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Straub - Zimmermann (77. Gunesch), Klitzpera,
Lanzaat (46. Caspers), Bediako (62. Rosin) - Grlic (62. Ferl),
Bayock, Pflipsen (62. F. Schmidt), van der Luer -
Ivanovic (46. Keller), Spizak
(Trainer: Berger) |
Vander - Bemben (46. Colding), Kalla (46. Vriesde),
Fahrenhorst, Mandreko (46. Meichelbeck) -
Schindzielorz (46. Reis), Oliseh (66. Joppe), Fiel -
Gudjonsson (46. Freier), Christiansen (46. Hashemian),
Buckley (46. Graulund)
(Trainer: Neururer) |
Das jährliche Wintertrainingslager der Alemannia fand diesmal nicht
in Portugal oder Spanien, sondern an der türkischen
Mittelmeerküste in Belek nahe Antalya statt. Dort tummelten sich 30-40
europäische Mannschaften, und täglich wurden auf den zahlreichen
Hotelsportplätzen mehrere Testspiele ausgetragen. Die Alemannia
hätte eigentlich zuerst gegen Borussia München Gladbach spielen
sollen, aber unsere Freunde vom Land waren verhindert, da sie an einem Turnier
teilgenommen und durch einige dumme Zufälle das Finale erreicht hatten.
Ersatz fand man im VfL Bochum, die kurz zuvor noch Sunday Oliseh von Borussia
Dortmund verpflichtet hatten. Das Spiel fand auf dem Trainingsplatz der
Alemannia statt, einem von vier nebeneinander liegenden Plätzen einige
Kilometer außerhalb von Belek. Der Platz der Alemannia bot durch zwei
Sitzreihen über 40 Meter immerhin einigen Zuschauern Platz, und es
hatten sich dann auch rund 100 Schaulustige eingefunden, darunter sechs
Aachen-Fans, einige Bochum-Fans (von derem sinnlosen Rumgegröle Jörg
Berger nur wenig begeistert war), heimisches Hotelpersonal und Arbeiter sowie
Vertreter von anderen Vereinen und Journalisten.
Die Alemannia trat mit der ersten Elf auf, es fehlten lediglich die
angeschlagenen Henri Heeren, Willi Landgraf und George Mbwando. Für sie
standen Eddie Bediako, Mark Zimmermann und Thierry Bayock in der
Anfangsformation. Der VfL, bei dem Neuzugang Oliseh eine gute Stunde zum
Einsatz kam, war erst seit zwei Tagen wieder im Training, was ihnen deutlich
anzumerken war. Die Alemannia zeigte sich spritziger und eingespielter und
übernahm zunehmend die Kontrolle. Trotzdem gelang Goalgetter Christiansen
per Kopfball an den Innenpfosten die Führung für den VfL. Josef
Ivanovic konnte mit einem Freistoß aus 20 Metern, den er flach durch die
Mauer im rechten Eck platzierte, fünf Minuten später ausgleichen.
Kurz vor der Pause hätte Ivanovic nach Vorarbeit von Spizak völlig
freistehend die Führung erzielen müssen, schoss aber aus kurzer
Distanz Torwart Vander an.
Nach der Pause kam Dirk Caspers auf der linken Abwehrseite zu seinem ersten
Einsatz für die Alemannia. Er zeigte sich hochmotiviert und
hinterließ einen durchaus ordentlichen Eindruck. Bochum wechselte gleich
sieben Mal aus und verlor dadurch zunächst völlig den Faden.
Karlheinz Pflipsen bot sich gleich zweimal die Chance zur Führung, dann
hatte Eric van der Luer Pech mit einem Distanzschuss. Auf der anderen Seite
vergab Hashemian aus kurzer Entfernung mit dem Kopf. Nach gut einer Stunde
legte Marc Keller bei einem Konter diagonal für Miroslaw Spizak auf, der
den Ball zum 2:1 im kurzen Eck versenkte. Die Alemannia hatte mittlerweile
auch noch dreimal ausgewechselt, wobei es durch die Auswechslungen von Grlic
und Pflipsen zu einem Bruch im Spiel kam. Miroslaw Spizak hatte kurz nach dem
2:1 eine weitere Chance, aber die Schlussphase gehörte dem VfL, der
mehrere gute Torgelegenheiten vergab, u.a. rettete Stephan Straub in einer
Szene mit einem tollen Reflex gegen den Bochumer Graulund.
Unter dem Strich stand eine ansehnliche Leistung der Alemannia mit einem
verdienten Sieg, wenn auch gegen eine Mannschaft, die erst kurz zuvor ins
Training eingestiegen war.