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Klömich - Kunert, Baumann, Thönelt, Sieber (81. Sinaba) -
Wölfel (65. Bachmann), Adamu, Schumann, Becker (56. Schlosser),
Sambou - Kellig
(Trainer: Müller) |
Nicht - Pinto, Herzig, Sichone, Leiwakabessy (62. Noll) - Lehmann,
Reghecampf, Rösler, Dum (69. Casper) -
Schlaudraff (79. Ibisevic), Ebbers
(Straub - Stehle, Heidrich, Plaßhenrich / Bremser) |
Einen Tag nach dem 0:4 der Amateure gegen Stuttgart stand mit der Partie in
Chemnitz der eher lästige Teil des Pokalwochenendes an. Zweimal hatte
die Alemannia nach dem Wiederaufstieg in Chemnitz gespielt
(hier und hier), beide
Male waren mehr Aachener vor Ort als bei diesem Pokalspiel. Rund 100
Gästefans füllten ihren Block eines Bundesligisten eher unwürdig. Aus
Chemnitz wollten immerhin 6000 Zuschauer das Spiel sehen und machten dabei
auch gute Stimmung inklusive einer schönen Choreo zu Beginn.
Bei unserer Mannschaft stellte sich vor allem die Frage, wie das Hickhack um
Dieter Hecking verkraftet wurde; in Chemnitz betreut wurde die Mannschaft
von Jörg Schmadtke und Dirk Bremser, über dessen möglichen
Abgang nach Hannover ebenfalls spekuliert wird. Szílard Nemeth,
Emmanuel Krontiris,
Cristian Fiel und Alexander Klitzpera fielen aus, der angeschlagene Reiner
Plaßhenrich blieb auf der Bank. Für Plaßhenrich spielte
Matthias Lehmann von Beginn an, konnte sich aber über 90 Minuten kaum in
Szene setzen.
Die Alemannia ging früh in Führung. Nach Ecke von Laurentiu
Reghecampf scheiterte Marius Ebbers an Torwart Klömich. Beim Abpraller
versäumte es Adamu, den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen und
ließ stattdessen gegen den heraneilenden Sascha Rösler das Bein
stehen. Laurentiu Reghecampf verwandelte den fälligen Elfmeter zum 0:1.
Zuvor hatte die Alemannia bereits Glück gehabt, dass bei einem
Zweikampf zwischen Jeffrey Leiwakabessy und Kellig auf Stürmerfoul
entschieden wurde. Auch im weiteren Spielverlauf forderten die Zuschauer in
1, 2 Szenen Elfmeter, über die ich mir aus der Entfernung ohne
Fernsehbilder kein Urteil erlauben möchte. Der Alemannia schien die
Führung nicht allzu gut zu tun, man überließ dem Oberligisten
die Spielanteile und hatte mehrfach Glück, dass sich diese im Abschluss
nicht allzu clever anstellten. Wölfel köpfte das Leder nach Flanke
von Kuhnert links vorbei, dann hielt Kristian Nicht einen Kopfball von Adamu
ebenfalls nach Flanke von Kuhnert. Den nächsten Kopfball von Kellig
kratzte Sergio Pinto für den bereits geschlagenen Kristian Nicht von
der Linie. Vom Spielverlauf her fast peinlich war das 0:2. Laurentiu
Reghecampf flankte von rechts, und Sascha Rösler köpfte ungehindert
zum 0:2 ein. Das macht dann doch den Klassenunterschied aus: Die Nerven
werden behalten, und im richtigen Moment wird zugeschlagen. Kurz nach dem
zweiten Tor verhinderte Kristian Nicht nach Flanke von Schumann gegen Kellig
das Anschlusstor. Die Alemannia war nur gelegentlich bei Kontern
gefährlich, so zeigte sich Sascha Rösler kurz vor dem Wechsel zu
unentschlossen.
Nach der Pause hatte die Alemannia die Angelegenheit weitestgehend im Griff.
Die Gastgeber waren stets bemüht, aber man hatte nicht mehr das
Gefühl, dass der Sieg ernsthaft in Gefahr geraten könnte; zu
umständlich waren die Angriffe der Himmelblauen in letzter Konsequenz.
Dementsprechend wartete man im Gästeblock eher gelangweilt auf den
Schlusspfiff, alle Supportbemühungen waren irgendwann in der ersten
Halbzeit eingestellt worden. Man ertappte sich auch als Fan schon dabei, die
gegen Ende hier und da durchscheinende Überheblichkeit der Mannschaft
anzunehmen und den Sieg als selbstverständlich hinzunehmen. Sascha Dum
verpasste in einer Szene noch den dritten Treffer, und die Chemnitzer hatten
bei allzu halbherzigem Aachener Abwehrverhalten noch die eine oder andere
gute Möglichkeit.
Erfreulicherweise ohne Zwischenfälle ging es nach Hause. Die
nächsten Tage und Wochen dürften deutlich spannender werden als
dieses Wochenende, das zumindest noch einmal Fußball pur ohne zuviel
Drumherum bot.