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Straub - Landgraf, Spanier, Heeren, Zernicke -
Rauw (72. F. Schmidt), Bayock (88. Ivanovic), Grlic, Pflipsen,
Mark Zimmermann (85. Hildmann) - T. Diane
(C. Schmidt - Rudan, Lozanowski, Lämmermann / Berger) |
Tremmel - Strehmel, Nowak, Seifert, Bucher -
Matth. Zimmermann, Lexa, Schwarz (81. Rraklli),
Straube (76. Grassow) - Breitenreiter,
Zdrlic (46. Bugera)
(Gurski - Haber, Ahanfouf, Weinzierl / Adrion) |
Nur einen Tag nach dem Amateurspiel in Wuppertal stand auch für unsere
Profis das Spiel des Jahres an: niemand geringeres als die SpVgg Unterhaching,
frühere Filiale von Bayern München, stellte sich auf dem Tivoli vor.
10244 Zuschauer wollten das Spiel sehen, darunter ca. 10200 Aachener.
Zunächst mal gab es schlechte Nachrichten: Nachdem
schon Olivier Caillas kurzfristig ausgefallen war, musste auch noch Torwart
Christian Schmidt beim Aufwärmen verletzt passen. Für Caillas
spielte Mark Zimmermann auf der linken Seite, und der Ex-Mannheimer Stephan
Straub hütete an Schmidts Stelle das Tor. So geriet schon das Einlaufen
der Mannschaften zum Ereignis - ein Cölner, ein München-Gladbacher,
ein Ballwerfer, ein RWE-Schwein - wenn sie keine schwarz-gelben Trikots
getragen hätten, dann hätte man mit faulen Eiern geworfen, aber so
applaudierte man brav und rief ihre Namen. Das war doch früher nicht so,
dass der Feind in so großen Mengen zu uns übergelaufen ist!? Zum
Anpfiff hielten die Spieler Papptafeln mit Buchstaben hoch, die vermutlich das Wort
"dankeschön" ergeben hätten, wenn sie sich in der
richtigen Reihenfolge aufgestellt hätten. Choreo misslungen und zum
Collagentausch ungeeignet, aber in diesem Fall zählt wohl der gute
Wille - und zum Tauschen mit anderen Mannschaften gibt es ja noch Wimpel.
Im S-Block wurde derweil allzu nah am Fernsehturm Rauch gezündet, was zu
einem in der Halbzeit ausgesprochenen Stadionverbot führte.
Das Spiel begann wie die meisten Heimspiele mit einer überlegenen
Alemannia. Unterhaching präsentierte sich erschreckend harmlos und hatte
wenig entgegenzusetzen. Nach nur zwei Minuten die erste Chance für Aachen,
als ein Freistoß von der linken Seite von Freund und Feind verpasst wurde
und nur knapp am rechten Pfosten vorbeistrich. Kurze Zeit später ein
schönes Anspiel von Karlheinz Pflipsen auf Thierry Bayock, der den Ball
an der rechten Torauslinie erlief und nach innen brachte, wo es wieder
Pflipsen war, der mit einem Volleyschuss aus 16 Metern nur knapp das Tor
verfehlte. In der 14. Minute die verdiente Führung. Mark Zimmermann
verzettelte sich gegen vier Abwehrspieler, aber der Ball prallte nach rechts
zum freistehenden Thierry Bayock, dessen Pressschlag mit Torwart Tremmel bei
Karlheinz Pflipsen landete, der den Ball zum 1:0 im leeren Tor versenkte. Auf
der Gegenseite spielte Schwarz einen schönen Heber in den Straufraum auf
Zrdlic, der Straub umspielte und den Ball von der Torauslinie nach innen
spielte. Dort konnte Willi Landgraf gerade noch klären. Trotz dieser
Chance hatte man nicht den Eindruck, dass der Gegner uns ernsthaft
gefährden konnte; weitere Alemannia-Tore schienen nur eine Frage der
Zeit zu sein. Nach einer Flanke von Zernicke setzte Grlic zu einem Volleyschuss
aus vollem Lauf an, der nur knapp sein Ziel verfehlte. Dann war es soweit:
Zernicke schlug einen langen Ball in den Strafraum, Bayock legte nach innen
auf Diane, der zum 2:0 einschoss. Leider wartete man vergeblich darauf, dass
der Schiedsrichter zur Mitte zeigen würde, Dieter Bayock hatte wohl die
Hand zur Hilfe genommen. Kurz vor der Pause noch eine schöne Kombination
der Hachinger über das ganze Spielfeld, aber Stephan Straub hatte mit
dem Flachschuss von Lexa wenig Mühe. Die letzte Gelegenheit hatte Mark
Zimmermann, dessen Heber Tremmel noch mit den Fingerspitzen erreichte.
Nach der Pause drängte Aachen auf weitere Tore, ließ sich aber
auskontern. So tauchte Breitenreiter ganz frei vor Straub auf. Im Spagat
konnte der weit aus seinem Kasten geeilte Straub die Situation
entschärfen. Fast im Gegenzug ein schöner Steilpass von Grlic auf
Diane, der zum wichtigen 2:0 vollendete. Das Spiel schien jetzt entschieden,
nachdem es kurz nach der Pause noch hätte kippen können. Nun war es
an Marco Zernicke, einen schönen Steilpass auf Mark Zimmermann zu
spielen. Thierry Bayock rutschte zum 3:0 in Zimmermanns Hereingabe. Wann
haben wir eigentlich das letzte Mal ein Ligaspiel so leicht und locker
gewonnen? Unterhaching war zwar für einen Bundesligaabsteiger viel zu
harmlos, aber Alemannia konnte spielerisch überzeugen wie seit zwei
Jahren nicht mehr. Während die Fans schon gehässig wurden und von
Melken, Rodeln und dem Hackl Schorsch anfingen, ließ die Konzentration
unserer Elf nach. Willi Landgraf grätschte eine Flanke ab, tunnelte
aber damit Mark Spanier, so dass Lexa frei auf 3:1 verkürzen konnte.
Unterhaching kam dem Tor jetzt noch ein oder zwei Mal gefährlich nahe,
konnte den verdienten Sieg der Aachener aber nicht mehr ernsthaft in Gefahr
bringen.
Kaum zu glauben, aber nach dem vierten Heimsieg in Folge sind wir
Tabellenneunter - wenn wir jetzt in Bochum und Mainz zusammen weniger als
zehn Gegentore kassieren, können wir zufrieden Weihnachten feiern...