So, 10.04.05:
Rot-Weiß Oberhausen - ALEMANNIA 0:0 (0:0)
Adler - Cichon, Baciu, Costa - Montero, Salifou, Keidel, Haeldermans, Rietpietsch - Frommer (71. Ouedraogo; 76. Bajzat), Tokody (59. Keita)
(Kalinic - Izepon, Chiquinho, Wimmer / Hach)
Straub - Landgraf, Klitzpera, Sichone, Noll - Schlaudraff (49. Pinto), Plaßhenrich, Fiel (84. Scharping) - Reghecampf, Gomez (76. Iwelumo), Meijer
(Nicht - Stehle, Paulus, Petrovic / Hecking)

Zuschauer: 6844 (ca. 4000 aus Aachen)
Gelb: Cichon, Costa - Meijer















(Fotos: Richard)





(Foto: Richard)

Nach drei Siegen in Folge wurde im Umfeld der Alemannia wieder auf die Aufstiegsplätze geschielt, und entsprechend wurde die Mannschaft von rund 4000 Fans ins Niederrheinstadion begleitet. Außer den üblichen Diskussionen mit einigen Minderbemittelten in Uniform ("Sie können da nicht durch, die Schließfächer sind alle belegt") verlief die Anreise ohne Zwischenfälle, auch im Stadion gab es dieses Mal keinen Einsatz von Tränengas.
Bei der Alemannia fehlten weiterhin Dennis Brinkmann, Simon Rolfes, Florian Bruns und Kai Michalke, Sergio Pinto saß nach abgelaufener Gelbsperre wieder auf der Bank. Dieter Hecking vertraute derselben Formation, die beim 5:1 gegen Erfurt begonnen hatte.
Die Alemannia war in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft, ohne den ganz großen Druck zu entwickeln. Jan Schlaudraff ließ kurz nach Anpfiff auf der linken Seite Baciu und Cichon stehen, schlenzte den Ball aber aus spitzem Winkel am Tor vorbei. Nach einer Viertelstunde setzte Erik Meijer den Ball nach Anspiel von Cristian Fiel aus 16 Metern am rechten Pfosten vorbei. Die ganz dicken Chancen blieben aber aus, die Alemannia spielte bis zum Sechzehner meist gefällig, aber der letzte Pass landete regelmäßig beim Gegner. So blieb es bis zur Pause in einem schwachen Spiel ohne Höhepunkte beim 0:0.
Nach der Pause wirkten die Gastgeber entschlossener und nahmen die Zweikämpfe energischer an als unsere Mannschaft. Dabei blieben sie allerdings erschreckend harmlos, die beste Szene war noch ein Kopfballversuch von Keita gegen Alexander Klitzpera nach Flanke von Keidel. Für beide Mannschaften wäre ein Punkt zu wenig gewesen, trotzdem erhöhte niemand das Risiko. Sergio Pinto und später Chris Iwelumo und Jens Scharping sollten dem Spiel noch die erhoffte Wende geben, aber die Alemannia wachte zu spät auf. Erst zwanzig Minuten vor dem Ende wurden endlich Chancen herausgespielt. Als erstes traf ein Kopfball von Emil Noll nach Ecke von Laurentiu Reghecampf den rechten Außenpfosten. Etwas später war es wieder Emil Noll, der nach Flanke von Reghecampf und Kopfballverlängerung von Erik Meijer aus acht Metern zum Schuss kam, aber Oliver Adler reagierte stark. Symptomatisch für die Oberhausener Angriffsbemühungen war derweil der Konter über den eingewechselten Ouedraogo, der sich dabei auf die Nase legte und mit Muskelfaserriss wieder ausgewechselt werden musste. In der Schlussphase wäre in einigen Szenen noch der Sieg möglich gewesen - bei den diversen späten Niederlagen in der Rückrunde wäre es nur gerecht gewesen. Erst schaffte es Grobmotoriker Chris Iwelumo nach Flanke von Sergio Pinto und Kopfballablage von Erik Meijer, seinen eigenen Rücken anzuschießen. Eine Minute vor dem Ende hatten die 4000 Aachener den Torschrei auf den Lippen. Sergio Pinto köpfte eine Flanke von Iwelumo in die rechte untere Ecke, aber Oliver Adler rettete seiner Mannschaft mit einer Glanztat das Unentschieden.
Das ist für die Alemannia gegen schwache Oberhausener sicherlich zu wenig, der Aufstieg ist jedenfalls wieder in weite Ferne gerückt - die in Oberhausen gezeigte Leistung war auch alles andere als bundesligareif. Alles in allem war es ein Spiel, das man schnell aus der Erinnerung streichen sollte. Für etwas Erheiterung sorgte wenigstens noch die DSF-Aufzeichung mit den eigenwilligen Ansichten des Fußballexperten Eugen H.: "Ich denke, von der Feldüberlegenheit her waren wir auch vielleicht ein Tick weiter vorne".



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