor dem Abpfiff.
Bemerkenswerteste Szene auf Aachener Seite war die Einwechslung von Fabian
Ewertz 20 Minuten vor dem Ende, der die vorherigen Spiele wegen einer leichten
Verletzung verpasst hatte und seinen ersten Auftritt im Alemannia-Trikot
hatte. Doppeltes Pech hatte Erik Meijer: erst bekam er einen Tritt ab, und als
er mit den Worten "oh, min Eier, min Eier" an der Seitenlinie lag,
musste er auch noch die Kommentare seiner hilfsbereiten Mitspieler ertragen:
"Zähl mal nach" (Quido Lanzaat); "Soll ich dir einen
blasen?" (Ivica Grlic). Insgesamt bot das Spiel der Alemannia weniger
Sehenswertes als das darauffolgende Damenfußballspiel.
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